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0719 - Myxins Henker

0719 - Myxins Henker

Titel: 0719 - Myxins Henker
Autoren: Jason Dark
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Ich kenne Atlantis, ich weiß auch, wie es sich melden kann. Dennoch hätte ich natürlich Fragen.«
    »Deswegen bat ich um Ihr Kommen. Sie sollen fragen, damit wir gemeinsam eine Lösung finden.«
    »Das ist gut. Sie haben von Ihren Träumen berichtet. Sind diese allgemein geblieben, oder wurden sie konkret? Bezogen sie sich auf irgendwelche Personen, Landstriche und so weiter?«
    »Sie waren personenbezogen.«
    »Die Stimme, die…«
    Er ließ mich nicht ausreden. »Ja, Mr. Sinclair, es ging um die Stimme, die einer bestimmten Person gehörte. Sie sprach von einem Henker, sie redete von einem Wesen, das unter dem Begriff Schwarzer Tod bekannt war, von einem Myxin und einer langen Rache, die bald stattfinden würde. Diese Person will sich wegen ihrer Rache meiner Person bedienen. Ich bin praktisch der Ausführende, die Exekutive.«
    »Sagen Sie nur.«
    »Ja, und ich weiß auch, wer sich meiner bedienen will. Es ist der Henker.«
    »Mehr nicht?«
    »Der Henker des Schwarzen Tods habe ich wohl herausgehört. Ich kann mich auch irren, aber…« Er verstummte, weil ihn die Erinnerung wieder überwältigte.
    Ich lehnte mich zurück. Zwar wußte ich noch nicht viel, aber eines stand fest.
    Ich war wieder drin.
    Und zwar voll in der Sache, denn die Namen Myxin und Schwarzer Tod konnte sich Eisner nicht aus den Fingern gesaugt haben. Leider waren seine Ausführungen bisher noch zu allgemein gewesen, so wollte ich von ihm Genaueres erfahren.
    »Das ist schwer.«
    »Bitte, Sie müssen versuchen, sich zu erinnern.«
    Robert T. Eisner räusperte sich. »Ich will Ihnen etwas sagen, was ich auch nicht überreiße. Es ist der Begriff Gastkörper gefallen. Da habe ich mir natürlich meine Gedanken gemacht. Es ist kein weiter Weg bis zu einer Antwort. Aber als Gastkörper könnte ich mich schon ansehen. Oder meinen Sie nicht?«
    »Wenn Sie es so sehen, will ich es nicht abstreiten.«
    »Dann glauben Sie auch daran, daß die fremde Macht Zeiten überbrückt und überdauert hat?«
    »Ja.«
    »Danke.«
    Unser Gespräch war bisher ernst verlaufen. Nun mußte ich lachen. »Warum bedanken Sie sich, Mr. Eisner?«
    »Weil Sie Verständnis dafür gehabt haben - deshalb. Das hätte nicht jeder so geschafft wie Sie. Ich möchte Ihnen da meinen herzlichen Dank aussprechen.«
    »Noch haben wir den Fall nicht gelöst.«
    »Aber Sie glauben, daß es ein Fall ist. Oder zumindest werden wird?«
    »Davon gehe ich aus.«
    »Diesmal möchte ich Sie bitten, konkreter zu werden. Wie soll ich mich verhalten?«
    Ich hob die Schultern. »Es kommt darauf an, wie stark ihre Träume waren, Mr. Eisner.«
    »Sehr stark.«
    »Und weiter?«
    »Was wollen Sie hören?«
    »Fühlen Sie sich beeinträchtigt? Oder noch härter gefragt: Fühlen Sie sich bereits von der anderen Macht übernommen? Sind Sie nicht mehr Sie selbst, Sir?«
    Er lehnte sich zurück, drehte den Kopf und schaute gegen die sehr breite Fensterscheibe, hinter der Londons Himmel lag. Er hatte inzwischen einige Wolken bekommen. Zwar waren sie noch klein, aber ihre graue Farbe versprach Regen. »Doch, Mr. Sinclair. Ich bin ich selbst. Ja, das kann ich nicht abstreiten, aber in meinen Träumen bin ich schon ein anderer. Ich habe es vorhin nicht zugeben wollen, diesmal komme ich nicht daran vorbei. Ich fühle mich nicht nur manipuliert, sondern schon übernommen. Und das ist schlimm.«
    »Kann ich Ihnen gut nachfühlen.«
    »Danke.«
    »Dann werden wir eben Gegenmittel einsetzen müssen«, sagte ich spontan. »Und die wären?«
    »Nun, das eine Mittel bin ich.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    Ich lächelte. »Mr. Eisner, haben Sie etwas dagegen, wenn ich bei Ihnen bleibe?«
    Er dachte kurz nach und fragte nach. »Meinen Sie als mein Leibwächter?«
    »So ähnlich.«
    »Nein, eigentlich nichts. Allerdings muß ich heute abend ins Studio. Sie können sich dann schlecht vor den Bildschirm setzen und…«
    »Muß es sein?«
    Erstaunt sah er mir ins Gesicht. »Ja, das muß sein. Daran führt kein Weg vorbei.«
    »Ich rate Ihnen trotzdem ab.«
    Er winkte mit beiden Händen. »Nein, Mr. Sinclair, diese Sendung lasse ich mir nicht nehmen. Ich habe da das Thema Kurden im Irak und einige sehr brisante Informationen bekommen. Ich muß die Sendung einfach machen, sie ist ein Dokument, verstehen Sie? Ein Stück Zeitgeschichte, Mr. Sinclair.«
    »Das ist verständlich.«
    »Sehen Sie.«
    Ich konnte diesen Journalisten nicht vom Gegenteil überzeugen, fragte ihn dann, ob ich in seiner Nähe bleiben könnte. Nicht vor,
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