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0703 - Die Insel des Kopfjägers

0703 - Die Insel des Kopfjägers

Titel: 0703 - Die Insel des Kopfjägers
Autoren: Jason Dark
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Jahren wieder besser verdient als in den Zeiten davor, wo er doch eine große Durststrecke durchgemacht hatte.
    Sein Wagen, ein alter Spitfire, knallrot und sehr gepflegt, stand in der Auffahrt.
    Jason war also zu Hause.
    Dick brauchte nicht zu klingeln. Er besaß einen Schlüssel zum Haus, was seine Schwägerin nicht gerade begrüßte.
    Als er ausstieg, traf ihn die Schwüle wie ein Keulenschlag. Dick hatte das Gefühl, sich durch Watte wühlen zu müssen, um bis an den Eingang zu gelangen.
    Efeu umwucherte die Vorderseite des Hauses. Er wuchs so dicht, daß er schon eine zweite Mauer bildete, die im späten Frühjahr zahlreichen Vögeln Nistplätze bot.
    Die Haustür war in einem dunklen Blau angestrichen. Der weiße Griff stand im scharfen Kontrast dazu.
    Dick klingelte. Als niemand öffnete, versuchte er es ein zweites Mal. Auch da erlebte er keine Reaktion und holte schließlich den Zweitschlüssel hervor.
    Er schloß auf.
    Ein schmaler Flur empfing ihn. Hellblau waren die Wände angestrichen, über sich sah er das gläserne Dach, durch das die Strahlen der Sonne streichen konnten. Es gab keine Zwischendecke, so fiel das Licht hinab wie in einen Treppenschacht.
    Im Wohnraum fand Dick Travis seinen Bruder nicht. Er entdeckte auch keine Spuren, die auf einen Aufenthalt seinerseits hingewiesen hätten. Alles wirkte sehr aufgeräumt.
    Jenseits des Wintergartens hüpften einige Amseln über die Wiese und suchten nach Würmern.
    Seltsam.
    Dick spürte ein Kratzen im Hals. Auch kein gutes Zeichen, denn es wies darauf hin, daß einiges nicht in Ordnung war, denn so hatte er das Haus noch nie erlebt.
    Er schaute sich die Treppe an.
    Dunkelblau gestrichene Stufen führten in die obere Etage, wo das Schlafzimmer lag, der Arbeitsraum seines Bruders und auch die beiden Bäder.
    Das alles kannte er, das war ihm vertraut, und dennoch wollte der Druck in seiner Kehle nicht weichen.
    Das Kratzen im Hals nahm zu.
    Er atmete durch die Nase.
    Seine Tritte wirkten auf den Holzstufen laut, etwas, das ihn irritierte.
    Er schaute hoch.
    Das Geländer hatte ebenfalls blau gestrichene Pfosten. Der Handlauf war weiß.
    Ihm Flur blieb er stehen.
    Hier herrschte die Farbe weiß vor. Eine Andy-Warhol-Lithograhie hing an der Wand. Grelle Farben, die wegen des hellen Hintergrunds überhaupt nicht störten.
    Drei Schritte bis zur Schlafzimmertür.
    Dick Travis runzelte die Stirn, als er sah, daß sie nicht geschlossen war.
    Auf einmal spürte er den Schweiß noch intensiver. Dann sogar am ganzen Körper.
    Zwei Fliegen summten in der Nähe. Andere drangen durch den Türspalt und flogen in den Flur.
    Der Geruch fiel ihm auf. Es war schon mehr ein Gestank.
    Travis schüttelte den Kopf. Er wollte sich nicht selbst verrückt machen, riß sich zusammen und drückte die Tür des Schlafzimmers auf.
    Er schaute in einen ziemlich düsteren Raum, weil die Rollos vor das Fenster gezogen waren. Das Licht des Tages sickerte nur mehr in Streifen in das Zimmer.
    Vor ihm stand das Bett.
    Ein ›Grand lit‹, wie die Franzosen sagten. Und dann sah er seinen Bruder. Er lag auf dem Bett.
    Er war tot!
    Die Fliegen umschwirrten ihn, und Dick Travis sah nicht nur ihn, sondern auch das Blut.
    Viel Blut…
    ***
    Die Stimmung zischte wie der Champagner, der aus manchem Flaschenhals quoll. Das Lachen der Gäste war nicht zu überhören und hallte bis über den Fluß, an dem das Restaurant lag, das von einer Filmcrew gemietet worden war.
    Nur Geladene sollten hinein, nicht einmal die Presse war zugelassen, weil die Crew unter sich sein wollte. Der Regisseur Burney Blake hatte alles arrangiert, weil er so gut in der Zeit war und eine solche Fete, als Sommerfest deklariert, einfach sein mußte.
    Ich hatte eine Einladung. Sie war zusammen mit einem Brief gekommen, den ich mehrere Male gelesen hatte, wobei ich mir überlegte, ob ich das Fest überhaupt besuchen sollte.
    Nach der Suche in Rumänien allerdings wollte ich mir eine Abwechslung gönnen und war gespannt, was Dick Travis von mir wollte.
    Ich kannte ihn.
    Nicht persönlich, nein, aber ich hatte Filme mit ihm gesehen, denn er gehörte zu den Action-Stars des Kinofilms.
    Dick Travis hatte mich inständig um ein Gespräch gebeten und von mir eine positive Antwort per Fax erhalten.
    Auf der hölzernen Terrasse, die in den Fluß hineingebaut worden war, war die Party bereits in vollem Gange.
    In das Restaurant führte eine Glastür, die ich aufstoßen konnte und zwei Schritte weit kam.
    Ein Mann im weißen Smoking, der
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