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0719 - Myxins Henker

0719 - Myxins Henker

Titel: 0719 - Myxins Henker
Autoren: Jason Dark
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schaute dorthin, wo der Henker verschwunden war und blieb dabei auf der Türschwelle stehen.
    »Ist was?«
    »Ich glaube.«
    Er hatte sich nicht geirrt. Das Geräusch übertönte selbst das Rauschen des Wassers. Es war ein grausam klingendes, brüllendes Gelächter, das er uns entgegenschickte. Ob es sich siegessicher anhörte, konnte ich nicht sagen, jedenfalls sah ich es als Beweis dafür an, daß der Henker des Schwarzen Tods nicht aufgegeben hatte.
    Wir warteten, bis das Gelächter verstummt war. Dann schaute ich Myxin mit gerunzelter Stirn an.
    »Bist du noch immer so siegessicher?«
    »Warum nicht?«
    »Weil er jetzt verschwunden ist. Ich kann mir auch vorstellen, daß er diese unterirdische Welt hier verlassen hat.«
    »Kann sein, nein, es stimmt sogar«, berichtigte er sich. »Aber laß dir gesagt sein, John, er wird wiederkommen. Wesen wie er geben nicht auf. Und ich auch nicht«, fügte er hinzu…
    ***
    Ich ging mit dem kleinen Magier dorthin, wo die heiße Phase der Jagd begonnen hatte. Und Ruhe war dort nicht eingekehrt. Im Gegenteil, man hatte die Straße und auch die Umgebung weitläufig abgesperrt. Von dem brennenden Wagen war nichts mehr zurückgeblieben als nur schwelende Trümmer. Die Toten waren bereits abtransportiert worden. Meine Kollegen verhörten die Zeugen.
    Uns wollte, man nicht durchlassen. Bei dem Gestank, den ich verbreitete, kein Wunder. Erst als ich meinen Ausweis zeigte, kam ich an den Einsatzleiter heran, der mich kannte und große Augen bekam.
    »Sie, Sinclair!« Er staunte und nickte. »Jetzt wird mir einiges klar, mein Lieber.«
    »Inwiefern?«
    »Wir haben viele Spuren, aber keine führt uns zum Ziel. Wir haben zahlreiche Aussagen, doch nichts Konkretes. Jeder will etwas gesehen haben oder glaubt, etwas gesehen zu haben. Den absoluten Tatsachen aber sind wir nicht auf die Spur gekommen. Es hat zwei Tote gegeben, in der Nähe auch drei Verletzte, darunter einen Schwerverletzten. Was ist das hier, verdammt? Anarchie?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Gut. Und wie wollen Sie mir die Zeugenaussagen erklären, die von einem komischen gelben Monstrum sprachen, das aus dem Transporter da vorn geflohen ist?«
    »Die Zeugen haben recht.«
    »Wie schön. Das ist aber für mich keine Erklärung. Ich denke, daß Sie mir eine geben könnten.«
    »Soll ich den Begriff Magie benutzen?«
    Der Mann vor mir zog ein Gesicht, als hätte er Essig getrunken. Er stand unter Strom, war sauer, verständlich. »Damit reden Sie sich wohl immer heraus, wie?«
    »Erzählen Sie mir nichts vom Pferd. Sie wissen ganz genau, daß ich mich damit nicht herausrede. Es entspricht ganz einfach den Tatsachen. Sie wissen, welchen Job ich durchzuführen habe. Sie kennen meine Aufgabe sehr genau. Dieser Mörder ist nicht mit normalen Maßstäben zu messen. Er ist tatsächlich ein Wesen aus einer anderen Welt, begreifen Sie das endlich. Sogar aus einer anderen Zeit.«
    »Kann sein. Aber ich habe zwei Tote, mehrere Verletzte. Soll ich das so einfach wegstecken?«
    »Ich stecke es auch nicht einfach weg. Es ist mein Fall. Man kann diesen Henker nur mit bestimmten Waffen stoppen, auf die ich nicht näher eingehen will.«
    »Henker?«
    »So wurde und wird er genannt.«
    Der Kollege hob die Schultern. »Okay, dann kann ich ja hier aufräumen lassen. Ich habe mich schon bei Chiefinspektor Tanner darüber informiert, wie der Fall begann. Wenn ich richtig gezählt habe, dann muß dieser komische Henker ein Geist sein oder…«
    »Lassen Sie das Grübeln, es bringt nichts.«
    »Allmählich sehe ich das ein.«
    Ich drehte mich um, weil ich Myxin suchte. Er hatte sich zurückgezogen. Etwas verloren stand er auf dem Gehsteig, von den übrigen Menschen kaum beachtet, die noch zu stark unter dem Eindruck des schrecklichen Vorfalls standen.
    Ich stellte mich neben ihn. »Soll ich sagen, daß guter Rat jetzt teuer ist?«
    »Wie meinst du das?«
    »Er ist uns entkommen, und wir wissen nicht, wo er sich jetzt aufhält.«
    »Wir?«
    Ich begriff. »Sag nur, daß du Bescheid weißt.«
    »Möglich.«
    Ich rüttelte an seiner Schulter. »Verdammt noch mal, rück endlich mit der Sprache heraus!«
    »Ich nicht.«
    »Wer dann?«
    »Kara und der Eiserne. Wir stehen gedanklich im Kontakt miteinander. Und beide handelten in meinem Sinn, als sie das Netz knüpften, in dem er sich verfangen sollte.«
    Es war klar. Myxin gehörte zu den Personen, die immer eine Überraschung in der Hinterhand hielten. »Welches Netz?«
    »Eine Falle.«
    »Und wo?«
    Er senkte
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