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0707 - Der Arenakämpfer

Titel: 0707 - Der Arenakämpfer
Autoren: Unbekannt
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gewesen.
    Ansonsten hatte ich mich nicht verändert. Ich war noch immer 1,91 Meter groß, wog 103 Kilogramm, die größtenteils Muskeln waren, hatte schwarzes Haar und hellblaue Augen. Durch ständiges Training sorgte ich dafür, daß meine Muskeln nicht erschlafften und meine Kondition erhalten blieb. Vielleicht rettete mir das in der Arena das Leben. Doch es würde auch Erstaunen und vielleicht Mißtrauen hervorrufen, wenn ein Sklave sich zu gut schlug.
    Ich zuckte die Schultern und beendete meine Rasur. Danach zog ich frische Kleidung an, genehmigte mir einen Whisky und bereitete mir in der Automatküche eine Mahlzeit zu.
    Danach legte ich mich auf die große Couch, entspannte mich und schlief ein. Ich wurde genau zur beabsichtigten Zeit wach, schwang mich von der Couch und verließ meine Wohnung, um Maldya und ihre Mutter abzuholen und zur Versammlung zu gehen.
    Als ich mit den beiden Frauen zum Versammlungshaus, einem ausgedienten Lagerhaus, kam, herrschte schon erheblich mehr Betrieb auf den Straßen.
    Hinter der unscheinbaren Tür standen zwei Männer, Gert und Jonas Robinson. Sie kannten alle Mitglieder unserer Sekte und sollten aufpassen, daß sich kein Fremder einschlich. Zwar konnte kaum ein Überschwerer als Terraner auf treten, aber die Überschweren konnten beispielsweise einen Galaktischen Händler als Spitzel einzuschleusen versuchen, denn die meisten Springer unterschieden sich äußerlich nicht oder nur geringfügig von Erdgeborenen.
    Gert und Jonas grüßten freundlich.
    Ich informierte sie darüber, daß ich einen Lastengleiter erwartete und daß die Fracht möglichst schnell und unauffällig in den Versammlungsraum gebracht werden sollte. Danach gingen wir weiter.
    Als wir den Versammlungsraum betraten, erhoben sich die Anwesenden und jubelten mir zu. Freundlich lächelnd und winkend schritt ich auf das mit grünem Tuch bespannte Podium.
    Hinter dem Podium war ein großes rechteckiges Stück blauen Tuches gespannt, dessen Mittelpunkt von einer stilisierten goldenen Sonne geziert wurde. Das war das Symbol unserer Sekte. Andere Sekten, die ebenfalls die Ankunft des Sonnenboten voraussagten, besaßen andere oder ähnliche Symbole.
    Ich wartete auf dem Podium, bis niemand mehr kam. Maldya und ihre Mutter hatten bei den anderen Sektenmitgliedern Platz genommen.
    Nach der Begrüßung der Anwesenden forderte ich meine Helfer auf, die für heute vorgesehene kultische Handlung ablaufen zu lassen. Es handelte sich dabei um eine Art Frage- und Antwortspiel, das im Schein von zahllosen Kerzen und in monotonem Tonfall abgehalten wurde.
    Die Frager waren meine Helfer, die sich mit Kapuzenmänteln unkenntlich gemacht hatten und mit ihren Fragen alle Probleme, Hoffnungen und Zweifel der Terraner, aber auch die Arroganz und Machtbesessenheit der Unterdrücker auszudrücken versuchten.
    Ich hatte alle Fragen in schicksalshaftem Ton zu beantworten und dabei immer wieder hervorzuheben, daß es gar keinen Zweifel am baldigen Erscheinen Vhratos gab und daß mit seinem Erscheinen die Befreiung der Menschheit beginnen würde.
    Als ich der ersten Versammlung dieser Art beiwohnte, hatte ich ihren kultischen Rahmen als kitschig empfunden. Später jedoch war mir klar geworden, daß es gerade der kultische Rahmen war, der die Menschen in ihren Bann zog und es ermöglichte, sie mit an sich banalen Versprechungen seelisch aufzurichten.
    Nach der Vorstellung schickte ich einen Helfer hinaus zu den beiden Wächtern. Kurz darauf kehrte er mit Gert und Jonas zurück. Alle waren mit großen Plastiksäcken beladen.
    Ich prüfte den Inhalt der Säcke und stellte fest, daß der Hohepriester seine Zusicherung gehalten hatte. Der Inhalt bestand aus kleinen Paketen, die außer echtem Kaffee und Tee je eine Flasche Branntwein sowie verschiedene Medikamente enthielten, die in jedem Haushalt vorhanden sein sollten, den Sklaven aber vorenthalten wurden.
    Ich wies meine Helfer an, die Pakete zu verteilen, so daß jeder der Anwesenden eines erhielt. Die Menschen waren überglücklich, als sie die Dinge sahen, die sie normalerweise entbehren mußten, und beinahe hätte ich dem Baalol-Priester gegenüber Dankbarkeit empfunden. Ich erinnerte mich rechtzeitig daran, daß ich ihm dafür bares Geld zahlen mußte.
    Mit Maldya und ihrer Mutter verließ ich unauffällig den Saal, während die Menschen ihrer Freude und Dankbarkeit noch in Jubelrufen Ausdruck verliehen.
     
    *
     
    Als Maldya mich am nächsten Morgen verlassen hatte, um rechtzeitig zur
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