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071 - Der Hexer mit der Schlangenhand

071 - Der Hexer mit der Schlangenhand

Titel: 071 - Der Hexer mit der Schlangenhand
Autoren: Larry Brent
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sich nicht.
    Und doch ...
die seltsame Schlange kam ihm merkwürdig vertraut vor, als wäre sie ein
menschliches Wesen, das er vor langer Zeit mal gekannt und dann im Lauf der
Jahre vergessen hatte. Nun wollte ihm partout nicht einfallen, mit wem er es zu
tun hatte...
    »Komm
weiter«, flüsterte Billy Wyman neben ihm. John hörte zwar die Worte, verstand
ihren Sinn aber nicht.
    Wie gebannt
starrte er die Schlange an. Der Dolch aus dem letzten Kasten ... im Rücken der
Schlange befand sich ein Loch, ein kleiner Spalt, und es schien ihm, als würde
die leicht gekrümmte Schneide des Dolches dort genau hineinpassen.
    John Modesty
vergaß die Welt um sich herum. Sein Blick traf den der Schlange.
    In seinem
Kopf begann es zu wispern.
    Im nächsten
Moment war der Bann gebrochen. Ächzend richtete sich John aus seiner verkrümmten
Stellung auf, die er eingenommen hatte, um das steinerne Idol genauer
betrachten zu können. Er drehte sich langsam um.
    Dieser
Ausstellungsraum war gut besucht, doch durch die Dunkelheit kam es ihm vor, als
seien alle anderen Museumsgänger unendlich weit von ihm entfernt. Außer Billy
befand sich nur noch eine ältere, recht umfangreiche Dame in einer für sie viel
zu jugendlichen Pelzjacke in der Nähe.
    In der Hand
hielt die Frau einen Regenschirm, auf dem sie sich wie auf einem Stock stützte.
Ein Regenschirm, dachte John Modesty. Dabei herrschte draußen herrlicher
Sonnenschein!
    Er machte
zwei Schritte und baute sich vor ihr auf. » Entschuldigung,
Madam « , sagte er.
    Mißtrauisch
blickte die Frau zu ihm hoch. »Ja ?« entgegnete sie.
    Dürfte ich
mir Ihren Schirm kurz ausleihen ?«
    » Meinen
Schirm? Was wollen Sie mit meinem Schirm ?«
    John zuckte
die Schultern.
    »Gehen Sie mir
aus dem Weg, junger Mann«, sagte die Frau resolut, »oder ich rufe den
Museumswächter herbei .«
    John
schüttelte den Kopf. Kurzerhand griff er nach dem Schirm, entriß ihn der Frau
und lief zu der Vitrine mit dem Schlangenkörper zurück.
    Modesty holte
aus. Unter der Wucht seines Schlages zersplitterte das Glas der Vitrine in
tausend Bruchstücke.
    Für John
stand die Zeit seltsam still. Er sah, wie genau in diesem Moment, da der Schirm
das Glas berührte, der Schlangenkörper hoch in die Luft sprang! Doch nun hockte
er wieder wie vorher auf dem Boden ...
    Irgendwo
erklang eine Sirene. John achtete nicht darauf. Er ließ den hinderlichen Schirm
fallen und griff nach dem steinernen Schlangenkörper.
    Als er ihn
berührte, durchzuckte ein glühender Schmerz seinen Körper, und John Modesty
sank in sich zusammen.
     
    ●
     
    Schweißgebadet
wachte Larry Brent auf, gerade in dem Moment, als die Schlange in seinen Körper
drang.
    Er versuchte
über das nachzudenken, was er geträumt hatte, aber der Traum verblich plötzlich
und abrupt, und X- RAY-3 konnte sich an nichts mehr erinnern.
    Diese
Beobachtung machte er seit Tagen. Die Träume rissen ihn aus dem Schlaf, und
schon im nächsten Augenblick konnte er sich nicht mehr an sie entsinnen. Er
besaß kein Erinnerungsvermögen für die jeweiligen Inhalte. Er wußte nur, daß er
geträumt hatte und die Träume sich immer ähnelten.
    Mehr auch
nicht.
    Er fühlte
sich wie zerschlagen. In seinem Kopf pochte es.
    Larry
richtete sich auf. Seine Umgebung war ihm vertraut; er lag im Bett seiner
gepflegt eingerichteten Apartmentwohnung in der 125. Straße New Yorks, im
zehnten Stockwerk eines insgesamt achtzehn Etagen hohen Gebäudes. Un doch
fühlte er sich fremd hier. Er hatte keine Erklärung dafür.
    Ernst stand
er auf.
    Während
X-RAY-3 duschte, zuerst warm und dann eiskalt, dachte er darüber nach, wann die
Träume begonnen hatten.
    In dieser
Intensität erst vor etwa zwei Wochen. Davor waren ihm seine Träume schon
aufgefallen, aber er hatte ihnen noch keine größere Bedeutung geschenkt.
    Das war nun
anders geworden.
    Er wußte, was
intensives Träumen bedeutete. Sein Unterbewußtsein versuchte eindringlich, ihm
etwas mitzuteilen, das von seinem Bewußtsein jedoch blockiert wurde. Der
Vergleich einer Amnesie hatte sich ihm aufgedrängt. Er hatte etwas vergessen
und vermochte nicht mehr, sich daran zu erinnern, doch sein Unterbewußtsein
wußte genau um die Bedeutung dieses Vorgangs und versuchte, es ihm auf diese
Art und Weise, eben durch Träume, klar zu machen.
    Hingen die
Traumerlebnisse mit einem Ereignis zusammen, das er im Dienst der PSA gehabt
hatte?
    Er wollte
versuchen, dies von hier aus zu klären.
    Da kam ihm
sein derzeitiger Aufenthalt in New York
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