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0735 - Tod in der Blauen Stadt

0735 - Tod in der Blauen Stadt

Titel: 0735 - Tod in der Blauen Stadt
Autoren: Volker Krämer
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sicher irgendwo da oben Wache schoben.
    Nein, es musste einen anderen Weg geben.
    Ganz vorsichtig, den Spider dabei immer in seinem Rücken lassend, versuchte Tendyke sich einen Überblick über die Kaverne zu verschaffen. Die Wände und die Decke waren größtenteils unbehandelt belassen worden, nur hier und da konnte er deutliche Anzeichen maschineller Eingriffe entdecken. Ausnahme war der Höhlenboden, der vollkommen eben und glatt unter ihm lag. Robert schätze die Abmessungen der Halle grob auf dreihundert Meter in der Länge und einhundert an der breitesten Stelle. Die Höhe mochte so bei vierzig Metern liegen.
    Immer heftiger wurde der Druck in seinem Kopf, und langsam begann er sich wirklich einzubilden, der Spider würde zu ihm sprechen, ihn zu sich locken!
    Die Aura wird hier übermächtig, selbst meine mentale Abschirmung wird mir schon bald nichts mehr nützen…
    Wo war der verflixte Ausgang?
    Was er fand, war nicht ein Ausgang, sondern sogar vier…
    ***
    Zamorra steckte den Kopf in die Bodenöffnung hinein, so weit es ging.
    Sie hatten eine ziemlich aufgelöste Uschi Peters vorgefunden, die ihre Ankunft kaum noch hatte erwarten können.
    Die Peters-Zwillinge hatten sich gemeinsam konzentriert, nachdem Uschi die ganze Sache noch einmal so ausführlich wir möglich erklärt hatte. Neues hatten Zamorra und Nicole dabei jedoch auch nicht erfahren.
    Die Mädchen streckten ihre mentalen Fühler nach Robert aus. Zamorra wusste, wie stark die telepathischen Kräfte der jungen Frauen waren, wenn sie sich aufeinander und miteinander zu einer geistigen Einheit verbanden. Die zwei, die eins sind hatte Merlin die Schwestern genannt, was der Sache wirklich gerecht wurde.
    Nach einigen Minuten jedoch gaben die Zwillinge erschöpft auf!
    »Wir kommen nicht zu ihm durch…« Monica war völlig ratlos. Während ihre Zwillingsschwester wie ein Asthmatiker nach Luft rang, konnte sie zumindest noch sprechen. »Wir spüren ihn. Irgendwo da unten, aber mehr geht nicht. Keine klaren Gedanken, die wir lesen könnten. Aber er lebt.« Sie atmete einmal tief durch. »Noch!«
    Zamorra sah sich erst einmal die Falltür näher an. Ohne Ergebnis. Und Merlins Stern schwieg noch immer beharrlich!
    »Na gut«, brummte Zamorra. »Wir können nicht mehr länger warten. Ich werde wohl oder übel Roberts Weg nach unten nehmen müssen.«
    »Damit ist doch nichts gewonnen!« Uschi Peters stellte sich neben den Parapsycliologen. »Du weiß doch nicht, wohin dieser Schacht führt. Vielleicht geht er einfach senkrecht in die Tiefe, und es gibt keine Möglichkeit, den Sturz abzubremsen. Wir müssen einen anderen Eingang suchen, einen, der nicht so lebensgefährlich ist.«
    Zamorra nickte, denn im Grunde hatte Uschi natürlich recht.
    »Nici, was sagst du zu Zamorras Einfall?« Uschi drehte sich zu Nicole Duval um, doch wo diese eben noch gewesen war, standen nur eng aneinander geschmiegt die uralten Bäume, die wie eine grüne Mauer wirkten, die man besser nicht zu überwinden versuchte.
    Nicole Duval war verschwunden!
    ***
    Die Dame oder der Tiger?
    Robert Tendyke musste an das uralte und in tausendundeinem Hollywood-Schinken wiederkehrende Motiv denken: Der Held, furchtlos auf dem Weg, um seine Geliebte aus den Klauen des bösen Tyrannen zu erretten, musste wählen - fünf, sechs oder mehr verschlossene Türen sah er vor sich, und er wusste genau, dass nur eine davon ihn zu seiner Herzensdame bringen würde. Hinter den anderen Türen jedoch lauerte der Tod in Form wilder Tiere oder Monster auf ihn!
    Für Robert war die Situation ganz ähnlich. Es waren zwar keine verschlossenen Türen, die er entdeckt hatte, sondern vier etwa drei mal drei Meter durchmessende Öffnungen, die im Abstand von zehn Metern direkt am Boden der großen Kaverne lagen. Und diese Öffnungen waren siebeneckig !
    Wenn er noch einen Beweis benötigt hätte, dann wäre er nun sicher gewesen. Ein Großteil der Architektur in den Blauen Städten war siebeneckig gewesen, warum auch immer. Tendyke hatte keine Lust, sich hier den Kopf von Silbermond-Architekten zu zerbrechen. Er verstand ja nicht einmal die Bauplaner der Erde!
    Was diese Öffnungen früher auch immer für einen Sinn gehabt hatten - jetzt lagen die vier Ausgänge aus dieser Kaverne vollkommen lichtlos da, schimmerten nur ganz leicht in der vorherrschenden Farbe dieser Anlage.
    Also, großer Held und Abenteurer, entscheide dich!
    Tendyke zuckte mit den Schultern und ging in die Erste der vier Öffnungen
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