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0705 - Schrei nach dem Satan

0705 - Schrei nach dem Satan

Titel: 0705 - Schrei nach dem Satan
Autoren: Jason Dark
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gleichzeitig strahlende Licht meines Kreuzes aufhörte und sich die Finsternis des Himmels wie ein Trennstrich abzeichnete, sahen wir drei schreckliche Gesichter.
    Köpfe!
    Wir wussten, wer sich dort zeigte, und ich presste die Erklärung hervor. »Verflixt, die Erzdämonen!«
    Ja, sie waren es, sie zeigten sich. Sie waren aus den Tiefen der Finsternis hochgestiegen, um zu beweisen, dass sie ihre Reiter nicht im Stich ließen.
    Wir sahen Astaroth als eine männliche Medusa, dessen Schädel von knallroten Schlangen umringelt wurde. Augen wie grüne Diamanten strahlten daraus hervor. Ansonsten besaß er kein Gesicht.
    Weder Nase, Mund noch Ohren.
    Aber auch Eurynome zeigte sich. Ziegenköpfig, geifernd und mit der Gestalt eines schwelenden Frauenkörpers.
    Baal wirkte wie ein widerlicher, überfetter Buddha. Als Reminiszenz an das Goldene Kalb, das schon im Alten Testament erwähnt worden war, bestand sein fetter Körper aus Gold oder hatte einen goldenen Überzug, bekommen.
    Im Gegensatz zu ihm erschien Amducias, als er sich weiter vorschob, als eleganter Beau. Bis auf das Gesicht, das besaß eine gewisse Ähnlichkeit mit dem eines Krokodils.
    Und sie waren die Hüter der Horror-Reiter, aber sie wollten nicht aufgeben.
    Während ihre Helfer durch das Licht taumelten und von Kräften bewegt wurden, die keiner mehr steuern konnte, selbst ich mit dem Kreuz nicht, holten sie ihre Helfer mitsamt ihren Pferde zu sich heran. Die gefährlichen Henker wirkten wie Tote, die aus eigener Kraft nichts mehr unternehmen konnten. Sie waren auf Gedeih und Verderben ihren mächtigen Herren, den Erzdämonen, ausgeliefert.
    Und die wollten nicht, dass sie vergingen. Tatenlos mussten wir mit ansehen, wie sie die Lichtinsel verließen und in Sicherheit gezerrt wurden.
    Dann fiel das Licht zusammen.
    Auch mein Kreuz glänzte nicht mehr. Die Dunkelheit war wieder da, und sie war so dicht, dass wir Mühe hatten, uns zu orientieren.
    Trotzdem waren wir nicht unglücklich, das sagte auch Suko.
    »Die hätten wir geschafft.«
    »Ja!« knirschte ich. »Nur war einer nicht dabei.«
    »Keine Sorge, den finden wir auch noch. Cigam wird uns nicht entwischen.«
    Er hatte den Satz kaum ausgesprochen, als sich die Lage wieder schlagartig änderte, und ich konnte nicht behaupten, dass uns dies gefiel.
    Eine Frauenstimme gellte auf.
    Die Stimme der Beth Morgan. Sie hörte sich an, als würde sie sich jeden Moment überschlagen. Was sie allerdings brüllte, ließ meinen Herzschlag zu einem wahren Trommelfeuer werden.
    »Ich werde die Kirche zerstören! Ich werde sie vernichten! Es wird kein Stein auf dem anderen bleiben! Dieses Bauwerk muss einfach zerstört werden!«
    »Himmel!« keuchte ich, »was ist da…?«
    »Los, John, zur Kirche! Vielleicht schaffen wir es noch!« Noch während Suko dies sagte, rannte er schon weg…
    ***
    Cigam, das magische Kunstgeschöpf steckte voller dämonischer Freude. Er wusste, dass ihm der Sieg nicht mehr genommen werden konnte. Vor ihm stand seine unfreiwillige Helferin und hatte seine Pläne lauthals in die Nacht geschrieen.
    Aber es klappte nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte. Er wusste nicht, was und wie es geschehen war, doch der Himmel nahm plötzlich eine andere Farbe an.
    Es sah so aus, als wären bleiche Scheinwerfer eingeschaltet worden, die ihre Strahlen in eine gewisse Richtung schickten und sie dabei auf eine bestimmte Stelle begrenzten, so dass ein gewaltiges Rechteck auf dem Himmel entstand.
    Und in dieses Rechteck hinein torkelten die vier Horror-Reiter, die zu seiner Unterstützung geschickt worden waren, um alles für ihn zu regeln.
    Das war nicht mehr geschehen, und Cigam dachte an seine verfluchten Feinde, die ihre Kräfte gegen die Reiter eingesetzt hatten, um sie zu vertreiben.
    Es war ihnen gelungen.
    Wie leblose Figuren jagten sie in das Licht hinein, sie torkelten, sie schlugen mit Armen und Beinen um sich, und sie wurden von denen geholt, die ihre eigentlichen Herren waren, und sie auch jetzt nicht im Stich ließen.
    Aber Cigam hatte mit den alttestamentarischen Erzdämonen nichts zu tun. Sein Herr war der Teufel, denn er hatte ihn aus reiner Magie hergestellt. Und so sollte es auch bleiben. Er wollte nicht aufgeben, er kam auch allein zurecht, denn in seiner Gewalt befand sich eine unschuldige Person, die sich die Hölle geholt hatte.
    Er sprach sie an. »Schrei deine Sätze noch einmal! Erkläre ihnen, dass wir die verfluchte Kirche zerstören wollen und damit erst den Anfang machen. Wir
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