Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0727 - Jagd nach dem Leben

0727 - Jagd nach dem Leben

Titel: 0727 - Jagd nach dem Leben
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
dauern, bis sie erneut hierher kommen. Sicher weniger als hundert Jahre…«
    »Wer sind sie?«, drängte Zamorra.
    Der Dämon lachte wieder. »Diesmal kannst du mich nicht zu einer Antwort zwingen«, sagte er. »Du hast mich nicht gerufen, ich bin freiwillig hier. Also werde ich dir diese Frage nicht beantworten.«
    »Dann scher dich zur Hölle«, knurrte Zamorra.
    »Aber ich kann dir vorher noch eine andere Frage beantworten«, grinste Vassago. »Such dir eine aus.«
    »Wieso hat Airam Lemak Cayman Jones den Verjüngungszauber gewährt?«
    »Ah!« Vassago rieb sich die Hände. »Das ist eine sehr gute Frage. Du weißt nicht, was der Mann, der sich Cayman Jones nannte, wirklich war?«
    »Sag jetzt nicht…«
    »Doch, Zamorra. Cayman Jones stammt ebenfalls aus Andromeda. Er war ein Biostrukt.«
    »Was ist das?«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Aber das verband beide - auf eine ganz bestimmte, diffizile Weise. Aber weil Cayman Jones kein normaler Mensch war, konnte der Zauber auf April Hedgeson übergehen. In ihr befindet sich etwas Dämonisches, das den Zauber an sich riss. Niemand plante das, aber niemand konnte es verhindern. Und der Zauber, für ein Biostrukt gewirkt, zeigte bei einem Menschen verheerende Nebeneffekte.«
    »Er dürfte mit dem Tod des Dämons erloschen sein.«
    »Das Airam war ein Lemak«, erinnerte Vassago. »Der Zauber erlischt garantiert nicht mit dem Tod des Airam Lemak.«
    »Verdammt!«, fuhr Zamorra auf. »Wie soll ich ihn dann stoppen?«
    Vassago grinste.
    »Der Zauber wird vergehen - wenn die Existenz des Wesens endet, das ihm unterliegt.«
    Zamorra starrte den Dämon wütend an.
    »Das ist nicht, was ich will! Es muss sofort enden!«
    »Dann töte sie. Dann endet der Zauber sofort.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. Zynismus war bei einem Dämon zu erwarten, auch wenn es sich um Vassago handelte. Aber das alles half ihm nicht weiter.
    »Das Airam Lemak hat dich belogen, Zamorra«, sagte Vassago. »Es wäre durchaus fähig gewesen, den Zauber von April Hedgeson zu nehmen. Aber du hast dich austricksen lassen. Nun ist das Airam tot, und nichts als das Ende einer biologischen Existenz kann die Magie noch beenden. Stirbt das Wesen, das diesen Verjüngungszauber in sich trägt, endet auch der Zauber für alle Zeiten.«
    »Woher weißt du das alles, Vassago?«, murmelte Zamorra.
    »Ich sage dir nicht, woher ich meine Informationen habe. Das ist nicht mein Stil.«
    »He, das ist mein Spruch.«
    »Ich weiß. Ich beliebte ihn mir von dir auszuleihen«, sagte Vassago. »Gib dich damit zufrieden, dass ich dich mit diesen Informationen geradezu überschütte, ohne dazu gezwungen worden zu sein. Sieh es als Dankbarkeit dafür, dass du - oder meinetwegen auch deine Gefährtin - Airam Lemak ausgelöscht hast. Damit sind wir nun quitt.«
    Er erhob sich und sah zu den beiden sprechenden Stiefeln. »Was ist, kommt ihr mit: mir?«
    »Leck mich an der Sohle«, knurrte Righty. »Du hast uns schlecht behandelt und weggeworfen.«
    »Das hat Zamorra wohl auch.«
    »Aber der ist ein Mensch und kein Dämon. Außerdem stinken deine Tatzen unerträglich. Das ist nicht gut für unser Image, wenn du uns so durchstänkerst«, wehrte sich nun auch Lefty.
    »Geh mit Gott, aber geh!«, verlangte Righty.
    Vassago neigte den Kopf.
    »Ich danke für diesen Wunsch, Stiefel«, sagte er völlig ernst. »Und ich wünsche nichts sehnlicher, als mit Gott gehen zu können.«
    Im nächsten Moment war er verschwunden.
    »Junge, hat der aber einen an der Klatsche«, krächzte Lefty. »Habt ihr das gehört? Ein Dämon, der mit Gott gehen will? Der ist ja so was von bescheuert, der Knabe…«
    »Schnauze, Lederartikel!«, befahl Zamorra.
    Und die beiden Stiefel schwiegen verblüfft…
    ***
    Zamorra stellte sich unter die Dusche, stieg dann in Hemd und Hose und ging hinüber ins Wohnzimmer. Das Kaminfeuer knisterte. Nicole und April saßen bei einer Flasche Wein zusammen und unterbrachen ihre angeregte Unterhaltung, als Zamorra eintrat.
    Er sah einen Teller mit Imbisshäppchen auf dem Tisch stehen. Prompt knurrte sein Magen und erinnerte ihn daran, dass ihm nicht nur eine Mahlzeit fehlte, sondern dass er sich bei der Auseinandersetzung mit Airam Lemak auch körperlich verausgabt hatte.
    »Wir haben über die alten Zeiten geplaudert, und über die Zukunft«, sagte Nicole. »Bist du wieder einigermaßen fit?«
    Zamorra ging zu ihr, küsste sie und zog sich dann einen Sessel heran. April ging zur Hausbar, kam mit einer neuen Flasche Wein und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher