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0735 - Tod in der Blauen Stadt

0735 - Tod in der Blauen Stadt

Titel: 0735 - Tod in der Blauen Stadt
Autoren: Volker Krämer
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unsere Art ist…
    Doch das war nun unwichtig und konnte später geklärt werden.
    Sie pflückte das Gerät vom Gürtel. Mit sicheren Fingern wählte sie die Nummer von Château Montagne…
    ***
    Das Telefon klingelte wieder einmal Sturm!
    Nicole Duval drehte bedächtig den Kopf in Richtung Professor Zamorra, der schräg hinter ihr am Schreibtisch saß und über einem Vortrag brütete, den er eigentlich nicht halten wollte, den er aber zu halten versprochen hatte. Warum? Das hatte er sich heute schon unzählige Male gefragt und sich einen Narren gescholten!
    Das Telefon klingelte weiter…
    »Wenn das wieder irgendwelche unserer Freunde sind«, knurrte Nicole, »dann sind sie keine Freunde!«
    Der Satz entbehrte jeglicher Logik, fand Zamorra, aber er hatte etwas!
    Mit einem Lächeln auf den Lippen schaltete er die Verbindung frei.
    »Zamorra - dem Himmel sei Dank! Du bist im Château!«
    So, oder so ähnlich, hatten schon unendlich viele Telefonate begonnen, die mit Höllenärger geendet hatten -und das im wahrsten Sinne des Wortes.
    Ich werde Nicole als hellsehende Unke vermieten , nahm Zamorra sich fest vor. »Moni, was ist geschehen?« In Gedanken sah er sich schon wieder irgendwo auf dieser Welt - oder gar auf einer anderen - die Kastanien für seine Freunde aus dem Feuer holen…
    Und hinten dran würden wahrscheinlich irgendwelche Dämonen hängen!
    ***
    »Druiden?« Zamorra war verblüfft.
    Erst vor ein paar Wochen hatten sie auf dem Silbermond mit entarteten Druiden-Seelen zu tun gehabt. Da waren die Zwillinge auch mit von der Partie gewesen. Hatte das eine etwa mit dem anderen zu tun? Sollte es einigen Druiden-Seelen gelungen sein, zur Erde zu entkommen? [2]
    Er konnte es sich nicht vorstellen, und Monicas Worte klangen auch nicht danach. Dennoch fragte er nach, und die Telepathin verneinte diese Möglichkeit strikt. Es widersprach jeder Logik, dass jene Seelen hierher durchgebrochen sein konnten. Julians Traumwelt, die den Silbermond einhüllte, ließ sich nicht ohne dessen Genehmigung durchdringen, ganz gleich von welcher Seite. Und der einzige kleine Trick, mit dem Zamorra das für sich selbst ermöglichen wollte, funktionierte noch nicht. Bis die auf dem Silbermond angepflanzten Ableger der Regenbogenblumen ausgewachsen genug waren, dass sie Transportaufgaben übernehmen konnten, dauerte es noch ein paar Monate.
    Er unterbrach die Verbindung, nachdem er alles Notwendige erfahren hatte, und sah Nicole Duval an, die sich auf die Kante seines Schreibtisches gesetzt hatte. »Wie passt denn das nun wieder zusammen?« Natürlich hatte er Monica zugesagt, sich sofort auf den Weg zu machen.
    Nicole verdrehte die Augen, denn sie dachte an den Ort, zu dem sie in wenigen Minuten unterwegs sein würden. »Louisiana! Wir sollten unseren Hauptwohnsitz dorthin verlegen.«
    Zamorra nickte, denn obgleich Nicole das ironisch gemeint hatte, wusste er genau, was sie damit sagen wollte.
    Es war auffallend, wie oft sie sich in letzter Zeit dort aufhielten. Yves Cascal, der »Schatten«, lebte in Louisianas Hauptstadt Baton Rouge, und wenn er Zamorra und dessen Freunde auch am liebsten von hinten, lieber noch überhaupt nicht sah, hatten sie in den vergangenen Monaten mehr als einmal zusammengearbeitet. Zamorra konnte allerdings nicht behaupten, dass Baton Rouge die Stadt seiner Träume war und dass er Cascal besonders herzlich liebte!
    Gut, mit Ombre, wie er genannt wurde, hatten sie in diesem Fall sicher nichts zu tun, doch der Gedanke an die Bayous ließ auch keine rechte Freude aufkommen. Allenfalls der Gedanke an Cajun-Musik…
    »Tendyke kann damit doch nur die Geister von Silbermond-Druiden gemeint haben«, mutmaßte Nicole, die sich auf die ganze Sache auch keinen Reim machen konnte. »Aber wie, beim Wurfrüssel der Panzerhornschrexe, kommen die hierher?«
    Professor Zamorra schlug mit den Handflächen auf die Tischplatte und erhob sich schwungvoll aus dem schweren Schreibtischsessel, der ein kleines Vermögen gekostet hatte.
    »Wie auch immer - wir müssen uns beeilen. Ich denke zwar, dass Robert im Grunde sehr gut auf sich selbst aufpassen kann, aber ich kann mir irgendwie nicht helfen… Da steckt mehr hinter der ganzen Sache…«
    ***
    Und fiel…
    Und fiel - mitten hinein in tiefste Finsternis, die keinen Anfang zu haben schien… und erst recht kein Ende!
    Robert Tendyke glaubte sofort, dass er hier die reale Version seines nächtlichen Traums erlebte! Der Schacht, in den er stürzte, hatte keinen besonders
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