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0719 - Myxins Henker

0719 - Myxins Henker

Titel: 0719 - Myxins Henker
Autoren: Jason Dark
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bösartige Gestalt wie eine schwarze, breite, flattrige Fahne. Sein großer, schwarzer Totenschädel gab einen matten Glanz ab, doch in den Augenhöhlen, in denen eigentlich eine Leere hätte sein müssen, glühte etwas, das Myxin vorkam wie kaltes Sternenfeuer.
    Aus dem Sumpf war der Schwarze Tod als riesiges Skelett entstiegen, doch in seiner Gestalt steckten die Kräfte und die Macht uralter Sternenmagien. Das wußte Myxin, darauf konnte er sich einstellen. Er wußte auch, daß er nicht stärker war als dieses unheimliche Monstrum. Im direkten Kampf war es ihm immer überlegen. Wollte Myxin den Schwarzen Tod vernichten, mußte er es mit List und Tücke versuchen.
    Er benötigte auch Platz. In dieser verfluchten Felshöhle war er diesem Monstrum immer unterlegen, deshalb zog der kleine Magier einen vorläufigen Rückzieher vor.
    Sein Feind tobte.
    Er bahnte sich mit Hilfe seiner Sense den Weg durch den doch engen Tunnel.
    Immer wieder schlug er zu.
    Das Blatt der Sense erwischte die Wände in bestimmten Abständen, als wollte es alles abhobeln.
    Myxin rannte ins Freie.
    Dunkel war die Welt, aber nicht so düster wie die in der Höhle. Mit schnellen Schritten erklomm er einen Felsen, der eine ziemlich breite Oberfläche besaß, die schon beinahe einer Plattform glich.
    Kühler Wind strich gegen ihn, als er sich umdrehte und den Weg zurückschaute.
    Noch hatte sich das riesenhafte Skelett nicht gezeigt. Aber es war dabei, den Weg zu nehmen, den auch Myxin gegangen war. Und der Schwarze Tod wühlte sich dabei vor.
    Bei jedem Schlag mit der Sense gegen die Wände des Tunnels erzitterte der gesamte Felsen. Allerdings entstanden keine Lücken, nichts wurde herausgebrochen, die Welt blieb praktisch heil.
    Der kleine Magier suchte nach einer Lösung. Dem Henker hatte er sich stellen können, dem Schwarzen Tod aber fühlte er sich zu dieser Stunde unterlegen.
    Da mußte er zunächst noch einige Kräfte sammeln, um gegen ihn antreten zu können.
    Er schaute sich um.
    Wohin sollte er flüchten?
    Er mußte weg, der Schwarze Tod würde nicht aufgeben. Er war zur Vernichtung bereit.
    Es kam Myxin zugute, daß er sich nicht auf einer Insel, sondern auf einer Halbinsel befand. Er konnte also in das Innere des Landes »flüchten«. Das hatte er auch vor.
    Bewußt hatte er die Strapazen der Seefahrt auf sich genommen. So war er praktisch ungesehen an die Höhle herangekommen. Aus der anderen Richtung her hätte ihn der Henker schon früher bemerkt.
    Alles war genau abgestimmt gewesen.
    Und auch jetzt verlor er nicht die Nerven. Wieder setzte er seine besonderen Kräfte ein.
    Er war ja schnell, viel schneller als so mancher Dämon. Er war der Magier. Deshalb teleportierte er sich von der Felsplattform nach Atlantis, den gewaltigen Kontinent mit den zahlreichen vorgelagerten Inseln.
    Mit einem mächtigen Schlag seiner Sense verbreiterte der Schwarze Tod den Eingang. Platz genug, um hervorzukommen.
    Dann stand er im Freien.
    Er schwang seine Waffe, stoppte die Bewegung aber, weil er keinen Gegner sah.
    Weit entfernt hielt sich Myxin auf, den Blick gegen die Uferregion gerichtet.
    Es war nicht so finster, als daß er nichts hätte erkennen können. Zudem sorgte der blasse Mond für ein gewisses Licht und zeigte nicht nur die leblose Gegend konturenscharf, sondern auch die Person, die sich darin bewegte.
    Das war der Schwarze Tod.
    Er kletterte in die Höhe.
    Seine langen Knochenbeine bewegten sich geräuschlos. Der dunkle Mantel flatterte im Wind, und das Blatt der mächtigen Sense reflektierte spiegelnd das Mondlicht.
    Er schaute sich um.
    Myxin aber lächelte, weil er den Eindruck hatte, den Schwarzen Tod ratlos zu sehen.
    Der kleine Magier zog sich zurück, aber nicht weit genug, um nicht den gellenden Ruf seines Feindes zu vernehmen.
    »Bald, Myxin, sehr bald werde ich dich vernichten. Darauf kannst du dich verlassen. Du wirst den Tod erleben, du wirst ein schreckliches Ende erfahren. Und noch eines will ich dir sagen: Du hast es nicht geschafft, meinen Diener zu vernichten. Irgendwann wird er zurückkehren und mit dir abrechnen. Warte darauf, Myxin, warte darauf…«
    Seine Worte verklangen, für den Schwarzen Tod war die Sache erledigt. Wieder einmal war der Kampf zwischen den beiden unentschieden ausgegangen.
    Myxin zog sich weiter zurück.
    Er dachte daran, sich noch intensiver mit der unheilvollen Magie zu beschäftigen, denn nicht allein der Schwarze Tod zählte zu seinen Feinden, es gab genügend Menschen mit gewissen
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