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0707 - Der Arenakämpfer

Titel: 0707 - Der Arenakämpfer
Autoren: Unbekannt
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Arbeit bei der Familie des Überschweren Tukor Rymel anzutreten, räumte ich meine Wohnung auf und setzte mich anschließend an den Tisch, um nachzudenken.
    Eigentlich hätte das Kommando, das mich vom Mars abholen sollte, längst da sein müssen. Etwas mußte dazwischengekommen sein. Meine Gefühle bei diesen Gedanken waren zwiespältig. Einmal wäre ich gern bei Maldya geblieben, zum anderen wußte ich, daß ich den Mars bald verlassen mußte, wenn ich nicht entlarvt werden sollte.
    Und ich durfte auf keinen Fall entlarvt werden, nicht nur, weil das peinliche Verhöre und den sicheren Tod bedeutet hätte, sondern noch mehr, weil dadurch möglicherweise Atlans Doppelspiel aufgedeckt worden wäre. Damit aber wäre Schluß mit dem Status quo gewesen, und Leticron hätte wieder Oberwasser bekommen.
    Natürlich hätte ich in den Verhören mein Geheimnis nicht preisgegeben. Da ich mentalstabilisiert war, konnte ich weder paramechanisch noch parapsychisch oder durch Drogen zu einer Aussage gezwungen werden. Doch die Überschweren hätten bei einer genauen Untersuchung sicher meine Biomaske entdeckt und entfernt, und das Gesicht, das darunter zum Vorschein kommen mußte, war ihnen wohlbekannt.
    Vor allem die Narben der Lashat-Pocken würden meine Identität verraten. Ich hatte mich einst absichtlich auf den Planeten Lashat gewagt, obwohl mir bekannt gewesen war, daß jeder, der ihn betrat, infiziert wurde. Und normalerweise verlief diese Erkrankung tödlich.
    Ich hatte die Infektion mit Lashat-Pocken überstanden und als Beweis dafür die entstellenden Narben zurückbehalten. Sie waren meine Legitimation als risikofreudiger Spieler und Abenteurer gewesen und hatten mir zu einem Ruf verholfen, den ich benötigte, als es galt, die berüchtigte CONDOS VASAC auszuschalten.
    Allerdings war ich dadurch auch so bekannt geworden, daß ich keinen Geheimauftrag mehr ohne Maske durchführen konnte.
    Auch den Überschweren war bekannt, daß Ronald Tekener, der Mann mit dem Narbengesicht, für den USO-Chef und Lordadmiral Atlan gearbeitet hatte. Wenn sie mich identifizierten, würden sie daraus schließen, daß Atlan mich auf den Mars geschickt hatte - und sie würden nicht zögern, dieses Wissen an die Laren weiterzugeben und sie gegen das NEI aufzubringen.
    Deshalb durfte ich gar nicht erst in Verdacht geraten.
    Seufzend erhob ich mich. Atlan und ich waren ein großes Risiko eingegangen, und es sah ganz so aus, als ob es uns nichts einbringen würde. Jedenfalls gab es wohl keine Möglichkeit mehr, Leticron zu beseitigen und damit die Bahn für einen Nachfolger frei zu machen, der nicht von dem gleichen fanatischen Haß auf die Menschheit erfüllt war wie der Diktator.
    Wenigstens hatte ich die Lage im Solsystem gründlich sondieren können. Besonders gut war ich naturgemäß über die Verhältnisse auf dem Mars informiert, wo rund hundert Millionen Terraner, fünfzig Millionen Überschwere und fünf Millionen Angehörige anderer galaktischer Völker lebten.
    Ich verließ meine Wohnung und fuhr mit dem nächsten Rohrbahnzug zur Colderan-Arena, die etwas außerhalb von Marsport City lag.
    Noch waren keine Zuschauer für die heutigen Spiele anwesend.
    Die Spiele fanden immer nachmittags statt. Dafür waren eine Menge Sklaven dabei, das Rund der Arena zu säubern, neuen Sand aufzuschütten und die Sitzreihen in Ordnung zu bringen.
    Ich kannte mich hier gut genug aus, so daß ich keine Schwierigkeiten hatte, den Tiermeister zu finden. Den Arenameister selbst aufzusuchen, wäre als Anmaßung eines Sklaven ausgelegt worden, denn der Meister aller Spiele und der Arena war ein Überschwerer.
    Der Tiermeister dagegen war selbst ein Sklave, ein Kamashite, der allerdings auf dem Mars geboren worden war. Sein Vater hatte hier den Galaktischen Zoo geleitet und hatte seine Tiere nicht im Stich lassen wollen, als das Solsystem annektiert wurde.
    Es war nutzlos gewesen, denn die Überschweren hatten die Tiere des Zoos entweder getötet oder an Galaktische Händler verkauft.
    Der Zoodirektor aber war genauso versklavt worden wie die Terraner.
    Mynra Buccuon war in seinem dreißigsten Lebensjahr gezwungen worden, als Tiermeister in der Arena von Colderan zu dienen, nachdem die Überschweren erfahren hatten, daß alle Kamashiten von Natur aus besser als andere Intelligenzen mit Tieren umgehen konnten.
    Mynra hatte gerade einen tobsüchtig gewordenen Okkuldor beruhigt, ein gefährliches Raubtier vom Planeten Yppersan, das sogar einen Überschweren im
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