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0727 - Jagd nach dem Leben

0727 - Jagd nach dem Leben

Titel: 0727 - Jagd nach dem Leben
Autoren: W.K. Giesa
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ein!«, maulte April. »Vielleicht darf ich dich daran erinnern, dass es nur so ein bisschen um meine Existenz geht.«
    »Weiß ich doch. Trotzdem brauche ich jetzt Ruhe, verdammt!«, erwiderte er fast wütend. Er machte sich auf in Richtung des Gästezimmers.
    »Was ist denn in den gefahren?«, hörte er April ausrufen. »Flippt er jetzt aus, nur weil ich ihm eine für mich lebenswichtige Frage gestellt habe?«
    Nicoles Antwort bekam er nicht mehr mit.
    Er betrat das Zimmer. Lefty und Righty, die beiden sprechenden magischen Stiefel, machten sich bemerkbar. »Du siehst nicht gut aus, Zamorra«, sagte Lefty.
    Zamorra ließ sich auf das Bett fallen, warf den Umhang ab und zog die regenbogenfarbenen Stiefel aus.
    »Vielleicht hättest du statt dieser bunten Dinger lieber uns getragen«, sagte Righty.
    Das war es, was Zamorra jetzt unbedingt noch brauchte. Er erhob sich wieder, nahm die beiden protestierenden Stiefel und warf sie aus dem Fenster.
    ***
    Als er wieder erwachte, war es dunkel. Er musste weit länger geschlafen haben als geplant. Er konnte sich nur noch daran erinnern, dass er wieder aufs Bett gefallen war - an sonst nichts mehr.
    Jemand hatte eine Decke über ihn gezogen. Nicole wahrscheinlich. Sie musste ihm auch das Regenbogentrikot vom Körper gestreift haben, denn er fühlte, dass er keinen Faden mehr am Leib trug.
    Wie spät war es?
    Er tastete nach der Nachttischlampe und schaltete sie ein. Daneben lag sein Armbandchrono. Er warf einen Blick auf das Zifferblatt.
    Mitternacht?
    »Verdammt!« So lange hatte er wirklich nicht schlafen wollen. Ein paar Stunden, hatte er gesagt, aber doch nicht den kompletten Rest des Tages gemeint! April würde zu Recht verdammt sauer sein, dass er sie nun dermaßen lange im Ungewissen ließ.
    Er konnte nur hoffen, dass Nicole sie ablenkte. Es sah danach aus, das Bett neben Zamorra war nach wie vor unberührt, abgesehen von dem Koffer, der halb offen darauf lag.
    Zamorra schlug die Decke zurück, schwang die Beine aus dem Bett und schnipste mit den Fingern. Der Akustikschalter reagierte und aktivierte die Deckenlampe. Zamorra grinste. April schien diese technischen Gimmicks in allen Räumen ihrer Villa installiert zu haben.
    Doch dann stutzte er.
    Er war nicht allein im Zimmer!
    Warum hatte er den Besucher nicht gleich von Anfang an gesehen? Weil es nicht hell genug war?
    In einem Sessel im Zimmereck saß Vassago!
    Der Dämon trug die beiden magischen Stiefel, die sich an seinen Füßen durchaus wohl zu fühlen schienen.
    »Wie kommst du hier herein?«, fuhr Zamorra ihn an. »Und wer hat dir erlaubt, meine Stiefel zu tragen?«
    »Ach nein«, quäkte Righty. »Erst wirft er uns aus dem Fenster wie Müll, und dann wird er eifersüchtig!«
    »Halt bloß die Klappe«, warnte Zamorra. »Ich bin nicht in der Stimmung für euren Unsinn!«
    »Ich habe diese Stiefel draußen vor dem Haus gefunden«, sagte Vassago. »Und was man findet, kann man doch behalten, oder?«
    Irgendwie kam dieser Spruch Zamorra bekannt vor.
    »Diese Stiefel gehören mir! Also zieh sie sofort aus, und anschließend sagst du mir, was du von mir willst!«
    »Auf deine Verantwortung«, sagte Vassago und griff nach Leftys Stiefelschaft. Er warf Zamorra einen schrägen Blick zu. »Bist du ganz sicher, dass du das willst?«
    »Mach schon!«
    »Ich habe dich gewarnt.« Rasch streifte Vassago die beiden Stiefel ab und warf sie quer durchs Zimmer. Die beiden protestieren ob dieser rüden Behandlung, und von Vassagos Füßen breitete sich ein bestialischer Gestank aus.
    Der Dämon grinste.
    »Du wolltest es so, Zamorra«, sagte er.
    »Und was willst du?«, fauchte der wütend.
    Die Situation überraschte ihn. Es war das erste Mal, dass er es mit Vassago persönlich zu tun hatte. Sonst hatten sie sich immer nur via Spiegel gesehen, egal, ob das nun Glas oder Wasser war.
    »Ich wollte mich bei dir bedanken«, sagte Vassago.
    »Bedanken? Wofür?« Als sie sich zuletzt voneinander verabschiedeten, war Vassago alles andere als dankbar gewesen. Schließlich hatte er Zamorra Vorwürfe gemacht und ihn beschuldigt, den Dämon in Gefahr zu bringen.
    »Dafür, dass du das Airam Lemak getötet hast.«
    »Das war nicht ich, sondern meine Partnerin. Bedanke dich bei ihr«, riet Zamorra. »Weshalb überhaupt bist du für die Tötung des Dämons dankbar?«
    »Weil er mir jetzt nicht mehr gefährlich werden kann. Du erinnerst dich: Du hast mich gezwungen, ihn an dich zu verraten. Ich ging davon aus, dass er sich dafür an mir
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