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0717 - Stygias Opfer

0717 - Stygias Opfer

Titel: 0717 - Stygias Opfer
Autoren: W.K. Giesa
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heraus lügen.
    Spät in der Nacht kehrte Seneca in das Hotel zurück und fand sein Zimmer nach der Schießerei von der Polizei versiegelt, was ihn aber nicht weiter störte. Er packte seine Sachen und reiste ab.
    Ohne zu bezahlen.
    Dem Nachtportier fiel das nicht mal auf. An dem hätte man den geklauten Fernseher vorbei tragen können, ohne dass er das merkte. Er war in sein Hochglanzmagazin vertieft und hatte nur noch Augen für die Fotos der hüllenlosen Schönen darin.
    Ty Seneca verließ Houston. Er verließ Texas, er verließ die USA.
    Fünfhundert Lebensjahre hatten ihm viele Verstecke auf dem Planeten Erde gezeigt.
    ***
    Nicole erwachte. Jäh kam die Erinnerung an die letzten Minuten zurück. An Gryfs magische Attacke…
    Wo steckte er?
    Nein, er konnte nicht zurückgekehrt sein, während sie ohnmächtig war, sonst hätte er sein mörderisches Werk sicher vollendet. Warum hatte er Nicole ermorden wollen?
    Was verbarg er?
    Wer war er?
    Auf keinen Fall der Gryf ap Llandrysgryf, den sie alle kannten! Nicoles Verdacht, es mit dem Gryf der Spiegelwelt zu tun zu haben, wurde immer stärker. Aber die Frage, wie er es geschafft hatte, hierher zu kommen, blieb unbeantwortet. Hier gab es mit Sicherheit keine Regenbogenblumen! Und selbst wenn, musste man erst mal darauf kommen, dass mit Hilfe dieser Blumen ein Wechsel zwischen beiden Welten möglich war!
    Nicole erhob sich. Draußen war es nach wie vor dunkel. Nur durch die Straßenlaterne kam etwas Helligkeit ins Zimmer - und zeigte Nicole, dass die Fotoausrüstung ebenso verschwunden war wie der Reporter, dem sie gehörte.
    Jemand hatte gründlich aufgeräumt…
    Aber wer und wieso?
    Gryf hatte Nicole töten wollen. Wäre er derjenige gewesen, der hier aufgeräumt hatte, hätte er seinen Vorsatz wahr gemacht. Und wenn es jemand anderes war… Warum hatte er Nicole einfach ignoriert?
    »Ich flipp bald aus«, murmelte sie.
    Sie war wieder einigermaßen fit. Da war zwar Müdigkeit, aber ansonsten gab es keine Nachwirkungen von Gryfs Mordattacke. Die Anstrengung, sich gegen den drohenden Genickbruch zu wehren, hatte sie ohnmächtig werden lassen.
    »Gryf verdreht eben allen Mädchen den Kopf«, murmelte sie sarkastisch.
    Jetzt aber hatte er zum Mörder werden wollen…
    Das verstand sie nicht, außer er stammte tatsächlich aus der Spiegelwelt. Sie glaubte nicht, dass er von einem einfachen Dämonen hätte beeinflusst werden können. Gryf besaß mit seinen Druiden-Fähigkeiten jede Chance, sich gegen schwarzmagische Beeinflussung zu wehren.
    Herumrätseln konnte sie lange und würde doch zu keinem Ergebnis kommen. Sie würde Gryf schon nach seiner Motivation fragen müssen. Dazu musste sie aber erst wieder mit ihm Zusammentreffen, aber daran war ihr gerade jetzt nicht gelegen. Sie fürchtete seine magische Kraft. Gryf war jemand, der mit Dämonen fertig werden konnte.
    Mit Menschen hätte er es noch viel leichter.
    Ausgerechnet jetzt hatten Zamorra und sie außer dem Amulett kein weiteres magisches Hilfsmittel bei sich. Von den Stiefeln mal abgesehen, aber Nicole konnte sich nicht vorstellen, dass dieses sprechende Leder eine große Hilfe sein würde. Allenfalls konnte es Zamorras Beine vor magischen Angriffen schützen…
    Sie verließ das Zimmer, checkte die anderen Räume der Etage und stieg sogar eine knarrende, staubige Treppe hinauf. Das Haus musste trotz seiner Möblierung schon lange leerstehen. Mit Sicherheit länger als das andere, in dem der Poltergeist oder was auch immer sein Unwesen trieb.
    In der oberen Etage sah Nicole wieder aus dem Fenster zur Straße.
    Sie stutzte.
    Das Spukhaus hatte sich verändert.
    Es war jetzt - eine große, schwarze Fläche in der Nacht zwischen den anderen Häusern, und in dieser Fläche gab es so etwas wie einen Strudel, der nach Nicole griff und…
    Nicole wurde durch das geschlossene Fenster gezogen!
    ***
    Sie schaffte es gerade noch, die Arme hochzureißen und ihr Gesicht zu schützen. Da flog sie bereits durch das Fenster, dessen Glas zerbarst und in einem wilden Splitterregen nach draußen sprühte. Von einem Moment zum anderen befand Nicole sich im freien Fall, im Sturzflug mitten in der Luft…
    Instinktiv streckte sie die Arme wieder aus. Bekam etwas zu fassen, das glühend heiß war und musste es sofort wieder los lassen, aber es hatte ihren Sturzflug bereits gebremst, und dann sah sie den Straßenbelag vor sich auftauchen.
    Wie beim Fallschirmspringen rollte sie sich ab, kam verhältnismäßig gut auf und lag dann erst
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