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073 - Das Alraunenmädchen

073 - Das Alraunenmädchen

Titel: 073 - Das Alraunenmädchen
Autoren: Dämonenkiller
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Ich hasse dich, Hunter."
    „Das beruht wohl auf Gegenseitigkeit." Dorian bemühte sich, gelassen zu bleiben und das Gespräch auszudehnen. Vielleicht konnte er es mit dieser Taktik schaffen, den Dämon zu identifizieren.
    „Zum letztenmal: Wo ist der Kreisel ?"
    Der Mann mit dem Hut schrie es, und von der Sitzreihe hinter ihnen meldete sich ein Passagier mit ein paar ärgerlichen, protestierenden Bemerkungen.
    „Wo ist er? Wo?" bedrängte auch der Dicke den Dämonenkiller.
    Dorian spannte die Arm- und Beinmuskeln an. Er mußte aber feststellen, daß die Wirkung der magischen Masse nicht nachgelassen hatte; nach wie vor saß er wie paralysiert da.
    „Ich habe die Wahrheit gesprochen", versicherte er. „Warum prüft ihr es nicht nach? Selbst wenn ich wollte, ich kann selbst nicht mehr an das hermetische Gefäß heran."
    Der Dicke fluchte und gab die obszönsten Äußerungen von sich. Der andere gebärdete sich weitaus wilder. Zunächst versetzte er Dorian ein paar Hiebe gegen die Brust und den Kopf. Dorian steckte sie ohne Wehlaute ein. Dann erhob sich der Kerl, sprang auf das Polster seines Sitzes und begann zu toben. Immer wütender wurde er. Der Dämon in ihm schäumte vor ohnmächtigem Zorn über. Der Mann mit dem Hut schrie und schlug mit den Fäusten auf die Rückenlehne des Sitzes ein, hämmerte gegen die Bordwand, hüpfte auf der Stelle. Dorian mußte wieder ein paar Knüffe und Tritte einstecken.
    Der Passagier hinter ihnen, der sich bereits beschwert hatte, stand nun auf und beugte sich vor. „Hören Sie, was fällt Ihnen denn ein? So können Sie sich zu Hause aufführen, aber nicht in einem öffentlichen Verkehrsmittel! Ich werde..."
    Weiter kam er nicht, denn der Besessene schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Der Hut rutschte dabei von seinem Kopf. Dorian sah nun, daß er eine Glatze hatte.
    Der Passagier stöhnte auf und sackte mit einem Schmerzenslaut auf seinen Platz zurück.
    Jetzt war der Vorfall von allen bemerkt worden. Allen Leuten an Bord ging auf, daß mit dem Glatzkopf ganz offensichtlich etwas nicht in Ordnung war. Die Stewardeß stieß einen spitzen Schrei aus. Von hinten nahte der Steward, bewegte sichelnd die erhobene Rechte, sagte etwas Strenges, Befehlendes.
    Unruhe entstand im Jet.
    Der Steward blieb neben der Dreier-Reihe stehen, in der Dorian zwischen den beiden Kerlen eingepfercht saß, ein hochgewachsener, gutaussehender und sicherlich an Kalamitäten gewöhnter Mann. Seine eisblauen Augen richteten sich auf den Glatzkopf, der unausgesetzt sprang, trat und um sich boxte.
    „Unterlassen Sie das auf der Stelle!"
    „Lassen Sie ihn!" wandte Dorian ein. „Sie machen alles nur noch schlimmer."
    Der Steward blickte ihn geringschätzig an. „Sie haben Nerven! Wie sehen Sie überhaupt aus? Was geht hier vor?"
    Er quetschte sich in die Lücke zwischen den Sitzreihen und traf Anstalten, den Glatzkopf festzuhalten und irgendwie zur Vernunft zu bringen. Da bohrte sich plötzlich etwas Hartes von unten in seine Bauchgegend.
    „Zurück!" kreischte der Dicke. „Sonst kriegst du ein Loch in den Leib."
    Entsetzt nahm der Steward zur Kenntnis, daß es eine Pistole war, die ihm da gegen den Bauch gedrückt wurde. Er wurde bleich und wich zurück. Der Dicke kicherte und richtete die Pistole auf seinen Kopf.
    „Wir haben für alles vorgesorgt", versetzte er mit fistelnder, irre klingender Stimme. „Rühr dich nicht weg, Hundesohn!"
    Der Glatzkopf brüllte, spuckte und röhrte.
    „Ich lasse das Flugzeug abstürzen!' tönte der Dämon aus seinem Inneren. „Ihr werdet alle sterben. Alle!"
    Ein Aufschrei des Entsetzens hallte durch die Boeing. Ein krachender Donnerschlag aus dem Nichts. Ein paar Frauen und Männer kreischten in Todesangst. Panik wollte sich ausbreiten. Die Stewardeß versuchte, die Leute zu besänftigen, aber ihre Stimme zitterte auch.
    „Narr!" sagte Dorian zu dem Glatzkopf. „Du wirst selbst mit vor die Hunde gehen - und dein dicker Kumpan auch."
    Der Dämon lachte schaurig. „Das Opfer bringe ich. Wichtig ist, daß du verreckst- du, du, du ..."
    „So kommst du nie an den hermetischen Kreisel heran."
    „Du lügst!"
    „Ich sage die Wahrheit - in meinem eigenen Interesse. Und natürlich in deinem. Wenn du schon so versessen auf das Ding bist, warum verhandeln wir dann nicht?"
    „Verhandeln?" Der Kopf des Mannes zuckte, und ein Grollen kam aus seinem Rachen. „Das ist schmählich! Du wirst dich fügen, Hunter, damit ich den Kreisel an den weitergeben kann, der eine
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