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0734 - Operation Gehirnwäsche

Titel: 0734 - Operation Gehirnwäsche
Autoren: Unbekannt
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wollen."
    Bull schüttelte den Kopf.
    „Glaube ich nicht. Die Burschen mögen schlau sein, aber der Befreiungsversuch muß - besonders, wenn er gelungen ist - doch ziemlich viel Staub aufgewirbelt haben. Die Aphiliker sind ihnen haarscharf auf den Fersen. Wenn Prax und Termaar wirklich etwas an unserer Sache liegt, dann werden sie durch eine Flucht hierher nicht den Feind unnötig auf unser Lager aufmerksam machen. Sie werden sich vielmehr in das erste Loch verkriechen und die wilde Jagd an sich vorbeibrausen lassen."
    Kurz vor dem Morgengrauen kehrten die Späher zurück. Sie berichteten zweierlei. Am Rande der Straße von Parkutta zum Projektkomplex lag in der Nähe einer Felsengruppe, die den Ausblick sowohl nach der Stadt, als auch zum Komplex hin versperrte, ein demolierter Transportgleiter. In unmittelbarer Nähe waren eine menschliche Leiche und das Wrackteil eines Kazwo gefunden worden. Mehr Hinweise gab es nicht. Von den beiden Gefangenen fehlte jede Spur. Es durfte angenommen werden, daß die Befreiung gelungen war.
    Außerdem berichteten die Späher, der Projektkomplex liege unter dem taghellen Licht mehrerer Sonnenlampen. An den Installationen werde fieberhaft gearbeitet. Es handelte sich in der Hauptsache jedoch um Arbeiten des Letzte-Hand-Anlegen-Typs.
    Reginald Bull nahm den Bericht schweigend entgegen. Danach starrte er eine Zeitlang vor sich hin. Als er den Blick hob, war er ungewöhnlich ernst.
    „Wir gehen davon aus, daß das Parkutta-Projekt morgen nacht beginnt", sagte er.
    Es wurde eine wilde Fahrt. Die beiden Zerlumpten verließen sich darauf, daß ihre Fahrgäste es verstanden, sich festzuhalten, und nahmen im übrigen keinerlei Rücksicht auf sie. Durch den breiten Spalt gelangte der Gleiter auf eine steil ansteigende Geröllhalde, die oben an einer schmalen, kilometerlangen Felsleiste endete.
    Die Leiste führte in westöstlicher Richtung. Dahinter stieg nackter Fels senkrecht in die Höhe.
    Sylvia war noch immer wie benommen. Sie kannte die beiden Landstreicher nicht und hatte keine Ahnung, was sie bewegt haben mochte, sie und Ranjit zu befreien. Die wilde Fahrt bot keinerlei Möglichkeit zur Unterhaltung. Während der Kletterei über die Felsenhalde lag der Gleiter manchmal so schräg, daß das Mädchen sich mit aller Kraft festhalten mußte, um nicht hinten abzurutschen. Ranjit Singh war solche Strapazen nicht gewöhnt.
    Er jammerte und wimmerte in einem fort.
    Der Gleiter schwang sich über die Felsleiste und brauste in westlicher Richtung davon. Am Ende der Leiste wuchtete ein Felsenturm wie eine Bastion in die Höhe. Man konnte nicht sehen, wie es dahinter weiterging. Ranjit schrie vor Entsetzen laut auf, als das Fahrzeug in wilder Fahrt um die Basis des Turmes herummanövrierte. Sylvia schloß einen Atemzug lang die Augen ... und als sie sie wieder öffnete, blickte sie in eine flache, geröllerfüllte Schlucht, die sich in annähernd nördlicher Richtung zog.
    Der Gleiter senkte sich auf den Schluchtrand. Der Kleinere der beiden Zerlumpten stieg aus und balancierte vorsichtig um das Fahrzeug herum, in Richtung der Felsbastion, die sie gerade umrundet hatten. Sylvia bemerkte, daß der Motor nicht ausgeschaltet wurde.
    „Wo gehst du hin?" fragte sie den Dicken.
    „Schauen, ob man uns auf der Spur ist, Mädchen", antwortete der Zerlumpte gelassen.
    „Ich gehe mit!" entschied Sylvia und sprang, bevor sie jemand daran hindern konnte, von der Wagenpritsche.
    Hinter dem Dicken her kraxelte sie den Rand der Schlucht entlang. Hinter der Bastion gingen sie beide zu Boden und krochen vorsichtig auf die Felsleiste hinaus. Sylvia hörte den Dicken heftig schnaufen. Er war kein gesunder Mann, schoß es ihr durch den Kopf. Daß dieser Mann trotz seines schlechten Zustands um zweier Fremder willen solche Strapazen auf sich nahm, wurde für Sylvia immer mehr zu einem Rätsel.
    Von der Leiste aus ging der Blick unbehindert bis ins Tal hinab.
    Rechts dehnten sich die bebauten Flächen der Stadt Parkutta, links oben lag der Projektkomplex. Zwischen beiden zog sich das Band der Straße. Etwa in der Mitte zwischen Stadt und Komplex beschrieb sie eine Biegung, die an der Felsengruppe vorbeiführte, in der sich die beiden Zerlumpten versteckt gehalten hatten.
    Der zerstörte Gleiter war nicht zu sehen: die Felsen verdeckten ihn.
    Noch schien da unten Ruhe zu herrschen. Nach kaum zwei Minuten jedoch entstand an der Peripherie des riesigen Bauplatzes, den der Projektkomplex im Augenblick noch darstellte,
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