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0723 - Der Teufels-Autor

0723 - Der Teufels-Autor

Titel: 0723 - Der Teufels-Autor
Autoren: Jason Dark
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mit der blutigen Klinge anhob.
    Sie wollte es dem Verleger in den Nacken rammen, weil Gordon Leland am günstigsten stand.
    Ich war zu weit von ihr entfernt, konnte Leland nicht mehr helfen. Aber es gab noch eine Chance.
    Ich musste das Kreuz dazu bringen, seine gesamte Magie abzustrahlen, um diese Halle von den Geistern zu befreien.
    Dazu musste ich die Formel rufen. Nur sie war in der Lage, die gesamte Magie hier zu zerstören, und das auf einmal. Ob ich damit auch den Autor erwischte, stand in den Sternen.
    Ich riskierte noch einen letzten, blitzschnellen Blick. Auch der Mann hatte sein blutiges Messer angehoben.
    Es wurde Zeit.
    Ich sprach die Formel laut und deutlich.
    »Terra pestem teneto - salus hic maneto!«
    Von einem Augenblick zum anderen veränderte sich die Lage von Grund auf!
    ***
    Waren es Schreie, die an meine Ohren klangen und sich dabei durch das grelle Licht bohrten, das die Halle ausfüllte? Ich glaubte, sie zu hören. Wenn es stimmte, dann waren sie nicht von Menschen ausgestoßen worden, sondern von den geisterhaften Wesen, die die Kraft meines Kreuzes voll erwischt hatte.
    Sie waren in den Strudel einer immens starken Gegenkraft geraten. Sie wollten sich noch dagegen anstemmen, das aber war nicht möglich. Sie würden verlieren.
    Ich hielt die Augen weit offen, und das grelle Licht in dem Raum kam mir vor wie ein blendender Nebel, der alles umhüllte, auch die normalen Menschen.
    Sie bewegten sich wie dunkle gemalte Gestalten. Im Zentrum der strahlenden Helligkeit. Einige von ihnen hatten sich zu Boden geworfen, andere taumelten zur Seite, mit gesenkten Köpfen auf den Boden starrend.
    Die Schreie stammten nicht von ihnen.
    Sie waren so hoch und schrill, so leise und gleichzeitig laut, dass nur Geister dafür in Frage kamen.
    Sie gellten wie akustische Blitze, und ich sah innerhalb der Helligkeit die tanzenden, zur Seite wischenden Schatten, die nicht mehr zurückkehrten, sondern vom Licht aufgesogen wurden.
    Das Licht spielte mit ihnen. Ich sah das bleiche Kind dicht vor mir und in Augenhöhe vorbeihuschen. Es hatte kein Gesicht mehr, sondern eine weiße Totenfratze aus Knochen, an denen noch die Haut herabhing wie kleine Lappen.
    Dann war es weg.
    Der Zombie mit der Axt in der Stirn implodierte. Es war kein einziger Laut zu hören, als das geisterhafte Geschöpf zerrissen wurde.
    Ähnlich erging es den beiden Personen mit den blutigen Messern. Sie aber drehten die Hände mit den Klingen nach innen, als hätte ihnen jemand befohlen, sich selbst zu töten.
    Sie ließen sie tief darin stecken, sie drehten sie in den Wunden, und von den Klingen strahlte etwas ab.
    Die Blitze jagten in ihre Körper hinein, rissen sie auseinander und schleuderten sie weg.
    Blieb die Frau mit dem einen Auge.
    Sie war durch die Kraft meines Kreuzes zu Boden geschleudert worden. Lautlos glitt sie darüber hinweg. Sie lag auf dem Rücken, ich konnte ihr Gesicht sehen.
    Die blutigen Klumpenhände hatte sie in die Höhe gerissen, sie lagen auf ihrer Brust, aber auch sie schafften es nicht, den Tod der unheilvollen Gestalt zu stoppen.
    Für mich sah es aus, als hätte sie der Boden verschluckt. Jedenfalls war sie nicht mehr da.
    Die Letzte also.
    Ich stand noch immer auf derselben Stelle, hielt das Kreuz in der Hand und sah jetzt, wie das grelle Licht zusammenfiel. Es schien wieder in mein Kreuz hineinzufahren, als wäre es ein Schwamm, der das Wasser aufsaugt.
    Vorbei und aus…
    Die Umgebung gewann wieder ihre Normalität zurück, und jetzt sahen mir die Besucher aus wie Gespenster, die hinter einem zurückgeschobenen Vorhang gewartet hatten.
    Ich ging einige Schritte zurück, so hatte ich praktisch alle vor mir und konnte eine bessere Kontrolle ausüben.
    Wir waren allein.
    Es gab keine Geister oder Gespenster mehr, die uns hätten ein Leid antun können. Diese Welt war dank der Kraft meines Kreuzes wieder normal geworden.
    Wer immer sich auch unter den Gästen befand; wer immer auch als Mensch einen gewissen Mut gezeigt hatte und sich nicht so einfach ins Bockshorn jagen ließ, in diesen Augenblicken schwiegen alle und waren froh, mit dem Leben davongekommen zu sein.
    Manche hatten sogar die Hände zusammengelegt, um zu beten. Das konnten sie auch.
    Ich ließ das Kreuz wieder verschwinden. Auch ich spürte das Zittern in den Knien, die Anspannung war doch verflucht hart gewesen.
    Nur eine Person hatte es erwischt.
    Ruby Sarrona hockte auf dem kalten Boden und starrte auf ihre Hände. Als sie die Finger bewegte,
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