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0723 - Der Teufels-Autor

0723 - Der Teufels-Autor

Titel: 0723 - Der Teufels-Autor
Autoren: Jason Dark
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Beim ersten Erscheinen der Geister hatten die Gäste es noch als einen Spaß oder Gag betrachtet, dieses Gefühl wollte nun bei keinem mehr aufkommen.
    Ein anderes hatte von fast allen Anwesenden Besitz ergriffen. Es war die nackte Furcht.
    Ausnahmen gab es.
    Ich gehörte dazu, Bill Conolly wahrscheinlich auch, aber der litt noch unter den Nachwirkungen des Treffers und war kaum in der Lage, effektiv einzugreifen.
    Also blieb es an mir hängen, was mir zu diesem Zeitpunkt nicht passte, denn ich hätte lieber diesen Autor Damion Dark verfolgt, der nun irgendwo im Keller steckte und in aller Ruhe abwarten konnte, was geschehen würde.
    Sie waren alle da.
    Der Zombie mit der Axt in der Stirn, die Frau mit den blutigen Händen, der ein Auge fehlte. Der bleiche Mann mit der schwarzen Kleidung eines Leichenbestatters und dem Zylinder auf dem Kopf.
    Auch der Mann und die Frau standen in der Nähe, beide bewaffnet mit bluttriefenden Messern.
    Sie alle warteten und hatten die Partygesellschaft eingekreist. Aber sie taten noch nichts, hielten sich vornehm zurück, was sicherlich nicht immer so bleiben würde.
    Keiner bewegte sich von uns, bis auf eine Person. Es war Ruby Sarrona, die vortrat und mit leicht zittrigen Schritten auf den Totengräber oder Leichenbestatter zuging. Mit jedem Schritt, den sie zurücklegte, wuchs ihre Sicherheit. Sie hielt die Arme vorgestreckt, ihre Tritte klangen in der Stille überlaut.
    Plötzlich bewegte sie ihren Mund. Sie fing an zu sprechen. »Das ist er, ja, das genau ist der Totengräber aus der Geschichte. Er heißt Don Bosco, ich kenne ihn genau. Er hat sie alle begraben, und er hat sie zusammen mit seiner Tochter wieder aus ihren Gräbern hervorgeholt und in ihre alte Welt geschickt. Ich habe ihn bewundert, als ich das Buch las, aber jetzt sehe ich ihn vor mir.«
    Sie ging weiter, was ich nicht für gut hielt. Ich schrie sie laut an. »Bleiben Sie stehen, Ruby!«
    Die Frau gehorchte sogar, was mich wunderte. Sie drehte mir ihr Gesicht zu. »Was willst du denn, verdammt? Du hast doch keine Ahnung. Du kennst das Buch nicht. Du musst uns in Ruhe lassen, verstehst du? Du darfst dich nicht einmischen…«
    »Gehen Sie zurück!«
    Sie tat das Gegenteil und ging vor.
    Schneller diesmal.
    Ich stand leider zu weit weg, als dass ich hätte früh genug eingreifen können.
    Ruby war nicht zu bremsen. Sie warf sich dem unheimlichen Totengräber entgegen, als wäre er ihr Geliebter. Sie fiel gegen ihn - und brüllte schrecklich auf.
    Nein, sie rutschte nicht hindurch, wie es eigentlich hätte sein müssen. Mit ihr geschah etwas völlig anderes. Sie brüllte plötzlich noch lauter und schaute auf ihre Hände sowie Arme, die nicht mehr so aussahen wie vor der Berührung.
    Sie waren braun und schwarz, wie verbrannt, und ihre Finger kräuselten sich zusammen wie dunkle Würmer. Ich hatte so etwas schon einmal erlebt, und zwar bei einem Vampir, der vor meinen Augen verfault war. Da war etwas Ähnliches mit seinen Händen geschehen. Die Haut hatte sich aufgelöst und war zuletzt als brauner Staub zu Boden gerieselt, gefolgt von bleichen, kleinen Knochen.
    Sie fiel auf die Knie.
    Anklagend hielt sie die Hände hoch, deren Finger sich noch immer weiter krümmten, und auch die Haut auf den beiden Handrücken zog sich stärker zusammen.
    Ich musste hin.
    Mit drei Schritten hatte ich sie erreicht. Ich kniete mich neben sie, sie schaute mich an mit einem Blick, den ich nie mehr vergessen würde. So verzweifelt war er.
    Ich nahm das Kreuz.
    Zugleich legte ich es auf beide Hände, die dicht zusammenlagen. Ich setzte Magie gegen Magie ein, hörte sie schreien, sah das Blitzen, die Strahlen blendeten mich, ich roch das verbrannte Fleisch, dann kippte die Frau zur Seite.
    Mein Blick fiel auf ihre Hände.
    Sie waren nicht abgefallen, aber sie bestanden nur noch aus dunklen Klumpen, und die Finger waren um die Hälfte verkürzt. Eine wahnsinnige Wut erfasste mich. Ich schnellte hoch und schaute auf den unheimlichen Leichenbestatter.
    Diesmal war die Reihe an mir.
    Und ich hatte das Kreuz.
    Ich drückte es gegen seine Gestalt, durch die ein Blitz schoss und dann verschwand.
    Weg, aufgelöst, vernichtet, zurückgetrieben in das Reich der Geister. Ich fuhr herum.
    Andere Gegner standen noch in der Nähe. Wobei ich davon ausging, dass sie ebenfalls angreifen würden, und so schnell, um alle zu stoppen, war ich auch nicht.
    Sie bewegten sich bereits.
    Ich hörte Bills Warnschrei, denn er hatte gesehen, wie die Frau das Messer
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