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0718 - Geheimmission der Frauen

Titel: 0718 - Geheimmission der Frauen
Autoren: Unbekannt
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Robotkörper integriert waren. Um die Handgelenke preßten sich breite, gefütterte Metallbänder, ebenso über die Fußknöchel, die Hüften und die Brust. Aus dem Vorderteil der Robots klappte ein Helm, der einerseits verhinderte, daß der Gefangene etwas sah, andererseits es dem Gefangenen unmöglich machte, zu schreien. Der Helm ließ keinerlei Schall nach außen durch.
    Jocelyn wartete, bis die drei Maschinen ihre Arbeit beendet hatten und summend außerhalb der Zellen schwebten. „Vor dem Gebäude steht ein Gleiter. Schwebt in die Ladefläche und wartet dort, bis ich andere Befehle erteile."
    „Verstanden."
    Die Maschinen drehten sich und schwebten aus dem Zellentrakt hinaus, die Rampe hinauf und taten genau das, was Jocelyn ihnen befohlen hatte. Jocelyn blieb kurz in dem Zentralraum stehen und sah Nano in die Augen. „Ich bin Jocelyn, der Specht. Ich bin ein Outsider", sagte er leise, aber mit großer Härte. „Ich bin aus ganz anderen Gründen an euch interessiert, als du glauben magst." Er winkte dem vierten Roboter. „Nein!" keuchte Nano auf. „Nein! Das können Sie nicht machen!"
    Jocelyn bückte sich, hob Namos heruntergefallenen Strahler auf und steckte ihn in seinen Gürtel. Dann wandte er sich, ohne Nano zu beachten, an den Roboter und erklärte: „Folge den drei Maschinen. Schließt die Ladetür."
    „Verstanden."
    Die Maschine verließ mit Nano den Saal. Seit dem Zeitpunkt, an dem Jocelyn die Hintertür geöffnet hatte, waren weniger als fünfzehn Minuten vergangen. Er packte noch einige Taschen seines Kampfanzugs aus, dann verließ er das Präsidium und blieb vor dem riesigen Expreßgleiter stehen, einem Fahrzeug für schnelle Langstreckentransporte. Auf den Flanken der Maschine standen die Insignien der Polizei. Jocelyn hatte die Robotautomatik dieses Gleiters in der vorhergegangenen Nacht programmiert. Jetzt schwang er sich in den Fahrerstand, drückte mehrere Schalter und gab über Funk seinem eigenen Gleiter den Befehl, dem schweren Transporter zu folgen.
    Die Maschine schwebte los, wurde schneller und raste durch die leere Stadt in Richtung des Strandes.
    Jocelyn breitete, sobald er die Stadtgrenze hinter sich gelassen hatte, sein Instrumentarium aus und kontrollierte den Erfolg seiner Aktion. Hinter ihm, in der Ladekabine, befanden sich die vier Mädchen von dem unbekannte Planeten. Er lächelte kalt, als er seinen eigenen Funkspruch auffing. Dann drückte er einen Schalter. Der Schalter aktivierte eine Serie von ultrakurzen Funkbefehlen.
    Um die Polizeistation war der Teufellos.
    Fast gleichzeitig detonierten zwanzig Bomben rund um das Gebäude. Sie legten einen dichten Vorhang aus Rauch und Flammen um das würfelförmige Gebäude. Jede Maschine und jedes Gerät, das Jocelyn und Nano während ihrer Aktion benutzt hatten, ging in Flammen auf.
    Hochtemperaturbrandsätze vernichteten die Maschinen. Die Polizeigleiter detonierten krachend. Ihre glühenden Fetzen wirbelten über den Platz und setzten den dürren Rasen in Brand. Und innerhalb der Polizeistation strömte Spezialgas aus, das folgendes bewirkte: Die bewußtlosen Polizisten würden viel länger bewußtlos bleiben, ihre Erinnerungen würden, wenn sie wieder klar denken konnten, mehr als wirr sein. Jocelyns Spuren waren verwischt.
     
    *
     
    Nano Balwore wußte, daß sie abermals in eine Falle gelaufen war. Aber für sie bestand nur dann Lebensgefahr, wenn die Polizei diesen schnellen Gleiter verfolgte.
    Sie war in den Raum hineingelaufen, nachdem sie die Zünder in die Gleiter geworfen hatte. Ein Roboter schwebte auf sie zu. Die Maschine handelte plötzlich mit atemberaubender Geschwindigkeit.
    Stählerne Arme entwaffneten sie. Ihre Gegenwehr nützte nichts; die Kräfte des Robots waren weitaus größer als ihre.
    Klammern legten sich um ihre Gelenke, nachdem die Maschine sie in eine Art Sitz gerissen hatte.
    Zwei Sekunden später war sie gefesselt und regungslos an den Körper der Maschine gepreßt. Eine wahnsinnige Angst erfüllte sie; Jocelyn war kein Immuner, sondern ein Kranker.
    Ein Kranker, der sich von allen anderen unterschied. Ein hochbegabter Gangster, denn er bekämpfte die Polizei ebenso wie jede andere Gruppe. Er war ein Einzelgänger.
    Sie waren vor der Polizei gerettet worden.
    Sie befanden sich in der persönlichen Macht eines Outsiders.
    Und offensichtlich hatte sich der Outsider mit Roi Danton in Verbindung gesetzt. Das konnte nur bedeuten, daß sie Geiseln oder Tauschobjekte waren. Die drei Freundinnen waren
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