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071 - Der Hexer mit der Schlangenhand

071 - Der Hexer mit der Schlangenhand

Titel: 071 - Der Hexer mit der Schlangenhand
Autoren: Larry Brent
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vor. Zu seiner Überraschung fiel es ihm nun leichter. Blind kroch er
weiter, als habe die gerade gewonnene Kenntnis ihn erleichtert.
    Dann tauchte
vor seinem Gesicht ein Lichtschimmer auf, trüb rot, gespenstisch wabernd. Ehe
X-RAY-3 es richtig fassen konnte, stürzte er aus dem Gang im Gestein in eine
zweite, kleinere Höhle.
    Der
Lichtschein schien aus dem Nichts zu kommen. In seiner trügerischen
Illumination erkannte Larry spiegelglatt geschliffene Gesteinswände...
    und dann,
direkt vor seinen Füßen, einige kleine Gegenstände.
    Er sah Ton
und Porzellanscherben, einen unscheinbar wirkenden Dolch und... das steinerne
Abbild einer Schlange.
    Die Augen des
Schlangenkörpers ... schienen aufzublitzen, drohend, unheilverkündend und
gefährlich.
    Der Leib des
Reptils spannte sich plötzlich, schnellte in die Luft, direkt auf Larry zu, auf
sein Gesicht, berührte es und durchdrang die Haut und war plötzlich in ihm -
mit einem heißen Feuer, das alles auflöste. Alle Gefühle und alle Erinnerungen.
Die Höhle, die Menschen, die Schlange und der Dolch verblichen und Larry Brent
alias X- RAY-3 schrie auf ...
     
    ●
     
    »Chinesische
Kultur ?« sagte Billy Wyman entsetzt. »Echte
chinesische Kultur? Ming-Vasen und so? Zerbrechliche Porzellantassen wie die,
aus denen meine Leute immer ihren Tee schlürfen? Nein, danke !«
    »Ach,
Unsinn«, entgegnete John Modesty und flippte die Zigarette lässig in den
Rinnstein. »Blödsinn? Meinst du, ich würde mir so was ansehen? Was
interessieren mich schon Tassen und Vasen? Nein, diese Sache ist echt heiß,
sage ich dir, richtig mythisch. Uralte Relikte. Göttersymbole, Henkersbeile und
so weiter.«
    Billy blickte
seinen Freund skeptisch an. »Wer interessiert sich denn schon dafür ?« maulte er.
    Das Museum
lag direkt um die Ecke. John zog seinen Freund mit. Billy Wyman gab seinen
Widerstand auf.
    Ein
uniformierter, altersschwacher Portier blickte die beiden jungen Männer
skeptisch an, als sie die Stufen zum Eingang emporstiegen.
    Sie betraten
den Vorraum. An dem Ausstellungskatalog, der für zwei Pfund zum Verkauf
angeboten wurde, drückten sie sich geflissentlich vorbei, ebenso an einer Reihe
hochgeschwungener, bemalter Vasen, die in Glasvitrinen die Wände flankierten.
    »Mann, ist
das lahm«, stöhnte Wyman. »Vasen, nichts als Vasen.«
    »Warte doch
ab«, zischte Modesty. Zielstrebig passierte er auch die beiden
dahinterliegenden Räume, in denen Porzellan und Steingut ausgestellt war.
»Gleich geht’s erst richtig los .«
    »Da bin ich
aber gespannt«, murmelte Wyman skeptisch.
    Der nächste
Raum war dunkler gehalten und mit Pappmache ausgekleidet, das den Eindruck von
Felswänden ergab. Darin eingelassen waren Nischen - in denen die
Ausstellungsgegenstände in ihren obligatorischen Glasvitrinen standen - die von
verschiedenfarbigen Scheinwerfern angestrahlt wurden. Das Ganze erweckte den
Eindruck einer Höhle - wohl der Ort, an dem man die hier ausgestellten Relikte
ursprünglich gefunden hatte - und wirkte irgendwie unheimlich.
    Instinktiv
senkte Billy Wyman die Stimme. »Die Burschen haben sich echt etwas einfallen
lassen«, murmelte er mit unwillkürlicher Bewunderung. »Hätte nie im Leben
geglaubt, daß die das so spannend aufziehen .«
    John Modesty
winkte ab. Langsam schritt er an den erhellten Vitrinen vorbei. Die erste
zeigte eine Steinplatte mit seltsamen, eingemeißelten Schriftzeichen, danach
folgten drei oder vier uninteressante mit Tonscherben und Eßwerkzeugen, die man
kaum als solche erkennen konnte.
    Das nächste
Ausstellungsobjekt war ein etwa zwanzig Zentimeter hoher Steinblock, der
dutzende ineinander verschlungene Körper zeigte. Reptilien und andere
schlangenartige Ungetüme mit weit aufgerissenen Mäulern, aus denen sich
gespaltene Zungen schoben. Die Steinbilder waren so fein gearbeitet, daß man
sogar die Reißzahnreihen der Reptilien erkannte.
    »Toll«, sagte
John Modesty. »Wie die das damals schon hinbekommen haben .«
    In der
nächsten Vitrine befand sich ein unscheinbares Messer, dessen Griff mit fremden
Schriftzeichen verziert war. Da keine Übersetzung angegeben war, schritt John
weiter.
    Vor der
nächsten Nische stockte er. Hinter der Vitrinenscheibe kauerte eine kleine
Schlange mit unnatürlich wirkenden Händen und Füßen und schien ihm aus ihren
toten Steinaugen direkt bis in die Seele zu blicken.
    Einen Moment
hatte er den Eindruck, als ob der Kopf sich bewege!
    Blödsinn,
sagte er sich. Das ist kalter, toter Stein. Der bewegt
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