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072 - Das Horror Palais von Wien

072 - Das Horror Palais von Wien

Titel: 072 - Das Horror Palais von Wien
Autoren: Larry Brent
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bis auf den letzten Platz gefüllten
Nebenraum über die Bühne. Auf den ersten Plätzen saßen Evi Strugatzki und ihre
Eltern, Constanze Gramscyk, Simone Hardske und Sandra Kaintz mit ihrer Mutter.
Die Frau war überglücklich, daß sich ihre schreckliche Vorahnung nicht erfüllt
hatte und ihre Tochter nicht weiterhin auf der Vermißtenliste stand. Die sechs
jungen Frauen, deren Verschwinden man inzwischen den Umtrieben des Grafen aus
dem Horror-Palais zuschrieb, hatte man inzwischen auch gefunden. Durch einen
Zufall war einem Besucher der Katakomben von Wien, die unter dem Stephansdom
lagen, zwischen den zur Besichtigung freigegebenen Skeletten eine Leiche
aufgefallen. Es war die Leiche einer uralten Frau in einem altmodischen
Ballkleid. Dieser Fund zog weitere Untersuchungen in anderen, nicht der
Öffentlichkeit zugänglichen Kammern mit fein säuberlich aufgestapelten Knochen
der Pestleichen aus einem früheren Jahrhundert nach sich. Und hier wurde man
fündig. Durch teuflische Magie waren die Opfer, nachdem der Geistergraf ihnen
Jugend und Leben ausgesaugt hatte, an diesen düsteren und normalerweise
unzugänglichen Ort transferiert worden. Bei Petra Faroch war etwas
schiefgegangen, sie kam hinter dem Stephansdom auf der Oberfläche an und wurde
bei dieser Ankunft auch noch zufällig von Sandra Kaintz beobachtet… Peter
Pörtschers magische Show war kurzweilig und verriet den Profi. Da funktionierte
alles und mit einer Geschwindigkeit, die jeden verblüffte. Aus
Zeitungsschnipseln zauberte er weiße Tauben, die schließlich den ganzen Saal
bevölkerten. Frenetischen Beifall erntete er, als aus einer Sektflasche ein Bernhardiner zum Vorschein kam. Der kräftige Hund marschierte quer durch die
Zuschauerreihen und ließ sich kraulen. Iwan Kunaritschew war am Inhalt des
Fäßchens interessiert, das der Prachtkerl um den Hals trug. Es erwies sich als
leer. »Da hat sein Zauber nicht ganz funktioniert«, beschwerte sich der Russe.
»Rum oder Whisky ist das mindeste, was man erwarten könnte.« Peter Pörtscher
pfiff seinen Bernhardiner wieder auf die Bühne zurück und stülpte einen Sack
über ihn. Er ließ von einer Zuschauerin den Sack oben zubinden, vollführte dann
ein paar beschwörende Gesten über das am Boden liegende Bündel und zündete es
an. Knisternd fraßen sich die Flammen in das trockene Gewebe. Im Zuschauerraum
herrschte Totenstille. Jeder erwartete, daß der Sack verbrennen und der große
Bernhardiner verschwunden sein würde. Es kam aber noch besser…
    Aus
wolkig aufsteigendem Rauch stieg wie ein Phönix aus der Asche – eine Frau.
Groß, langbeinig, das blonde Haar schulterlang. Sie trug ein eng anliegendes
Kleid und bewegte sich mit der Grazie eines Mannequins. Beifall brandete auf,
in den der verstört dreinblickende Larry Brent und Iwan Kunaritschew nicht
gleich einfielen.
    »Er
ist ein Teufelskerl, Towarischtsch!« brüllte Iwan dann und klatschte, bis ihm die Hände schmerzten.
»Er hat’s wahrgemacht… und sie hergeschafft.«
    »Morna!
Das ist Morna Ulbrandson…« Larry Brent konnte es nicht fassen. Er starrte auf
die Bühne.
    »Klar
ist sie das!« Kunaritschew schlug dem Freund auf die Schulter. »So sieht des
Teufels Großmutter bestimmt nicht aus.«
     
    ●
     
    »Ich
kann’s nicht fassen«, sagte Larry, als die attraktive Schwedin auf ihn zukam.
Er nahm sie bei der Hand. »Laß mich deine Ohren sehen… ob du’s wirklich bist.«
    »Warum
gerade die Ohren?« fragte die PSA-Agentin verwundert, von der jedermann der
Organisation wußte, daß sie eine Schwäche für Larry hatte. »Ob sie so klein und
zierlich sind, wie ich sie von dir kenne, Schwedenfee… Der Bernhardiner hatte
große Ohren… vielleicht ist Pörtscher ein Fehler unterlaufen und du hast
Hängeohren.«
    Sie
hatte zum Glück keine und war ganz die Morna Ulbrandson, wie sie leibte und
lebte und wie er sie kannte.
    Als
sie später aufbrachen, um den Abend in einer gemütlichen Heurigen-Schänke in
Grinzing zu beschließen, hüllte Pörtscher sich in eisernes Schweigen, wie er
die Anwesenheit Mornas in Wien zustande gebracht hatte.
    »Illusionisten
und Zauberkünstler verraten niemals ihre Tricks«, sagte der Schweizer
fröhlich. »Das verstößt gegen das Berufsgeheimnis. Ihr habt’s ja alle gesehen…
erst gab’s den Bernhardiner… und dann kam Morna.«
    Larry
war überzeugt davon, daß dem großartigen Trick irgendwann während der
vergangenen Tage ein entsprechendes Telefongespräch mit Morna
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