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072 - Das Horror Palais von Wien

072 - Das Horror Palais von Wien

Titel: 072 - Das Horror Palais von Wien
Autoren: Larry Brent
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erreichen. Auch die Wohnung, die
das Paar Marina und Rakow seit der kurzen Zeit ihres Aufenthalts in Wien
bezogen hatten. Hier konnten sie noch ein für den Grafen vorbereitetes Opfer
befreien: Evi Strugatzki. Wie Sandra Kaintz war sie zunächst im Spukzimmer von
der Geistergräfin auf ihre Rolle vorbereitet worden. Die Einstiche im Arm, die
auch Sandra Kaintz aufwies, legten Zeugnis davon ab. Evi Strugatzki war in der
Vorbereitung eine Stufe niedriger gewesen als Sandra Kaintz. Zum Glück erwiesen
sich diese Spuren als vergänglich. Beide Mädchen kamen davon. Noch in der Nacht
nach dem Tod des Grafen verlor Sandra Kaintz wieder das von dem jungen Grafen
bevorzugte exotische Aussehen und wurde wieder diejenige, die sie war. Das
Ballkleid, das aus einer bioplasmatischen Masse bestand, das durch die
Aktivitäten der Hexe und der spukenden Gräfin aus dem Jenseits herbeigeholt worden
war, löste sich rückstandslos auf.
    Auch
für die beiden nächsten Tage blieb den Agenten in dem Palais noch einiges zu
tun. In der Wohnung des Paares entdeckte Iwan seinen heißgeliebten Tabak. Das
Paket war noch verschnürt und unberührt. Mit ihm hatte Boris seinen verhaßten
Widersacher nach Wien gelockt. In der gleichen Wohnung stellte die PSA-Crew
Brent/Kunaritschew/Pörtscher die Abschriften und Skizzen sicher, die die Hexe
Marina von den Original-Seiten angefertigt hatte, die zum Teil in russischer
Sprache abgefaßt waren. Dies ließ den Schluß zu, daß sie ursprünglich für Boris
Rakow gedacht waren. Die beiden Originalseiten, die Peter Pörtscher auf dem
Tisch am Tag der Ereignisse gesehen hatte, waren jedoch nirgends mehr
auffindbar. Ein Problem blieb das Spukzimmer, das sie alle mitten am Tag
betraten und dabei feststellen mußten, daß die Geistererscheinungen hier nach
wie vor erfolgten. Zu bestimmten Zeiten schwitzte die Wand Blut, zu bestimmten
Zeiten tauchte die unheimliche Gräfin auf und zeigte sich an ihrem
Experimentiertisch, und auch die Szene der Ermordung ihres Sohnes und seine
Rückkehr aus dem Tod als alter Mann, lief immer wieder ab. Die Türen, die in
das Spukzimmer führten, wurden zugemauert. Die Arbeiten wurden von einem
PSA-Agenten überwacht.
    Am
späten Nachmittag dieses Tages, als sich Iwan Kunaritschew abseits eine seiner
langentbehrten und heißgeliebten Selbstgedrehten anzündete, atmete auch Larry
Brent auf. »Nach all den Aufregungen täte Zerstreuung gut, ehe es wieder nach
New York zurückgeht… Ich denke da in erster Linie an Brüderchen Kunaritschew.
Ich selbst habe die ganze Angelegenheit diesmal ja nur im Finale miterlebt.
Aber das war auch schon ne ganze Menge. Findet heute abend nicht deine lang
angekündigte und immer wieder verschobene Show statt?«
    Der
Schweizer nickte. »Ja, ich gebe meine Abschlußvorstellung in Wien, ehe es
morgen weiter geht. Ich habe alle eingeladen, die mit dem Fall Horror-Palais zu tun hatten. Die ganze Geburtstagsgesellschaft von Evi Strugatzki und
Kommissar Anton Sachtler und sein Team.« Iwan Kunaritschew trat näher. »Dann
wird’s bestimmt ein Erfolg«, sagte er und grinste von einem Ohr zum anderen.
»Wenn er soviel Freikarten verschenkt hat, fällt nicht auf, daß von den
regulären Eintrittskarten so gut wie nichts weggegangen ist.« Peter Pörtscher
überhörte die Spitze in Kunaritschews Worten. Er kannte die scherzhafte Art des
Russen.
    »Eigentlich
würde sich die Show erübrigen, aber X-RAY-1 meint, daß ich sie doch bringen
sollte. Erstens wegen der Leute, die sich darauf eingestellt hatten und
zweitens wegen der Hexe Marina, die vielleicht eine Chance
sieht, sich zu revanchieren.«
    »Das
heißt, daß aus der Zerstreuung unter Umständen wieder ein Fall wird«, sagte
Larry Brent nickend. »Das wäre nicht das erste Mal so, Freunde. Nur in einem
neuen Gewand. Während Peter Kaninchen aus dem Hut, weiße Mäuse aus der
Jackentasche und Tauben und andere gefiederte Freunde aus allen möglichen
Utensilien zaubert, müssen wir die Augen offenhalten, daß uns Marina nicht
hinters Licht führt und etwas zeigt, was gar nicht ist.«
    »Zum
Beispiel auch Morna Ulbrandson aus dem Zylinder, nicht wahr?« warf Iwan noch
scherzhaft ein, ohne sich etwas dabei zu denken. »Ja, warum eigentlich nicht?«
meinte Peter Pörtscher alias X-RAY-11 mit todernster Miene. »Das wäre doch mal
etwas Neues. Und Larry hätte bestimmt nichts dagegen…«
    »Womit
du den Nagel auf den Kopf getroffen hast«, bestätigte X-RAY-3. Am Abend ging im Ungar-Hotel die Show in einem
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