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0717 - Stygias Opfer

0717 - Stygias Opfer

Titel: 0717 - Stygias Opfer
Autoren: W.K. Giesa
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dass vielleicht Gryf hinter dem Spuk steckt?«
    »Vorstellen kann ich mir vieles«, sagte Nicole lahm. »Aber - ich glaube nicht so recht daran. Obgleich er sich sehr merkwürdig verhält.«
    Zamorra drückte auf den Klingelknopf.
    »Ich schau mir das mal näher an«, beschloss sie und war schon unterwegs, ehe Zamorra überhaupt fragen konnte, was sie plante.
    Im gleichen Moment wurde vor ihm die Haustür geöffnet. Eine resolute, stämmige Dame gesetzteren Alters musterte Zamorra streng, fauchte »Wir kaufen nichts!« und wollte die Tür wieder zuknallen.
    Blitzschnell setzte Zamorra einen Fuß dazwischen.
    »Au!«, schrie Righty auf.
    ***
    Vorher:
    Calderone wurde fündig. Schließlich hatte er seine Beziehungen. Mittlerweile nicht nur unter Kriminellen, sondern auch in der Dämonenwelt.
    Er spürte Ty Seneca auf, fand ihn in einem Hotel in Houston. Blitzschnell zog Seneca eine Walther PPK und richtete sie auf den ungebetenen Besucher. Ebenso schnell hatte Calderone seinen Colt .45 Automatic schussbereit.
    »Meine Zimmerflak stanzt die größeren Löcher«, stellte er trocken fest. »Mit Ihrem Spielzeug schießt inzwischen nicht mal mehr James Bond, Boss.«
    »Wie haben Sie mich gefunden?«, wollte Seneca wissen, der nach wie vor auf Calderone zielte.
    »Das wollen Sie ganz bestimmt nicht wirklich wissen. Reden wir über die Welt, aus der Sie kommen.«
    »Was soll das, Rico?«, fragte Seneca. »Sind Sie betrunken? Verschwinden Sie, oder…«
    »Oder Sie probieren Ihr Pistölchen afl meinem Heldenkörper aus? Da sollten Sie lieber den Blaster nehmen, mit deirl Sie in El Paso den Hubschrauber abgeschossen haben. Mann, ich bin nicht Ihr Feind.«
    »Aber auch nicht mein Freund. Ich spüre den Dämon in Ihnen, Rico. Wie sieht Ihr Spiel aus?«
    »Ich interessiere mich für Ihre Ursprungswelt, Seneca. Man nennt sie wohl auch ›Spiegelwelt‹.«
    »Davon ist mir nichts bekannt«, entgegnete Seneca. »Sie haben als Sicherheitschef versagt, und jetzt besitzen Sie die Frechheit, hier wieder aufzutauchen? Was wollen Sie noch? Ihren Job bekommen Sie nicht wieder. Selbst wenn ich meine Firma zurückbekomme.«
    »Ihre Firma wollen Sie doch gar nicht mehr haben - zumindest nicht in dieser Welt«, sagte Calderone lässig. »Sie wollen doch zurück in Ihre eigene Welt, zu Ihrer eigenen Firma… Und ich denke mal, dass Sie mir den Weg dorthin unbedingt zeigen sollten.«
    »Sie fantasieren«, warf Seneca ihm vor. »Sie sind betrunken. Verschwinden Sie.«
    Calderone schoss.
    Die Kugel schmetterte Seneca die PPK aus der Hand. Seneca schrie und sprang auf.
    Rico Calderone machte ein paar Schritte, bückte sich, ohne Seneca aus den Augen zu lassen, und hob die Walther auf. »Wollen wir wetten, dass mit dieser Waffe Carsten Möbius erschossen wurde?«
    »Sie werden das kaum beweisen können.«
    »Oh, Sie werden sich wundern, was ich alles kann, Boss. Ich muss es nur wollen. Möchten Sie, dass ich es will?«
    Seneca presste die Lippen zusammen.
    »Na schön. Dann können wir ja vielleicht endlich über diese Spiegelwelt reden…«
    ***
    Nicole öffnete die Haustür, die ebenso wenig abgeschlossen war wie die des Spukhauses. »Hallo! Ist hier jemand?«
    Keine Antwort.
    Nicole tastete nach einem Lichtschalter. Klack. Es blieb dunkel. Offenbar war hier der Strom abgeschaltet worden. Sie bedauerte, keine Taschenlampe bei sich zu haben oder wenigstens einen Dhyarra-Kristall, mit dessen Magie sie sich ein wenig Licht hätte verschaffen können.
    Also musste sie sich durch die Dunkelheit tasten. Durch die Haustür, welche sie offen gelassen hatte, und durch das Fenster kam spärliches Laternenlicht von draußen herein. Aber es reichte kaum, um sich zu orientieren.
    Dennoch fand sie auf Anhieb das Zimmer, in dem sie hinter dem Fenster die Stativkamera gesehen zu haben glaubte. Da war noch weit mehr technische Ausrüstung, unter anderem mehrere kleine Taschenlampen. Eine davon hob sie auf und nahm sie mit sich, um den Rest des Hauses einer raschen Durchsuchung zu unterziehen.
    Es schien schon längere Zeit unbewohnt zu sein.
    Sie kehrte wieder in das »Kamera-Studio« zurück. Alles sah danach aus, als habe hier ein Reporter sein Quartier aufgeschlagen.
    Gryf hatte doch von einem Reporter geredet! Der sei ihm lästig gewesen oder geworden, sei aber jetzt verschwunden…
    Verschwunden!
    Sicher nicht im Sinne von weggegangen. Denn dann hätte er doch seine Kameraausrüstung mitgenommen!
    So hatte es aber zunächst geklungen, als Gryf davon sprach.
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