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0727 - Jagd nach dem Leben

0727 - Jagd nach dem Leben

Titel: 0727 - Jagd nach dem Leben
Autoren: W.K. Giesa
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Stunden drüber schlafen. Danach sieht alles ganz anders aus. Zudem muss ich jetzt erst mal was essen, ich habe einen tierischen Hunger entwickelt. Liegt hier im Kühlschrank zufällig ein Wildschwein herum?«
    Nicole schüttelte den Kopf.
    »Ich glaube, du hast den Verstand verloren, Chef«, sagte sie. »Wie kannst du in diesem Moment nur an Essen denken?«
    »Es ist eine Frage des Überlebens«, erwiderte er.
    ***
    Nicole zog sich zurück, während er die Speisekammer plünderte. Sein Verdacht, sie würde sich doch zu April gesellen, stellte sich später als grundlos heraus. Nachdem er sich gesättigt hatte, machte er einen nächtlichen Spaziergang über das Gelände. Den Dhyarra-Kristall, der ihm beim Kampf gegen Airam Lemak entfallen war, hatte er längst wieder in der Tasche. Nicole hatte ihn während seiner Schlafphase aufgesammelt.
    Jetzt nahm er den Sternenstein zur Hand und schuf mit ihm eine Lichtglocke, in der er die zerstörten Zauberzeichen betrachtete. Weniger, weil er glaubte, sie würden ihm bei der Problemlösung helfen, sondern um bei künftigen ähnlichen Ereignissen besser gewappnet zu sein. Sicher, er hatte einen groben Fehler begangen, indem er sich aus seiner eigenen Schutzsphäre begeben hatte, um den Dämon zu »kitzeln«, aber er hatte keine andere Möglichkeit gesehen. Dass Airam Lemak fähig gewesen war, daraus eine Öffnung in die Barriere zu schlagen, damit hatte er nicht rechnen können. Etwas in dieser Art hatte es noch nie zuvor gegeben und gab damit Vassago recht, dass Airam Lemak aus einer anderen Galaxis stammte. Er verfügte über völlig andere Fähigkeiten als die »hiesigen« Dämonen.
    Airam ein transgalaktisches Lemak… Jones ein Biostrukt, was auch immer beides bedeuten mochte - und beide aus einer anderen Galaxis… der Verjüngungszauber… die Gkirr… Rätsel über Rätsel!
    Zamorra hoffte, dass es nicht so bald wieder Besuch aus Andromeda geben würde. Dieses Airam Lemak reichte ihm für den Rest seines Lebens.
    Aber da war noch etwas, das Vassago gesagt hatte.
    Etwas, das wichtig war. Aber Zamorra kam nicht darauf, was es war.
    Er wünschte sich, die spezielle Fähigkeit seines Freundes Ted Ewigk zu haben, dessen Gespür. Aber vermutlich hätte ihm das auch nur gesagt, dass er auf etwas Bestimmtes achten müsse, ohne ihm zu verraten, was das war.
    Nach etwa einer Stunde beendete Zamorra seinen nächtlichen Spaziergang und kehrte ins Haus zurück. Er nahm die angebrochene Weinflasche und die Gläser mit und fand Nicole im Bett, von dem sie den Koffer entfernt hatte.
    Beide sprachen sie kein Wort.
    Er zog sich aus und kuschelte sich an seine Lebensgefährtin.
    Bald darauf schlief er ein…
    ***
    »Ihr seht beide unverschämt fit aus«, murrte April beim späten Frühstück. Sie selbst hatte kaum schlafen können, war immer wieder aufgeschreckt. Aber es war nicht nur die Angst und der Ärger, was ihr den Schlaf raubte, sondern…
    »Der Albtraum war wieder da«, sagte sie. »Jedesmal, wenn ich einschlief, rutschte ich innerhalb kurzer Zeit da hinein.«
    »Der gleiche Traum wie bisher, oder leicht abgeändert?«, fragte Zamorra.
    »Ich konnte keine Änderung feststellen«, sagte sie. »Ich kann mich trotz deiner hypnotischen Therapieversuche wieder an die früheren Träume erinnern, und sie sind identisch.«
    »Merde«, murmelte Zamorra.
    Eine Fliege summte durch das Zimmer, umkreiste die Menschen und landete schließlich auf Nicoles Honigbrötchen. Genervt scheuchte sie das fette Biest davon.
    »Das gibts doch wohl nicht«, grollte sie.
    »Das ist eine Schonfliege«, erklärte Zamorra trocken.
    »Wie belieben Monsieur zu faseln?«, staunte Nicole. »Schonfliege?«
    »Klar«, sagte er. »Es gibt drei Sorten von Fliegen - die ›Schonfliegen‹, die ›Wasfliegen‹ und die ›Nochfliegen‹.«
    »Häh?«, sang das Damenduo.
    »Im Frühjahr«, erklärte Zamorra geduldig, »staunen die Leute, wenn die ersten Biester auftauchen: ›Was, schon Fliegen?‹ Im Sommer, wenn die Mistviecher in dichten Schwärmen auftauchen, stöhnt man der Menge wegen: ›Was sind das viele Fliegen!‹ Und im Herbst heißt es: ›Immer noch Fliegen?‹«
    »Und es gibt eine Sorte von Spinnern - die heißen alle Zamorra«, seufzte Nicole.
    »Ha!«, begehrte Zamorra auf. »Das ist eine tödliche Beleidigung, die nur durch eine Heldentat gesühnt werden kann: Fang mir das Biest!«
    Sie tippte sich mit dem Zeigefinger an die Stirn.
    Zamorra verfolgte die rasante Flugbahn des Insekts. Es handelte sich
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