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0727 - Jagd nach dem Leben

0727 - Jagd nach dem Leben

Titel: 0727 - Jagd nach dem Leben
Autoren: W.K. Giesa
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rächen würde.«
    »Ich hätte ihm kaum gesagt, woher ich meine Informationen habe. Das ist nicht mein Stil.«
    »Er hätte es sich leicht ausrechnen können«, erwiderte Vassago. »Wie auch immer, er stellt nun keine Gefahr mehr für mich dar. Ich habe die letzten Stunden genutzt, mich zu überzeugen, dass er wirklich unwiderruflich ausgelöscht ist.«
    »Vielleicht tauchte er ja eines Tages doch wieder auf, so wie Baal.«
    »Dieser nicht, niemals, so wie auch Baal kein weiteres Mal zurück kehrt.«
    Zamorra stutzte. »Was soll das heißen?«
    »Weißt du es nicht? Baal wurde vernichtet. Von Kuang-shi.« [4]
    Das hatte Zamorra in der Tat nicht gewusst. Ausgerechnet von Kuang-shi… das klang nicht gerade gut. Baal war ein äußerst mächtiger, alter Erzdämon gewesen. Schon einmal war er vermeintlich tot gewesen, hatte aber durch irgendeinen Trick überlebt und war vor kurzem wieder aufgetaucht. Und Kuang-shi, das ungeheuerlichste aller Vampirmonster, sollte Baal getötet haben?
    »Unglaublich, nicht wahr?« Vassago zeigte ein unmenschliches Lächeln. »So unglaublich wie der Tod des Airam Lemak. Und doch ist beides geschehen, beide stellen keine Bedrohung mehr da. Baal nicht mehr für euch Menschen, und das Airam Lemak nicht mehr für euch und uns.«
    »Was soll das heißen, nicht mehr für euch? Er war ein Dämon!«
    »Hast du nicht vergeblich versucht, ihn in euren Schriften und euren Überlieferungen zu finden, Zamorra?« Vassago, der Dämon der Weissagung, lachte auf. »Wie willst du jemanden finden, den es in diesen Überlieferungen nicht gibt?«
    »Drück dich freundlicherweise etwas klarer aus«, verlangte Zamorra.
    »Gern. Das Airam Lemak stammt nicht von hier - nicht aus dieser Hölle.«
    »Etwa aus der Spiegelwelt?«, entfuhr es Zamorra. Die Spiegelwelt -nicht schon wieder!
    »Das Airam Lemak stammt aus dem Andromeda-Nebel«, verriet Vassago.
    Zamorra zuckte zusammen. »Weißt du, was du da behauptest?«
    Der Dämon nickte.
    »Der Andromeda-Nebel, auch M 31 genannt«, erinnerte Zamorra, »ist eine rund 2,7 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxis im Sternbild Andromeda! Bei völlig klarem Himmel kann sie mit einem Fernglas als etwas schwach Leuchtendes ausgemacht werden. Sie ist etwas größer als unsere Milchstraße und ähnelt dieser in Bezug auf Struktur und Masse. Das Spektrum der Andromeda-Galaxis weist eine leichte Blauverschiebung auf. Daraus wird geschlossen, dass sie sich leicht an die Erde annähert.«
    »Andere eurer Quellen sprechen von nur 2,3 Millionen Lichtjahren«, ergänzte Vassago gemütlich. »Nun, von dort stammt diese dämonische Kreatur. Airam ist - nein, es war«, korrigierte er sich, »ein transgalaktisches Lemak.«
    »Was bedeutet das?«
    »Ein Lemak wandert von Galaxis zu Galaxis, wie es ihm gerade gefällt, und wirkt unheilvolles es beschließt, weiter zu ziehen.«
    »Woher kanntest du seine Beschwörungsformel, wenn es doch aus einer anderen Galaxis stammt?«
    »Unterschätze niemals meine Möglichkeiten«, erwiderte Vassago ausweichend.
    »Warum hattest du so große Furcht vor ihm?«
    »Ich denke, du hast seine Macht am eigenen Leib erfahren«, meinte Vassago. »Das dürfte die Frage beantworten. Das Airam Lemak fand heraus, dass ich seine Identität durchschaute. Wenn jemand anderer davon erfuhr, war klar, woher der das Wissen hatte - von mir! Zamorra, ich will das Licht sehen, ich träume von der Erhöhung in die Sphären des Positiven, ich will nicht vorher in die Tiefen des ORONTHOS hinabgestoßen werden. Kannst du das verstehen?«
    Der Parapsychologe nickte.
    »Weißt du, wie viele dieser transgalaktischen Lemaks es gibt, Vassago?«
    »Nein. Ich weiß nur, dass das Airam Lemak eines der schwächsten und harmlosesten von allen war.«
    »Schwach und harmlos?« Beinahe wäre Zamorra in hysterisches Gelächter ausgebrochen. Wenn Airam schwach und harmlos war, dann wollte er die anderen Vertreter dieser Spezies lieber erst gar nicht kennen lernen…
    »Weiß die DYNASTIE DER EWIGEN von diesen Kreaturen?«
    »Ich bezweifele das«, sagte Vassago. »Auf dem Höhepunkt ihrer Macht beherrschte die Dynastie zwar diese Galaxis, aber ich glaube nicht, dass sie jemals bis in den Andromeda-Nebel oder die Magellan’schen Wolken vorgestoßen sind. Vielleicht wissen die Gkirr etwas über sie…«
    »Wer sind die Gkirr?« Schon mehrfach hatte Zamorra diese Bezeichnung gehört.
    Vassago lachte spöttisch. »Du weißt es nicht? Oh, sie waren schon oft hier, und es wird nicht mehr lange
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