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0722 - Eiswind der Zeit

0722 - Eiswind der Zeit

Titel: 0722 - Eiswind der Zeit
Autoren: M.H. Rückert
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daraufhin den Halt. Er stürzte aus Höhe der 3. Etage auf den Gehsteig, wo er reglos liegen blieb. Passanten, die vorbeigegangen waren und an der Absturzstelle stehen blieben, bemerkten voller Entsetzen, dass der Mann nur noch ein Skelett war, das im eigenen Blut schwamm.
    Der Mann auf der Gerüstleiter versuchte verzweifelt, sich festzuhalten, er schrie sich vor Angst förmlich die Seele aus dem Leib. So lange, bis das Fleisch und die Stimmbänder seines Kopfes ebenfalls abfielen. Seinen Skelettfingern fehlten sowohl die Kraft als auch der Halt am Geländer der Stahlleiter.
    Er rutschte ab.
    Die leeren Augenhöhlen in seinem Totenkopf konnten nicht mehr beobachten, wie er dem Boden entgegenfiel, um darauf zu zerschellen. Er war schon vor dem Aufprall tot.
    Der Magier ließ den Eiswind wieder zur Kugel zusammenschrumpfen, belegte ihn mit der Unsichtbarkeit, dann erhob er sich und schlenderte gemächlich in Richtung Regenbogenblumen.
    »So, Zamorra, wenn du jetzt nicht kommst, dann weiß ich auch nicht«, knurrte er. Er sollte eine Überraschung erleben.
    ***
    Zamorra, Nicole und Gryf traten aus den Regenbogenblumen im Hinterhof von Baton Rouge hervor. Sie waren im Laufe der letzten Jahre schon oft in dieser Stadt gewesen und kannten sich mittlerweile in den Örtlichkeiten aus. Zielstrebig verließen sie das Grundstück und wandten sich in Richtung des Platzes der ersten Mordanschläge.
    Auf den Straßen standen Menschen beisammen, die über den mittlerweile dritten Anschlag redeten. Die drei soeben aus Frankreich Angekommenen erfassten Wortfetzen wie »… Skelette sind unterwegs…« oder »… das ist bestimmt eine chemische Waffe der Terroristen…« und allerlei andere Mutmaßungen, die weit an der wirklichen Sachlage vorbeigingen. Zamorra konnte es den Leuten nicht verübeln. Woher sollten sie es auch besser wissen? Er hatte ja selbst keine Ahnung, mittels welcher Magie diese Anschläge durchgeführt wurden und wer hinter den Todesfällen steckte.
    Die drei hasteten die Straße entlang, um schnell den Ort des grausigen Geschehens vom Mittag zu erreichen. Natürlich hätte ihnen Gryfs Fähigkeit des zeitlosen Sprungs dabei geholfen, diesen Ort innerhalb einer Sekunde zu erreichen, aber sie wollten zuerst die Lage sondieren.
    Zamorra hatte den Einsatzkoffer doch nicht mit genommen, sondern nur im letzten Augenblick einiges von seinem Inhalt in den Jackentaschen verstaut, um im Bedarfsfall die Hände frei zu haben. Er hatte seinen Dhyarra 4. Ordnung ebenso dabei wie Nicole den ihren. Eine Hand hatte er in die Jackentasche gesteckt, in der sich der magische Dhyarra-Kristall befand.
    »Seltsam«, wunderte sich Nicole, die die Häuser beobachtete, als ob die Gefahr von dort drinnen käme, »mir fällt auf, dass diese Straße fast menschenleer ist. Um Ombres Haus herum standen so viele Leute zusammen, und hier…«
    »Das muss nichts bedeuten«, antwortete Gryf. »Ich habe die Umgebung telepathisch gecheckt und bisher keine Hinweise auf eine Falle oder was auch immer gefunden. Die Menschen hier haben jede Menge Angst, dass etwas Schlimmes passieren könnte.«
    »Ist ja auch kein Wunder«, sagte Zamorra. »Bis jetzt wurden sieben Menschen auf eine nie zuvor gesehene Art und Weise getötet.«
    »Nun, ähnliches haben wir schon bei unseren Unternehmungen gesehen«, widersprach Nicole. »Aber hier erscheint es mir besonders pervers. Was haben diese Leute dem oder den Unheimlichen getan?«
    »Fragen wir nach, wenn es den oder die Unheimlichen gibt und wir sie gefunden haben«, schlug Gryf vor.
    »Willst du damit andeuten, dass das hier nicht magisch oder dämonisch sein könnte?«, wollte Zamorra stirnrunzelnd wissen.
    »Wir werden erst sicher sein, wenn wir die Orte dieses Grauens untersuchen«, antwortete der blonde Druide.
    »Alle Ratespiele vorher helfen uns ni…!«
    »Haltet euch fest!«, stieß Nicole hervor. »Da vorne! Das gibts doch nicht!«
    Sie befanden sich nur noch wenige Schritte von der nächsten Kreuzung entfernt und ihnen kam ein Mann entgegen, der aussah wie - Zamorra!
    Dieser Mann unterschied sich nur in der Kleidung vom Meister des Übersinnlichen. Während Zamorra einen Jeansanzug trug, so wie Gryf, hatte sein Pendant eine dunkle Stoffhose, ein Baumwollhemd sowie eine schwarze Lederweste angezogen. Ansonsten sah er dem Professor ähnlich wie ein Ei dem anderen.
    Der andere Mann, der Magier, erkannte die drei sofort. Er wob magische Muster mit den Händen, dabei wurde der Windball sichtbar. Er begann
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