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0730 - Ssacah-Virus

0730 - Ssacah-Virus

Titel: 0730 - Ssacah-Virus
Autoren: Roger Clement
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auch aus Tibet, oder?«
    »Indirekt. Indien hat viele tibetanische Flüchtlinge aufgenommen, die vor den chinesischen Kommunisten geflohen sind. Aber das ist ebenfalls eine andere Geschichte. - Ich muss gestehen, dass ich ein wenig beeindruckt bin, Zamorra. Vielleicht ist es wirklich eine gute Idee, wenn du alleine vorausgehst und die Villa zunächst etwas ausspionierst.«
    »Gut. Und ihr beide kommt nach, wenn ich euch ein Zeichen gebe.«
    Mit diesen Worten öffnete Zamorra die hintere Seitentür. Asha Devi sah nur, wie sie aufging und sich gleich darauf wieder schloss. Es war wirklich faszinierend. Die Polizistin nahm sich vor, diesen Trick selbst so bald wie möglich zu lernen.
    Als sie sich konzentrierte, konnte sie Schritte hören, die sich entfernten…
    ***
    Bhavanis Villa, Bangalore, Indien
    Ramesh Bhavani tigerte unruhig hin und her. Alle paar Sekunden linste er auf seine amerikanische Präzisions-Armbanduhr.
    »Du machst mich wahnsinnig.« Satish Paisa, der an einem PC hockte und auf der Tastatur herumhackte, blickte unwillig auf. »Kannst du nicht rausgehen oder dich wenigstens hinsetzen?«
    »Belur ist schon lange überfällig. Ich frage mich eben, ob unser Bruder Probleme bekommen hat.«
    »Ich habe ja gleich gesagt, dass er nicht alleine losgehen soll«, bemerkte Paisa rechthaberisch. »Wenn er wirklich diese Asha Devi entdeckt haben will - warum hat er nicht noch ein paar weitere Brüder zusammengetrommelt? Die Alte muss doch völlig durchgeknallt sein, nach allem, was man so mitkriegt.«
    »Wovon redest du, Satish?«
    »Zum Beispiel von Flammenauge. Er wurde kürzlich vernichtet, nicht wahr?«
    »Na und? Was hat Flammenauge mit dem großen Ssacah zu tun?«
    »Nichts, Ramesh. Aber er war auch ein Dämon, stimmts? Und erledigt wurde er von keiner anderen als von Asha Devi.«
    Bhavani biss die Zähne zusammen. Erst jetzt wurde ihm richtig klar, in was für einer Gefahr sie schwebten. Asha Devi war offenbar wirklich in Bangalore. Und, schlimmer noch, Zamorra und Duval ebenfalls. Bhavani war erleichtert, dass er wenigstens ein paar weitere Ssacah-Anhänger in seiner Villa versammelt hatte. Wenn die Dämonenjäger angriffen, dann kam es auf jeden von ihnen an.
    Es war, als hätte Paisa die Gedanken seines Kultgenossen gelesen.
    »Sorge dich nicht, Ramesh! Ich bin nämlich sicher, dass die Programmierung jetzt stimmt. - Trotz der dauernden Störungen und Unterbrechungen durch dich«, fügte er gallig hinzu.
    »Das heiße?«
    »Das heißt, der Ssacah-Virus ist jetzt einsatzbereit!«, rief Paisa. Er lehnte sich in seinem Bürosessel zurück und hieb mit dem Zeigefinger auf die Returntaste. »Noch ein weiterer Testlauf!«
    Eine Minute lang geschah überhaupt nichts. Bhavani hörte nur das Dröhnen von Kesselpauken. Dann wurde ihm klar, dass es sein eigener Herzschlag war, den er vernahm. Nervös fuhr er sich mit beiden Händen über sein schweißnasses Gesicht.
    Doch dann bemerkte Bhavani, wie sich in einem seiner anderen Rechner etwas regte. Die Festplatte gab seltsame Geräusche von sich. Gespannt starrte er auf den Computer.
    »Nur Geduld!«, mahnte Paisa. Doch genau die konnte der andere Dämonenknecht nicht aufbringen. Er war so nervös, dass er sich die Fingernägel bis zu den Ellenbogen hätte abbeißen können.
    Bhavani stand kurz vor einem Kreislaufkollaps. Sollte seine Idee jetzt endlich Gestalt annehmen? Wenn ja, dann würde Ssacah größer und mächtiger zurückkehren können als jemals zuvor. Und die Rache an seinen Feinden würde grausam sein…
    Nun bewegte sich etwas. Bhavani konnte es kaum glauben. Auch Paisa hatte sich nun von der Nervosität seines Kumpans anstecken lassen. Mit nach vorne gereckten Köpfen starrten die beiden Männer auf den Computer.
    Eine Messing-Kobra streckte ihren hässlichen flachen Schädel aus dem CD-ROM Laufwerk!
    Die Gestalt gewordene Ssacah-Energie glitt zu Boden. Unmittelbar hinter ihr folgte eine weitere Artgenossin. Und dann noch eine. Und eine weitere…
    Atemlos schauten Paisa und Bhavani zu, bis sich fast zwei Dutzend Messing-Kobras auf dem Boden des Arbeitszimmers schlängelten.
    »Fantastisch!«, keuchte Bhavani. »Aber - wie konnten so viele entstehen?«
    »Ganz einfach«, sagte Paisa lässig. »Ich habe das Programm noch verbessert. Der magische Kern multipliziert sich dauernd mit sich selbst, grob ausgedrückt. Falls einzelne Messing-Kobras ausfallen, dann treten andere an ihre Stelle. Aber sobald sie aus den Laufwerken kriechen und um sich beißen, ist
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