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0723 - Der Teufels-Autor

0723 - Der Teufels-Autor

Titel: 0723 - Der Teufels-Autor
Autoren: Jason Dark
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Bill mit wispernder Stimme darüber auf, was ich hinter der Tür vermutete.
    Er nickte. »Bist du sicher?«
    »Das werden wir gleich erleben.«
    »Okay.« Er packte seinen Schürhaken fester. Es war die einzige Waffe, die er besaß. Zu einer Fete oder einer Party ging er normalerweise nicht bewaffnet.
    Vor der Tür stoppte er.
    Bevor er sie öffnen konnte, drückte ich ihn zur Seite. »Lass mich lieber zuerst gehen«, raunte ich.
    »Wie du willst.«
    Die Klinke bewegte sich unter dem Druck meiner Hand nach unten. Alles wie gehabt, alles klappte wunderbar, wir konnten uns freuen, und ich zog die Tür auf.
    Nein, es war nicht nur dunkel.
    Die Helligkeit verteilte sich nur. Ich sah sie weiter von der Tür entfernt, da erzeugte das Licht einer unter einer Glashaube stehenden Kerze eine helle Insel.
    Nahe der Kerze stand ein Mann, ein Fremder. Er beugte sich über ein Schreibpult, und ich glaubte auch, die aufgeschlagenen Seiten eines Manuskripts zu sehen.
    Wer war dieser Fremde?
    Mir wurde der Hals trocken. Noch ein zweiter Feind, ein gefährlicher Helfer? Jedenfalls traf er keinerlei Anstalten, mich zu begrüßen, auf welche Weise auch immer. Er schien mich überhaupt nicht zur Kenntnis zu nehmen.
    Vor mir lag die Schwelle. Sie musste ich überschreiten, tat es auch, geriet in das Dunkel und hörte, dass sich auch mein Freund Bill Conolly in Bewegung setzte.
    »Das ist ja irre«, sagte er und huschte an mir vorbei.
    Er ging ins Verderben, er war zu forsch gewesen, denn im selben Augenblick erschien dicht vor ihm ein Schatten. Er schnellte in die Höhe, hatte seinen Kopf bereits übersprungen und raste auf ihn nieder.
    Ein Maul öffnete sich wie eine Glocke, um Bill mit seinem gewaltigen Schlund zu verschlingen…
    ***
    Auch mich hatte dieser Vorgang völlig überrascht. Ich reagierte zunächst überhaupt nicht, doch es war mein Freund Bill selbst, der sich aus dieser Lage herausbrachte.
    Er riss seinen Arm mit der Stange hoch,, und rammte den eisernen Schürhaken genau im letzten Augenblick quer in das Maul dieses Untieres.
    Es war so etwas wie der vorletzte Schritt zum Sieg, denn der Schatten verschwand, zog sich mit zuckenden Bewegungen zurück, um zwei anderen Platz zu machen.
    Ich wuchtete Bill zur Seite, stellte mich den Schatten und hatte endlich freie Bahn.
    Das Kreuz strahlte auf, als die dämonischen Kräfte mich von zwei Seiten packen wollten.
    Grelle Lichtexplosionen umgaben uns, sie huschten durch den Keller. Ich brauchte das Kreuz nicht zu aktivieren, seine normale Kraft reichte aus, um das Böse zu vernichten.
    Bill hatte dies aus sicherer Deckung beobachtet. Das Ungeheuer mit der Stange im Maul verging ebenfalls. Wir hörten, wie der Schürhaken mit einem hell klingenden Geräusch auf den Steinboden prallte.
    Jetzt war der Weg frei.
    Der Weg zu ihm, zu dem Fremden, der am Pult stand und plötzlich nervös geworden war. Ich ging weiter vor und sah, dass sich seine Hände über das beschriebene Papier bewegten, wo sie die Seiten von oben nach unten schoben.
    Ich holte meine kleine Lampe hervor und richtete den scharfen Strahl gegen das Gesicht.
    Welch eine Fratze!
    Allerdings nicht von einem Dämon, sondern von einem Menschen und trotzdem sehr scheußlich.
    Ein sehr altes Gewebe lag auf dem Gesicht wie eine zweite Haut. Sie war faltig, sie war zusammengedrückt, es gab Mulden ebenso wie Erhebungen, Rinnen und kleine Hügel, als hätte sich die Haut dort aufgebläht. Ich ging auf den Mann hinter dem Pult zu, der sich nicht rührte. Er wirkte auf mich wie ein Standbild. Er starrte mich an. Ich wich dem Blick nicht aus. Ein schrecklicher Verdacht keimte in mir auf.
    Ich sah in diese Augen und glaubte, sie zu kennen. Ja, es waren die Augen, die ich schon gesehen hatte, und es lag kaum mehr als eine Stunde zurück.
    Augen eines Schriftstellers.
    Damion Darks Augen! Meine Güte, sollte sich ein zweites Gesicht über das erste geschoben haben?
    Ich blieb in der Nähe des Pults stehen. Hinter mir hörte ich Bill atmen und etwas von den Augen flüstern. Auch ihm war aufgefallen, wer vor uns stand. Doch ich wollte Gewissheit haben und stellte meine Frage mit leiser, dennoch hörbarer Stimme. »Damion Dark? Sind Sie Damion Dark? Sind Sie es tatsächlich?«
    Er sagte nichts. Nur seine Hände bewegten sich über die Seiten des mit der Hand und roter Tinte beschriebenen Manuskripts hinweg. Die Blätter bekamen Falten, sie raschelten. Zwischen den Fingern der alten Hände schauten die scharfen Knicke hervor. Ich
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