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0734 - Operation Gehirnwäsche

Titel: 0734 - Operation Gehirnwäsche
Autoren: Unbekannt
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deutliche Unruhe. Fahrzeuge gerieten in Bewegung.
    Gruppen von Menschen rannten hierhin, dorthin. Ein Konvoi von etwa zwanzig schweren Gleitern formierte sich schließlich entlang der Straße, die nach Parkutta führte, und nahm mit hoher Geschwindigkeit Kurs auf die Stadt. Das Ziel der Fahrzeuge war die Felsengruppe. Sie bildete dort einen Ring, von dem Sylvia nur einen Teil sehen konnte.
    Neben ihr begann der Dicke, sich rückwärts zu schieben.
    „Wir haben genug gesehen, Mädchen", sagte er. „Sie werden sich denken können, daß wir hier herauf entkommen sind. Aber unser Vorsprung reicht aus."
    Sylvia kroch neben ihm her.
    „Wer seid ihr, und warum helft ihr uns?" wollte sie wissen.
    „Ich bin Joupje Termaar, und der Dürre dort vorne nennt sich Artur Prax", lautete'die Antwort. „Wir helfen euch nicht. Wir sorgen lediglich dafür, daß der Plan erfüllt wird."
    „Welcher Plan?"
    „Mädchen, wir haben im Augenblick keine Zeit für eine Unterhaltung. Wir müssen uns ein Versteck suchen."
    „Was habt ihr vor?"
    „Den Kopf unten zu halten und nicht gesehen zu werden, bis die Verfolger die Suche aufgeben."
    Sylvia hörte, daß seine Stimme zitterte.
    „Hast du Angst?" fragte sie.
    „Mädchen, ich habe immer Angst", antwortete Termaar.
    „Manchmal mehr, manchmal weniger."
     
    8.
     
    Die Nachricht von der gewaltsamen Befreiung der beiden Gefangenen erreichte Heylin Kratt, als er Terrania City bereits verlassen hatte und sich auf dem Weg nach Parkutta befand.
    Einen Atemzug lang verdichtete sich das Empfinden der Angst vor dem Überlegenen bis zu körperlichem Schmerz. Dann hatte Kratt seine Instinkte wieder unter Kontrolle.
    Seine Fähre landete inmitten des Projektkomplexes. Prakhut Sassar und einige höhere Beamte empfingen ihn. Sassar verkündete: „Es verläuft alles nach Plan, Bruder."
    „Die Befreiung der Gefangenen war nicht nach Plan", bemerkte Heylin Kratt eisig.
    „Ihre Gefangennahme ebenfalls nicht", konterte Prakhut Sassar. „Unterm Strich geht alles null für null auf."
    Das war eine Logik, der sich Heylin Kratt nicht entziehen konnte. Noch nichts war verloren. Die beiden Gefangenen waren unvorhergesehen gemacht und auch wieder verloren worden.
    Das Projekt blieb davon unbeeinflußt.
    Er ließ sich von Prakhut Sassar und seinen Fachleuten die Anlagen zeigen und zum Teil erklären. Rasch jedoch verlor er das Interesse an den technischen Details.
    „Projektphase zwei...?" fragte er.
    Sassar führte ihn in einen von mehreren Kampfrobotern bewachten Raum. Auf einem Bildschirm ließ er eine Karte aufblenden, die in zarten Umrissen die Topographie der Gegend und außerdem ein Gewirr von kräftig gezeichneten, zumeist geradlinig verlaufenden Strichen zeigte.
    „Auch hier alles nach Plan", erklärte Sassar. „Das Netz hat eine Gesamtlänge von 480 Kilometern, davon sind 220 Kilometer Hauptgänge, der Rest Stich- und Seitengänge. Wir können jeden Punkt erreichen, von dem ein Angriff denkbar ist."
    „Die Truppen ..."
    „Stehen bereit. Von einem zentralen Verteiler aus erreichen sie auf schnellen Fahrzeugen innerhalb von Minuten jeden Ausfallpunkt."
    Heylin Kratt sah auf das Chronometer. Es ging auf achtzehn Uhr.
    „Projektbeginn...?"
    „Um zwanzig Uhr, Bruder. Projektdauer sechs Stunden!"
    Bei Sonnenuntergang wurde Reginald Bulls Abteilung aktiv. Mit fünfhundert Mann, verteilt hauptsächlich über die schweren Hochleistungsgleiter, die über entsprechende Bewaffnung verfügten, übernahm sie die Aufgabe, das Operationsgebiet abzusichern und jeden Eingriff von außen zu verhindern. Seit Leven Strouts Bericht war Reginald Bull sicher, daß die Aphiliker einen Angriff der OGN erwarteten und sich darauf vorbereitet hatten.
    Nach seiner Ansicht konzentrierten sie ihre Aufmerksamkeit dabei auf das Gebiet des Tales. Sie mußten annehmen, daß die OGN eine starke Streitmacht unmittelbar im Tal absetzen und damit gegen den Projektkomplex vorgehen würde. Bull hatte während des Tages keine Beobachter ausgeschickt, aber er war nahezu sicher, daß die bewaldeten Talwände in diesem Augenblick von feindlichen Truppen nur so wimmelten. Hätte der Einsatztrupp der OGN sich wirklich im Tal sehen lassen, wäre er in Minutenschnelle aufgerieben worden.
    Das jedoch war nicht die Taktik der OGN. Sergio Percellars Gruppe zerfiel wiederum in zwei Abteilungen, von denen jede ein aus Einzelteilen zusammengefügtes schweres Strahlgeschütz besaß. Unmittelbar nach Einbruch der Dunkelheit sollten die beiden
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