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0719 - Myxins Henker

0719 - Myxins Henker

Titel: 0719 - Myxins Henker
Autoren: Jason Dark
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tanzten plötzlich die Flammen. Sie schossen auch wieder hervor, um die Vorderseite der Maske zu umwehen. Dabei leuchteten sie nicht mehr rotgelb, sondern grün, blau und violett.
    Der Henker brüllte auf.
    Er war wütend. Er hatte geglaubt, es schaffen zu können, aber Myxin stand noch immer.
    Und auch Suko tat etwas.
    Sein großes Glück war der Besitz des Stabes. Und der hatte seine Magie nicht verloren.
    Ein Wort reichte aus.
    Suko rief es laut genug, damit der Henker es hören konnte. »Topar!«
    Im selben Moment erstarrte er. Auch ich konnte mich nicht mehr bewegen, der kleine Magier ebenfalls nicht, denn auch er hatte in Hörweite gestanden.
    Nur Suko schaffte es. Als starrer Mensch bekam ich mit, wie er sich aus dem Griff befreite. Er hatte fünf Sekunden Zeit, um die Kralle des Henkers aufzubiegen.
    Das schaffte er auch.
    Nach vier Sekunden schon war er frei, huschte zur Seite, dann konnten wir uns wieder bewegen.
    Leider auch der Henker.
    Nur war er überrascht. Ihm fehlte Suko, er sah ihn auch nicht, weil sich mein Freund hinter dem Fahrzeug geduckt hatte.
    Dafür sprach Myxin.
    »Und jetzt, Henker, rechnen wir endgültig ab!«
    Ich blieb Statist, schaute ihm zu. Er hielt die Maske fest, er bewegte seine Hand…
    Dann erlebte ich den Schock!
    Die Totenmaske zerfiel zwischen seinen Fingern zu Staub. Als Fahne rieselte er auf den Hofboden.
    »Es war der Preis«, flüsterte der kleine Magier. »Ich habe ihn zahlen müssen. Dein Feuer wird keinen und auch nichts von uns mehr verbrennen. Jetzt bist du an der Reihe, Henker!«
    Und dann begann Myxin mit seiner Tat!
    ***
    Ich hatte das Gefühl, fernab von allem Weltlichen zu sein. War der kleine Magier denn verrückt geworden? Wollte er alles auf eine Karte setzen und damit sein Leben verlieren?
    Hinter einem der Fahrzeuge erschien Sukos Kopf. Ich konnte in sein von Sorge gezeichnetes Gesicht schauen. Auch er begriff die Handlung des kleinen Magiers nicht.
    Seine letzten Worte klangen mir noch im Ohr. Was hatte er damit gemeint, daß dieses schreckliche Feuer nichts mehr verbrennen konnte. Hatte es sich gelohnt, dafür die Totenmaske zu opfern?
    Der Henker des Schwarzen Tods tat nichts. Er schaute Myxin entgegen. Wußte er, daß seine Chancen auf ein Minimum gesunken waren?
    Unser Freund ließ sich nicht beirren. Schritt für Schritt näherte er sich der schrecklichen Gestalt, und er tat etwas, womit wir eigentlich hätten rechnen müssen.
    Er spielte seine geistigen Kräfte gegen den Henker aus, kontrollierte dessen Willen.
    Es wurde kein Wort gesprochen. Nur sagten die Gesten mehr als alle Worte.
    Der Henker hob seinen rechten Arm in die Höhe. Dann winkelte er ihn an, drehte auch seine Hand, so daß er seine eigene Waffe gegen sich selbst richtete.
    Und da ging mir ein Licht auf. Ich wußte plötzlich, welche Taktik Myxin verfolgte. Er wollte dieses Monstrum mit den eigenen Waffen schlagen.
    Der Henker des Schwarzen Tods zitterte. Auch er versuchte, dem Bann des Magiers zu entkommen.
    Er bäumte sich auf, er schüttelte den Kopf, rollte mit den Augen, bis es ihn erwischte.
    Sein Arm zuckte vor und damit auch die Waffe!
    Nichts gab es mehr, was sich ihr in den Weg stellen und sie ablenken konnte.
    Sie jagte in den Körper hinein, bohrte sich sehr dicht neben die erste Wunde.
    Etwas knisterte, etwas flammte plötzlich auf. Zum letztenmal erschien das Feuer.
    Diesmal gegen den Henker selbst gerichtet. Es loderte in ihm, es brannte ihn aus, es zerstörte ihn mit einer elementaren Wucht, als wäre er selbst ein ausbrechender Vulkan, der seinen Inhalt in die Höhe schleuderte. Es war eine Masse aus Staub und Flammen, die als Wolke einige Sekunden dort loderte, wo er einmal gestanden hatte.
    Aber jetzt gab es ihn nicht mehr.
    Myxin drehte sich um. Er breitete die Arme aus. Irgendwo machte er einen traurigen Eindruck, dann senkte er den Kopf.
    Ich wußte, daß ich ihn trösten mußte.
    Wie auch Suko lief ich auf ihn zu. In den Augen des kleinen Chinesen zeigte sich so etwas wie Zufriedenheit, denn er hatte wieder einmal bewiesen, daß trotz allem noch mit ihm zu rechnen war.
    ***
    Wir gingen nicht hoch in mein Büro. Vom Wagen rief ich Sir James an und berichtete in Stichworten. Er war ebenso froh, daß der Henker des Schwarzen Tods nicht mehr existierte.
    Der Preis war die Totenmaske gewesen.
    Als ich Myxin darauf ansprach, da hob er nur die Schultern. »Ich habe es tun müssen. Er ist einfach zu stark gewesen und hätte uns tatsächlich allesamt vernichten
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