Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0717 - Stygias Opfer

0717 - Stygias Opfer

Titel: 0717 - Stygias Opfer
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
wie sein BMW 740i in der ärmlichen Gegend von Pantin auf wie ein bunter Hund und verlockte zum Diebstahl.
    Also quälten sie sich in der rushhour per überfüllter Metro-Bahn in Richtung Pantin.
    Und dann hatten sie sich plötzlich mit dem sich am Stadtrand immer weiter leerenden Zug plötzlich in einer völlig anderen Welt befunden. In Koda…
    Sie - das waren Zamorra und Nicole, ein overstylter Halbstarker, eine hübsche Blondine, ein angegrauter Finanzbeamter namens Gustave Renard und ein Nordafrikaner namens Mohammed Takar, der bei der Stadtreinigung seinen Lebensunterhalt verdiente und sich später als ein islamischer Derwisch-Mystiker entpuppte. Die Blondine und der Halbstarke waren im Verlauf des Abenteuers umgekommen, ihre sterblichen Überreste in der Welt Koda zurückgeblieben.
    Dort hatte Zamorra ein Duell gegen die bösartige Dämonin Vyrna auskämpfen müssen.
    Sowohl Zamorra als auch Nicole hatten ihr Outfit ein wenig verändern müssen; Nicole trug jetzt anstelle ihres für die Monsterjagd denkbar ungeeigneten Business-Kostüms mit dem dreiviertellangen Rock, Strumpfhosen und Pumps jetzt Leder-Shorts, ein ärmelloses Bustier und Stiefel - eine Leihgabe der Frau des Schusters Cedio, die Nicole nun wohl nie mehr würde zurückgeben können. Mochte Cedios Frau nun mit Nicoles Sachen glücklich werden… Zamorra hingegen trug nun zu Cargo-Hose, Polohemd und Windjacke nicht mehr die der ursprünglichen Schuhe, sondern geschmeidige Stiefel, die von Cedio hergestellt worden waren. Magische Stiefel, die schützten und bis zu den Oberschenkeln reichten, gefertigt aus der Haut des Vaaro-Stiers - was auch immer das für ein Vieh sein mochte. Aber nicht nur schützende Magie wohnte in ihnen - sie konnten auch noch sprechen ! Und wie…! Sie nannten sich »Lefty« und »Righty«, waren untereinander zerstritten und kommentierten auch die eine oder andere Situation. Dieses Geschenk hatte Zamorra mit zurück in die eigene Welt begleitet, und er war noch nicht sicher, ob er darüber lachen oder weinen sollte… [1]
    Nach dem siegreich beendeten Duell fand Zamorra sich in einem ruckelnden Metro-Wagen wieder. Neben ihm auf der Sitzbank hockte Nicole. Ihre Schultern waren mit verkrustetem Blut verschmiert, aber sonst schien ihr nichts zu fehlen. Auf der Bank gegenüber saßen Renard und Takar, der Zamorra mit seinem Derwisch-Zauber entscheidend geholfen hatte.
    Dann fuhr der Metro-Zug in die Station Gare de Lyon ein. Richtung Bastille.
    In der Station Bastille waren sie eingestiegen, um nach Pantin zu fahren -jetzt befanden sie sich auf der anderen Seite der Station. Da halfs auch nicht, dass Nicole beim Kleiderwechsel in Koda wohlweislich dafür gesorgt hatte, Ausweis, Geldbörse und Fahrkarte bei sich zu behalten und irgendwie in der geliehenen Kleidung unterzubringen. Für diesen Teil der U-Bahn-Strecke galten die Tickets nicht - und für diesen Tag ebensowenig.
    Sie hatten einen ganzen Tag in Koda zugebracht…
    Und prompt kamen natürlich die Kontrolleure.
    Das Quartett war nach dem überstandenen Abenteuern natürlich alles andere als sauber. Sogar Monsieur Renards Anzug sah aus, als hätte er darin unter einer Brücke geschlafen.
    »Die Fahrausweise bitte!«, schnarrte ein schnurrbärtiger Kontrolleur. Und halblaut, an seine Kollegen gerichtet: »Das ist ja eine feine Gesellschaft, die wir uns da eingefangen haben!«
    Zamorra seufzte.
    Erklärungsversuche halfen hier nicht. Wer würde ihnen schon die haarsträubende Geschichte glauben wollen, die sie hinter sich hatten?
    Und etwas frei Erfundenes half erst recht nicht…
    Somit waren sie für die Kontrolleure nichts anderes als Schwarzfahrer. Und gegen solche ging man nicht nur in Paris rigoros vor.
    Erst der Ärger in Koda. Jetzt das hier - Zamorra war der Ansicht, dass es vorerst reichte! Immerhin stand ihnen möglicherweise noch weiterer Ärger in Form des Spukhauses bevor.
    Also griff er zu einem recht unkonventionellen Mittel, das er allerdings auch nur recht ungern anwandte. Aber sie hatten nun mal ehrlich für ihre Fahrt bezahlt, und dass sie sich auf dem falschen Streckenabschnitt befanden, war doch nun wirklich nicht ihre Schuld! Schwarzfahrer waren sie also auf keinen Fall, denn der Betriebsgesellschaft war kein Schaden entstanden. Aber den vier Menschen würde Schaden entstehen, weil ihnen niemand ihre Geschichte glauben konnte.
    Also konzentrierte Zamorra sich auf den Kontrolleur, der nach den Fahrkarten fragte, und hypnotisierte ihn. Es war weit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher