Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
071 - Der Hexer mit der Schlangenhand

071 - Der Hexer mit der Schlangenhand

Titel: 071 - Der Hexer mit der Schlangenhand
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
gegen eine Wand, die im ersten Moment etwas Kühle zu versprechen schien,
dann aber doch aufgestaute Wärme in seinen Körper ableitete. Er versuchte sich
zu konzentrieren, um das geschäftige Treiben der gelbhäutigen Menschen zu
beobachten.
    Sie
arbeiteten, soviel stand fest. Mit Hacken und Schaufeln trugen sie hier, wo der
Einsatz moderner Maschinen unmöglich war, das Gestein ab. Bald konnte Larry
zwei Ströme in ihren Bewegungen ausmachen. Die eine Hälfte von ihnen schleppte
auf kleinen, loreähnlichen Wagen große Gesteinsbrok- ken aus der Höhle, die
andere Hälfte drang tiefer ins Gestein vor und löste jene Brocken heraus, die
die anderen dann fortschafften.
    Larry
entschloß sich, die Höhle zu verlassen. Er reihte sich in den Strom der
steinschleppenden Menschen ein. Doch er kam nicht richtig vorwärts. So schnell
er auch schritt, seine Füße schienen am Boden zu haften.
    Nach einer
Weile, die ihm wie eine Ewigkeit vorkam, blickte er sich um. Enttäuscht blieb
er stehen.
    Es hatte keinen
Sinn. Er hatte gerade zwei Meter zurückgelegt. Die Wand, an der er Halt gesucht
hatte, war noch immer zum Greifen nah.
    Links von ihm
schien sich etwas ereignet zu haben. Dort hatten die Männer ihre Tätigkeit
unterbrochen und standen palavernd zusammen.
    Larry kämpfte
sich auf sie zu. Trotz der Hitze in der Höhle breitete sich in seinem Körper
plötzlich eine Kälte aus, die ihn zu erstarren drohte.
    Hier schienen
die Steinbrecher tatsächlich ihr Werk erfüllt zu haben. Ein etwa bis zu seiner
Hüfte gehendes Loch wölbte sich mit unheilvoller Düsternis aus der Felswand.
    Larry trat
darauf zu, aber einige Männer versperrten ihm den Weg. Ihren Gesten entnahm
X-RAY-3, daß sie es nicht für richtig hielten, durch das Loch in die dahinter
liegende Höhle einzudringen.
    »Warum nicht ?« fragte Larry.
    Die Männer
blickten ihn unverständlich an und gestikulierten weiterhin heftig.
    Larry Brent
versuchte, sie zur Seite zu schieben. Zuerst waren ihre Körper unbeweglich, als
bestünden sie ebenfalls aus Gestein und wären mit dem Boden verwachsen, aber
dann wichen sie selbst vor ihm zurück und machten ihm den Weg frei.
    Erwartungsvoll
blickten sie ihn an.
    Wieso hatte
sich ihr Verhalten so plötzlich geändert? Wieso wollten sie ihn zuerst nicht
passieren lassen und warteten nun begierig darauf, daß er die Öffnung betrat?
    Von ihnen
würde er keine Antwort bekommen; es wollte ihm einfach nicht gelingen, sich mit
ihnen zu verständigen - und das, obwohl er mehrere Sprachen fließend
beherrschte.
    Es blieb ihm
nichts anderes übrig, als sich in die dunkle Öffnung gleiten zu lassen. Nur in
dem hinteren Raum, so fühlte er plötzlich mit absoluter Sicherheit, würde er
eine Antwort auf seine brennenden Fragen bekommen.
    Er ließ sich
auf die Knie nieder, starrte in das riesige Loch und fragte sich wie er am
besten hineinkam.
    Mit den Füßen
oder mit dem Kopf zuerst?
    In dem hinter
der Öffnung liegenden Raum mochte sich eine Bedrohung befinden. Wollte er
darauf reagieren, müßte er mit dem Kopf zuerst durch das Loch in der Felswand
kriechen. Andererseits war sein Kopf dann allen Gefahren schutzlos
ausgeliefert.
    Gleich. Wenn
sich etwas in der Höhle befand, konnte es Ihn genausogut an den F üß en packen und zu sich heranziehen.
    Langsam kroch
Larry in die Öffnung.
    Das über ihm
befindliche Gestein hing tief herab und preßte ihn zu allem Überfluß auf die
rauhe Bodenebene.
    Doch er gab
nicht auf; er drückte sich mit den Ellbogen voran und legte Millimeter um
Millimeter zurück.
    Er hörte ein
leises Plätschern. Von vorn tröpfelte ein Rinnsal Wasser in sein Gesicht, brackig,
abgestanden und stinkend.
    Seine
Zehenspitzen begannen zu schmerzen. Es stank wie verbrannt. Sein Fleisch? Hatte
jemand unter seinen Füßen ein Feuer entfacht?
    Aufstöhnend
verdoppelte Larry seine Anstrengungen, ohne jedoch schneller voranzukommen.
    Hatte sich
denn alles gegen ihn verschworen? Alle vier Elemente - Luft, Erde, Feuer und
Wasser?
    Wer wollte
verhindern, daß er die hintere Höhle erreichte?
    Plötzlich
erkannte er es. Ich selbst will verhindern, in die zweite Höhle zu gelangen,
stellte Larry resignierend fest. Da ist etwas in mir, das mich dazu zwingt.
    Aber es war
nicht Teil seines Körpers, seines Geistes. Es gehörte nicht zu ihm. Es hatte
auf eine ihm unbekannte Weise sich Zutritt verschafft, und blieb ein
Fremdkörper.
    Dagegen mußte
er ankämpfen und durfte sich nicht davon beherrschen lassen.
    Er schob sich
weiter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher