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0712 - Am Rand der 7. Dimension

Titel: 0712 - Am Rand der 7. Dimension
Autoren: Unbekannt
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daß der Waring-Konverter zerbrochen war. Er wies mehrere Risse auf und war nunmehr völlig wertlos.
    Jegontmarten war allein" in der Zentrale. Die anderen noch lebenden Männer waren verschwunden. Sie hielten sich irgendwo im Schiff auf. Er wußte nicht, was sie taten. Das war auch nicht mehr wichtig.
    Der Major ging zum Funkleitstand hinüber. Das Schiff erzitterte so heftig, daß er sich an der Lehne des Sessels festhalten mußte. Ihm wurde übel, als er sah, daß der Sitz des Piloten aus der Halterung kippte. Krachend zerplatzte ein Bildgerät. Die Splitter der Schutzscheibe wirbelten durch die Zentrale.
    Der Bildschirm eines anderen Gerätes erhellte sich. Das schmerzverzerrte Gesicht von Navigator Appetix zeichnete sich darauf ab. Appetix sah aus wie ein alter Mann. Sein Kopf war fast kahl.
    „Sir, warum versuchen wir nicht, mit dem Transmitter von Bord zu kommen?" fragte der Navigator.
    Er wollte noch mehr sagen, doch plötzlich schrie er auf. Dann taumelte er zurück und stürzte zu Boden. Aus seinem Rücken ragte ein armlanges Stück Plastik hervor.
    „Transmitter?" Jegontmarten flüsterte das Wort. Er brauchte einige Sekunden, bis er die Bedeutung dessen, was Appetix gesagt hatte, voll erfaßt hatte.
    Der Transmitter bot eine überlichtschnelle Transportmöglichkeit.
    Damit bestand durch ihn die Chance, dem Schwarzen Loch zu entkommen. Voraussetzung war jedoch, daß sich ein Raumschiff in der Nähe befand, das ebenfalls einen Transmitter an Bord hatte, der eingeschaltet und empfangsbereit war. Die Chance dafür war gleich Null.
    Jegontmarten lächelte bitter, als er sich dessen bewußt wurde.
    Dann jedoch dachte er an die Raumschiffe der Kelosker. Er fragte sich, warum sie keinen geeigneten Transmitter haben sollten. Vielleicht hatten sie wirklich einen? Bei dem Stand ihrer Technik konnte er durchaus damit rechnen.
    Er grinste mühsam und voller Bitterkeit.
    Wie überrascht mußten die Kelosker sein, wenn ausgerechnet er aus einem ihrer Transmitter entkommen sollte!
    Er drückte die Finger auf die Tasten des Hyperkoms. Erregt beugte er sich über das Mikrophon und brüllte mit ganzer Stimmenkraft hinein: „Transmitter einschalten! Transmitter einschalten!"
    Er wiederholte diese Worte immer wieder. Nach einigen Minuten meinte er, genug getan zu haben. Das war, als der Panoramaschirm barst. Mit Donnergetöse implodierte das Gerät.
    Tontro Jegontmarten wurde aus dem Sitz gerissen. Er schlang seine Arme um den Kopf, um sich zu schützen, und er blieb unverletzt. Er prallte gegen einen anderen Sitz und rutschte an ihm herunter auf den Boden. Als er die Augen wieder öffnete, brannte nur noch die Notbeleuchtung, und eine Serie von blauen Blitzen schlug aus dem Kontrollpult vor dem Pilotensitz.
    Auf allen vieren kroch Jegontmarten auf das Ausgangsschott zu. Die CINDERELLA erbebte in allen Fugen. Immer wieder kamen harte Gravitationsstöße durch, wenn die Antigravitatoren versagten. Der Kommandant begriff, daß die letzten Minuten seines Schiffes gekommen waren. Er erreichte das Schott und schob sich keuchend bis zum Antigravlift vor. Hier mußte er sich festhalten, weil das Raumschiff hart erschüttert wurde. In der Zentrale explodierte etwas.
    Jegontmarten zog sich mit letzter Kraft über die Kante des Liftschachts und ließ sich von dem abwärts gepolten Feld nach unten tragen.
    Er mußte an Doc Alahou und an das denken, was er über das Schwarze Loch gesagt hatte. Da war irgend etwas von Raum, Zeit und Kausalität gewesen. Der Astronom hatte gemeint, je näher ein Objekt dem Ereignishorizont eines Black Holes käme, desto mehr wichen die physikalischen Gesetze von dem ab, was im Normalraum gelte. Konnte sich denn die Kausalität tatsächlich verschieben?
    Jegontmartens Geist umnebelte sich.
    Konnte ein Mann tot umfallen, bevor ihn die tödliche Kugel getroffen hatte?
    Der Major streckte die Arme aus und fing sich ab. Er kletterte aus dem Liftschacht. Erschöpft blieb er auf dem Boden liegen, doch nicht lange. Die CINDERELLA kippte zur Seite, und Jegontmarten rollte schreiend in einen Gang hinein, der plötzlich zu einem senkrecht in die Tiefe führenden Schacht geworden war. Als er etwa zehn Meter tief gefallen war, kippte die Bewegung des Schiffes um. Der Major rutschte noch einige Meter weit über den Boden, bis er sich an einem offenen Türschott festhalten konnte.
    Als er den Kopf hob, sah er den Transmitter. Er war eingeschaltet. Verlockend wie die Erlösung von allen Qualen erschien ihm das
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