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0730 - Wege ins Nichts

Titel: 0730 - Wege ins Nichts
Autoren: Unbekannt
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glaubte den Grund für Rhodans Bedenken zu kennen.
    „Passen Sie auf, daß Sie sich innerlich nicht zu weit von den Menschen entfernen", hatte Rhodan erst vor ein paar Tagen den Transmittergeschädigten gewarnt. „Wenn die Trennung vollzogen ist, gibt es keinen Weg mehr zurück."
    Vielleicht, dachte Alaska, wollte er die Trennung!
    Er hatte sich sorgfältig kontrolliert und war dabei zu dem erstaunlichen Ergebnis gekommen, daß es ihm besonders dann gutging, wenn sie sich in einer Situation wie der jetzigen befanden. Bedrückt und niedergeschlagen fühlte er sich nur unter sogenannten „normalen" Bedingungen. Wenn das Geschehen nach den Regeln der Menschen verlief, war Alaska unzufrieden.
    Er entsann sich seiner zweiten Aufgabe während dieses Fluges.
    Icho Tolot mußte beobachtet werden.
    Der Haluter befand sich nicht in der Zentrale. Sein Hang zur Einsamkeit war offensichtlich nicht abgeklungen.
    Alaska, der wußte, daß er während des Fluges zur Endstufenballung in der Zentrale nicht gebraucht wurde, verließ seinen Platz an den Kontrollen. Kosum, der die SERT-Haube trug, nahm Saedelaeres Aufbruch nicht wahr.
    Dobrak war mit Romeo und Julia beschäftigt, lediglich Olw blickte auf, als Saedelaere die Zentrale verließ.
    Die wenigen Besatzungsmitglieder der MARIACHI befanden sich alle auf Station, deshalb traf Alaska überall nur verlassene Gänge an. Er fand Tolot nirgends, so daß er sich entschloß, ihn von einer Interkomsäule aus zu rufen.
    Zu Saedelaeres Erstaunen meldete sich Dr. Kenzo von der Krankenstation aus.
    Earl Kenzo war Kosmopsychologe und Mediziner, der einzige Arzt an Bord des Leichten Kreuzers.
    „Er ist hier!" teilte der Arzt Alaska mit. „In der Krankenstation."
    „Fühlte er sich nicht wohl?" fragte Alaska bestürzt.
    „Davon hat er nichts gesagt. Er hat sich lediglich ein paar Bücher über Allgemeinmedizin auslernen wollen. Leider konnte ich ihm damit nicht dienen. Er wird warten müssen, bis wir wieder an Bord der SOL sind."
    Saedelaere unterbrach die Verbindung und begab sich in aller Eile zur Krankenstation. Er traf auf Tolot, als dieser sich gerade von Dr. Kenzo verabschiedete. Der Haluter trug seinen ramponierten roten Kampfanzug. Die Hautstellen, die darunter sichtbar wurden, schimmerten grünlich.
    Kenzo war ein kleiner Mann mit strähnigen dunklen Haaren und hervortretenden Augen. Er sprach mit näselnder Stimme.
    „Vielleicht kann ich Ihnen helfen", schlug er Tolot vor, als dieser sich bereits zum Gehen wandte. „Sie können mich fragen, was Sie wissen möchten."
    „Danke!" lehnte Tolot ab.
    Er sah Alaska im Eingang stehen und richtete sich unwillkürlich auf.
    Es ist ihm unangenehm, daß ich ihn hier getroffen habe! dachte Saedelaere verblüfft.
    „Hallo!" rief er leichthin. „Waren Sie zur Behandlung hier?"
    „Nein!" Das war alles. Tolot schob sich an dem Maskenträger vorbei und trat auf den Korridor hinaus.
    Saedelaere sah ihm nach.
    „Haben Sie eine Ahnung, was ihn bedrücken könnte?" fragte er den Kosmopsychologen.
    „Nein", sagte Kenzo. „Er hat eine grüne Haut bekommen, aber ich weiß nicht, ob das außergewöhnlich ist. Es gibt so viele mögliche Erklärungen, daß ich mich hüten werde, mich auf eine davon festzulegen."
    „Beschäftigen Sie sich mit ihm!" ordnete Alaska an. „Ich will wissen, was mit ihm vorgeht. Er kommt doch nicht ohne Grund hierher, um sich die Bücher auszuleihen."
    Dr. Kenzo kratzte sich am Hinterkopf.
    „Was sollte ein kranker Haluter mit Büchern über terranische Allgemeinmedizin anfangen?" meinte er.
    „Richtig", stimmte Alaska zu. „Aber irgend etwas steckt dahinter."
    Dr. Kenzo deutete hinter sich, in den Innenraum der Krankenstation.
    „Ich bin damit beschäftigt, Verhaltensweisen der Zgmahkonen zu ergründen, Alaska."
    „Sie brauchen mich nicht auf die Rangordnungen Ihrer Arbeiten hinzuweisen, Doc." Alaska ließ den Kosmopsychologen stehen und folgte Tolot, der sich bereits bis zum Ende des Korridors entfernt hatte und die Aufenthaltsräume betrat. Bei der geringen Besatzungsstärke der MARIACHI waren diese Räume praktisch ungenutzt. Der Transmittergeschädigte überlegte, ob Tolot vielleicht dort sein Domizil aufschlagen wollte. Tolot schloß die Tür hinter sich, obwohl er gesehen haben mußte, daß Alaska ihm folgte.
    Der Haluter wollte allein sein -kein Zweifel.
    Saedelaere entschloß sich widerstrebend, den so nachdrücklich demonstrierten Wunsch Tolots zu respektieren und kehrte in die Zentrale zurück.
    Er kam
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