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0717 - Stygias Opfer

0717 - Stygias Opfer

Titel: 0717 - Stygias Opfer
Autoren: W.K. Giesa
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Verschwunden, die Zelte abgebrochen, aufgegeben und abgehauen…
    Das stimmte so nicht!
    Dieser Reporter war auf eine andere Weise verschwunden, und Gryf wusste das! Aber der Silbermond-Druide hatte nicht zu erkennen gegeben, dass er dieses Verschwinden aufklären wollte!
    Warum nicht?
    Weshalb spielte er falsch?
    Plötzlich stand er hinter ihr.
    Sie fuhr herum und starrte ihn entgeistert an. Er musste seine Druiden-Fähigkeit des zeitlosen Sprungs angewandt haben, um unmittelbar hinter Nicole aus dem Nichts zu erscheinen.
    »Du hast aber auch ein verdammtes Pech«, sagte er fast traurig. »Warum müssen Frauen immer so penetrant neugierig sein?«
    »Du…«
    »Neugier tötet«, sagte er gelassen. »Das war schon zu allen Zeiten so. Und es tut mir nicht mal Leid…«
    Die resolute Dame sah entgeistert nach unten, wo Zamorras Stiefel sich beschwert hatte. »Häh?«, stieß sie verständnislos hervor.
    »Bitte verzeihen Sie, aber ich interessiere mich für die Geschichte Ihres Nachbarhauses. Ich untersuche die eigenartigen Vorfälle, die es da in der letzten Zeit gab.«
    »Damit hat keiner von uns was zu tun«, fauchte Madame.
    »Das hat ja auch keiner behauptet. Ich…«
    »Vergiss es, Chef. Die alte Hexe ist doch zu trottelig, um irgendwas mitzukriegen«, wurde Zamorra von Lefty unterbrochen.
    »Genau«, stimmte Righty zu.
    »Schnauze!«, knurrte der Professor. »Also, Madame, wegen Ihrem Nachbarhaus…«
    »Wir wissen nichts! Also nehmen Sie Ihre frechen Stiefel und verschwinden…«
    Sie unterbrach sich.
    Offenbar wurde ihr in diesem Moment das Absurde der Situation bewusst. Sprechende Stiefel?
    »Das ist Teufelswerk!«, schrie sie auf und rannte ins Hausinnere davon. »Alexander… Alexander… jetzt geht es auch schon bei uns los! Wir müssen…«
    »Die Ruhe bewahren«, rief Zamorra, der ihr ins Haus gefolgt war. »Verdammt noch mal, hören Sie mir doch erst mal zu!«
    »Der Spuk flucht, Alexander!«, kreischte Madame. »Nun komm endlich her und tu was!«
    »Vielleicht sollten wir einfach gehen?«, schlug Lefty vor.
    Da tauchte Alexander auf. Ebenso rundlich wie seine Gemahlin, dafür aber wesentlich mutiger und in der rechten Hand ein hölzernes Kruzifix, in der linken eine Pistole.
    Das Kruzifix warf er nach Zamorra, die Pistole feuerte er auf ihn ab.
    ***
    Der Dämonenjäger schaffte es gerade noch, sich zur Seite zu werfen. Die Kugel verfehlte ihn um weniger als einen Zentimeter. Das Kruzifix fing er mit der Hand auf.
    »Du hast ihn verfehlt«, kreischte Madame. »Schieß noch mal!«
    »Ich bin kein Dämon«, stellte er klar, das Kruzifix jetzt auch mit der anderen Hand erfassend und die geschnitzte Figur des Jesus, der nun wirklich nichts dazu konnte, einmal kurz mit einem Bruderkuss für sich zu gewinnen. »Im Gegenteil, ich bin Dämonenjäger!«
    »Hast du gesehen, Alexander?«, keifte Madame und ignorierte seine Information total. »Das war der Judas-Kuss! Nun mach ihn schon endlich alle, diesen Teufelsspuk!«
    »Ich sagte doch, daß es Ärger gibt. Aber mir glaubt ja keiner«, meckerte Lefty.
    »He, ich habe das gesagt!«, protestierte Righty prompt.
    »Schnauze!«, knurrte Zamorra.
    Alexander ließ die Waffe sinken, sah von seiner Frau zu Zamorra, wieder zu seiner Gattin und erneut zu Zamorra.
    »Kann es sein, dass ihr alle eins an der Klatsche habt?«, fragte er kopfschüttelnd.
    »Kann es sein, dass man wenigstens mit Ihnen halbwegs vernünftig reden kann, Monsieur?«, fragte Zamorra zurück. »Ich bin hier, weil…«
    ***
    Vorher:
    Der Pistolenschuß hatte andere Hoteigäste informiert, die wiederum das Personal informierten. Aber bevor nun auch noch die Polizei informiert wurde, wollte man erst mal selbst nach dem Rechten sehen.
    Im Hotelzimmer saßen sich zwei Männer in bequemen Sesseln gegenüber und plauderten in entspannter Atmosphäre miteinander. Als man sie nach dem Schuss befragte, erklärte der Besucher etwas unangenehm berührt, er habe seinem Freund Seneca seine neu erstandene Waffe vorführen wollen, aber vergessen, dass sich eine Patrone im Lauf befunden habe. Nun, es sei doch nichts kaputt gegangen und die Kugel zum Fenster hinaus in den Himmel geflogen…
    Angesichts des gemütlichen Beisammenseins von Seneca und seinem Besucher klang das durchaus glaubhaft, und es kehrte wieder Ruhe im Hotel ein.
    »Sie hatten wieder mal unverschämtes Glück, Calderone«, sagte Seneca kopfschüttelnd. »Wenn jemand Sie erkannt hätte…«
    »Nach Ihnen wird auch gefahndet, und trotzdem hat Sie
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