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0703 - Die Insel des Kopfjägers

0703 - Die Insel des Kopfjägers

Titel: 0703 - Die Insel des Kopfjägers
Autoren: Jason Dark
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geduckt, ließ sich noch von den Wellen treiben, ein Ausweichen war nicht mehr möglich, aber er hatte sich geirrt.
    Nicht er brauchte das andere Boot zu entern, die Gestalt kam.
    Plötzlich erinnerte sie an einen Hartgummiball, der in die Höhe geschleudert wurde. Einmal stützte sie sich noch an der Reling ab, dann schwang sie darüber hinweg, landete nicht weit von Suko entfernt und stieß einen Kampfschrei aus.
    Suko war überrascht. Während des Schreis war in dem dunklen Gesicht ein Schlitz aufgeklafft, und erst jetzt sah er richtig, wie die Person angezogen war.
    Sie trug eine dicke Maske, in deren Schlitzen Eisaugen schimmerten. So hatte John Sinclair die Person beschrieben, die ihn mit einer Machete angegriffen hatte.
    Und jetzt?
    War die Gestalt unbewaffnet?
    Suko stand breitbeinig an Deck, weil er die Bewegungen des Bootes so besser ausgleichen konnte und er nicht Gefahr lief, auszurutschen. Er sah keine Waffe an ihr, sprach sie an und sagte mit leiser Stimme: »So lernt man sich also kennen, Mrs. Travis!«
    »Sie kennen mich?«
    »Ich habe auf Sie gewartet. So wie mein Freund und Kollege John Sinclair.«
    »Den können Sie vergessen.«
    Suko ging nicht darauf ein. »Aber ich bin noch da. Das sollten Sie sich merken.«
    Der Kopf bewegte sich. Sie suchte nach einem Ausweg, und der hing hinter ihrem Rücken.
    Es war die Machete, und die befand sich in einer Scheide, die auf ihrem Rücken hing.
    Blitzschnell hob sie den Arm und zog das Haumesser.
    Gleichzeitig schrie sie auf.
    Dann griff sie an!
    ***
    Es war für beide schwer, den Kampf zu gewinnen, weil sich das Boot bewegte, sie zwar auf festem, aber dennoch schwankenden Boden standen.
    Schräg und gleichzeitig von oben nach unten schlug die Frau mit aller Wucht zu.
    Da pfiff das Metall durch die Luft, markierte einen blitzenden Reflex, in den das Blut des Getroffenen hineinspritzen sollte. Aber Suko sprang zur Seite.
    Die Machete hackte in die Decksplanken.
    Melanie war wütend. Sie zerrte sie hervor - und wurde von einem Karatetritt erwischt, der ihren Kopf traf. Sie kippte zurück, wäre normalerweise ausgeschaltet gewesen, aber die dicke Maske hatte dem Treffer einen Großteil der Wucht genommen.
    Sie rollte sich herum.
    Suko war bei ihr. Dann mußte er springen, denn sie bewegte die Waffe kniehoch über die Planken hinweg, trotz ihrer mißlichen Lage. Suko hatte den Eindruck, daß seine Sohlen gekürzt wurden, so nah glitt die Schneide vorbei.
    Melanie rollte sich weiter. Bis nahe an den Führerstand. Dort schnellte sie hoch und wollte sofort zuschlagen.
    Suko befand sich auf dem Sprung, das hatte sie gesehen, Hoffnung geschöpft, und dann war plötzlich sein Arm da und seine Hand. Er war unheimlich schnell und gewandt. Die Finger umklammerten den Schlagarm der Frau dicht unterhalb des Handgelenks, stoppten den Hieb und drückten den Arm zurück.
    Sie keuchte.
    Aus dem Schlitz in der Maske strömten Suko die Geräusche entgegen wie aus einem defekten Ventil.
    Er hielt fest, er war stärker. Weiter nach hinten konnte er den rechten Arm nicht drücken, dafür aber zur Seite und in Richtung Boden. »Laß los!« fuhr er sie an.
    Melanie schüttelte den Kopf.
    »Ich brech' dir den Arm!«
    »Tu's, du Schwein!«
    Und Suko drückte weiter.
    Sie keuchte, sie strengte sich an, sie stemmte sich seelisch und körperlich gegen den Griff.
    Aber sie war zu schwach.
    Dann brüllte sie.
    Gleichzeitig hatte Suko das Knakken im Schultergelenk gehört. Sie hatte es nicht anders haben wollen, und ein verrenkter oder gebrochener Arm war immer noch besser als der Tod.
    Die Machete polterte zu Boden. Suko schleuderte die Frau zur Seite.
    Sie fiel, schrie vor Schmerzen, dann blieb sie liegen, jammernd und sich den Arm haltend.
    »Es tut mir nicht einmal leid«, sagte der Inspektor, als er begann, ihr die lederne Maske abzunehmen.
    Darunter kam ein gerötetes, verzerrtes und auch verschwitztes Gesicht zum Vorschein.
    Blonde Haare umwehten es. Mit ihnen spielte der Wind wie mit Federn.
    »Sie sind verhaftet, Mrs. Travis!« sagte Suko.
    »Fahr zur Hölle, Bastard!« Danach schwieg sie und erstickte fast an ihrem Haß…
    ***
    Wir hatten zugesehen, wie das Boot in den Hafen einlief, und wir hatten erkannt, daß es nicht das der Melanie Travis war. Suko legte an, warf uns ein Tau zu, das wirft um einen Poller wickelten.
    Er hatte sie gefangen.
    Wie ein Häufchen Elend sah Melanie aus, als der Inspektor sie gegen die Reling drückte. »Das ist sie«, sagte er. »Sie wollte auch mir
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