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0721 - Stärker als der Teufel?

0721 - Stärker als der Teufel?

Titel: 0721 - Stärker als der Teufel?
Autoren: Jason Dark
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das Leben.
    Das strömte aus zahlreichen kleinen Restaurants hervor. Es waren die unterschiedlichsten Aromen und Düfte, jede Nation kochte anders.
    Wußte man hier über Yannah Bescheid?
    Ich war bald ziemlich durcheinander, spazierte durch die schmalen Straßen und konnte mich nicht entscheiden, wohin ich denn nun gehen sollte.
    Yannah war Französin. Wahrscheinlich erfuhr ich auch mehr über sie in einem Bistro, wo sich die Pariser selbst trafen.
    Auch da war die Auswahl schwer.
    Ich entdeckte kleine und größere Bistros. Die meisten waren gut besucht, ich hörte Musik, ich hörte Stimmen, ich sah irre Mädchen, die schrill gekleidet waren und war mir plötzlich nicht mehr sicher, ob Yannah zwischen ihnen so auffallen würde.
    Für ein Bistro mußte ich mich schließlich entscheiden. Obwohl ich schon öfter in Paris gewesen war, dauerte es seine Zeit, bis ich mich an diese Stadt gewöhnt hatte.
    Das Bistro lag nicht allzu weit vom Boulevard de Clichy entfernt und damit auch nicht von Le Moulin Rouge, der weltbekannten und legendären Mühle mitten in Paris, in der kurz vor der- Jahrhundertwende der »French Cancan« Premiere hatte.
    Ich hatte kurz einen Blick hingeworfen und die zahlreichen Japaner vor dem Eingang stehen sehen, die allesamt nur eines taten.
    Sie fotografierten.
    Sie verstopften den Eingang ebenso wie die Reisebusse die Straße. Da war schon jetzt kaum ein Durchkommen. Mir fiel ein, daß wir Freitag hatten, am Wochenende würde es noch schlimmer sein.
    Ich ließ den Metro-Ausgang Blanche seitlich liegen und tauchte in die schmale Gasse ein, die ich mir als Ziel ausgesucht hatte. Das Bistro hieß Chez Luisette, und Luisette war gleichzeitig die Wirtin oder Besitzerin. Sie konnte man nicht übersehen.
    Die Italiener hätten sie wahrscheinlich als grande mama bezeichnet, ich hatte mir einen anderen Ausdruck zurechtgelegt, als ich sie erhöht hinter der Theke in einem alten Lehnstuhl sitzen sah, die Zigarette in der linken und das Glas mit dem Roten in der rechten Hand. So dirigierte sie ihr Personal und sprach dabei noch mit den zahlreichen Gästen, die sich um die halbrunde Theke versammelt hatten.
    Nicht weit davon entfernt hielten sich auf einem Podium drei Musiker auf. Einer spielte Akkordeon, der andere Geige, der dritte gab sich mit einer Flöte zufrieden.
    Es war eine tolle, eine friedliche Atmosphäre. Eigentlich hätte ich mich wohl fühlen können. Daß es trotzdem nicht geschah, lag nicht an der Situation, sondern an meinem Gefühl.
    Ich hatte den Eindruck, unter einer gewissen Kontrolle zu stehen. Wer mich da nicht aus den Augen ließ, wußte ich natürlich nicht, aber ich war so frei und gab einen bestimmten Tip ab.
    Ich dachte an den Teufel!
    Wir hatten zwar so etwas wie einen Pakt geschlossen, doch es lag auf der Hand, daß wir einander mißtrauten. Ich sollte dabei helfen, für ihn die Kastanien aus dem Feuer zu holen, und er würde sicherlich versuchen, mich reinzulegen.
    Umgekehrt war es auch so. Ich dachte nicht daran, diese Frau zu töten. Damit mußte der Teufel, der mich gut kannte, auch rechnen. Daß er trotzdem das Risiko eines Pakts eingegangen war, ließ darauf schließen, daß er mich ebenfalls noch reinlegen wollte.
    Da spielte der eine gegen den anderen, und alles noch mit verdeckten Karten.
    Als ich meine Schritte auf den mit Sägespänen bedeckten Holzboden setzte, drehte ich mich um.
    Es war nichts zu sehen.
    Auf der Straße herrschte der normale Trubel, und wenn ein Auto durch die Gasse rollte, fuhr es im Schrittempo.
    Aber der Teufel kannte genügend Tricks und Schliche, um sich so raffiniert im Hintergrund zu halten, daß er auch von zehn Augen nicht entdeckt werden konnte.
    Im Bistro war es warm.
    Luisette lachte laut und breit. Sie hatte ihre Lippen grellrot geschminkt. Die ursprüngliche Farbe ihrer Haare war nicht mehr zu erkennen, weil sie von blassen, violetten Strähnen durchzogen wurde.
    Einige dunkle Kringel fielen ihr in die breite Stirn. Sie trug ein buntes Kleid und den weißen Hals mit Modeschmuck behängt.
    Zwei Mädchen und drei Männer bedienten.
    Die Girls leicht geschürzt. Zwei von ihnen waren farbig, sehr hübsche Schwarze mit glänzenden Lippen. Sie bedienten auch, ihr Lächeln ging den Männern ebenso unter die Haut wie der Anblick ihrer sehr engen, kurzen, trikotartigen Kleider.
    An der Theke fand ich keinen Platz. Sie war von Stammgästen umlagert, die allesamt hier in der Nähe wohnten. Sie tranken ihr Glas Wein, ihren Pastis oder Pernod,
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