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0735 - Tod in der Blauen Stadt

0735 - Tod in der Blauen Stadt

Titel: 0735 - Tod in der Blauen Stadt
Autoren: Volker Krämer
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hinein.
    ***
    Nicole Duval hörte hinter sich ein leises Geräusch.
    Als sie sich umdrehte, war da nichts als die schier undurchdringliche Front der Bäume zu sehen.
    Doch dann hörte sie es wieder.
    Ein Tier? Nicole war sich überhaupt nicht sicher, und vielleicht kam das Geräusch ja auch von Tendyke, der irgendwo da hinten… Vielleicht war er verletzt? Aber wenn er so nahe wäre, dann hätten die Zwillinge ihn doch orten müssen - oder?
    Vielleicht höre ich jetzt schon die Geister kommen? versuchte sie sich selbstironisch zu beruhigen.
    Sie überlegte, ob sie Zamorra von ihrer Wahrnehmung etwas sagen sollte, doch der steckte gerade bis über die Schultern in diesem Schacht, der Robert zum Verhängnis geworden war.
    Vorsichtig trat sie an die Wand aus Bäumen heran, und fand tatsächlich eine Möglichkeit, zwischen den knorrigen Gewächsen hindurchzugelangen. Das Geräusch war nun nicht mehr da, so sehr sie auch lauschte.
    Diese Aura hier macht mir wohl doch mehr zu schaffen, als ich es gedacht hatte, entschied sie und wollte zu den anderen zurückgehen.
    Der metallische Schimmer, den sie einige Meter vor sich bemerkte, hielt Nicole jedoch davon ab. Langsam näherte sie sich dem Glitzern, dass es hier eigentlich nicht geben durfte…
    ***
    Je weiter Tendyke in die Öffnung vordrang, desto mulmiger wurde ihm, denn zum einen wurde es mit jedem Schritt finsterer, da er sich vom Licht der Höhle entfernte, zum anderen verstand er die Konstruktion dieses Ganges nicht.
    Zunächst führte der geradeaus, dann ging es in einer recht engen Biegung weiter, um plötzlich erneut schnurgerade zu werden.
    Und plötzlich wurde es heller und heller, bis…
    Robert Tendyke drehte sich abermals reaktionsschnell und instinktiv herum! Dann schritt er rückwärts aus dem Gang hinaus - und befand sich wieder in dem Spider-Hangar, den er vor nur wenigen Minuten verlassen hatte!
    Welcher Idiot baut denn so einen Schwachsinn?
    Der Gang war kein Gang, sondern eine gebogene Röhre, die wieder zum Ausgangspunkt zurückführte!
    Niemand baute ohne irgendeinen Sinn, doch einen solchen konnte er hier wirklich nicht erkennen. Die ersten beiden Öffnungen hatten somit ihr Geheimnis preisgegeben. Blieben Ausgang drei und vier, doch Tendyke machte sich nichts vor. Die Wahrscheinlichkeit, dass auch sie nur die beiden Enden einer Röhre bildeten, war recht hoch.
    Doch eine andere Wahl blieb ihm nun einmal nicht, außer der, hier Wurzeln zu schlagen. Er machte sich auf den Weg in Öffnung Nummer drei.
    Als die Biegung kam, wusste Robert Tendyke, dass sich das Spielchen von vorhin gleich wiederholen würde, also blieb er stehen. Es machte einfach keinen Sinn, solche Wurmlöcher zu konstruieren. Da musste doch mehr dahinterstecken.
    Er ließ sich auf die Knie nieder und begann den Boden Stück für Stück abzutasten. Ohne Erfolg. Das Material war spiegelglatt und wies keinerlei Fugen auf. Also blieben noch die Wände und zum Schluss die Decke, die mit ihren drei Metern Höhe jedoch für ihn nicht erreichbar war.
    Doch darüber musste er sich schon bald keine Gedanken mehr machen, denn im Scheitelpunkt der Biegung ertastete er die in die Wandung eingelassene siebeneckige Tür.
    Der Fluchtweg war gefunden, nur hatte Tendyke keine Ahnung, wie er ihn benutzen sollte.
    Er konnte drücken, schieben und dagegen treten, so viel er wollte.
    Die Tür war und blieb verschlossen…
    ***
    ...war und blieb verschlossen - da konnte Nicole noch so drücken, schieben oder sogar undamenhaft dagegen treten!
    Es half alles nichts, Zamorra musste her!
    »Sag mal, Chérie, welcher Höllenhund hat dich denn geritten, dass du hier wortlos im Dschungel verschwindest?«
    Nicole war nun wirklich kein schreckhafter Mensch, aber sie hatte sich so auf ihre Aufgabe konzentriert, dass sie ihren Brötchengeber und Lebensgefährten nicht bemerkt hatte. Was schlich er hier auch so herum? Sie kam jedoch nicht dazu sich zu beschweren, denn in diesem Augenblick hatte Zamorra entdeckt, was Nicole hier gefunden hatte!
    Das metallische Schimmer, den sie mitten zwischen den Bäumen entdeckt hatte, war nichts anderes als eine schlecht getarnte Metallplatte gewesen, die in den Boden eingelassen war.
    Zamorra kniete sich hin, säuberte die Platte notdürftig mit dem Hemdsärmel und befreite sie von kleinen Schlingpflanzen, die selbst auf diesem Metall noch ihren Halt gefunden hatten. Das Ergebnis der kleinen Putzaktion war eindeutig und verblüffend.
    Ein Siebeneck…
    »Das kann doch nicht wahr
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