Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0701 - Draculas Blutgemach

0701 - Draculas Blutgemach

Titel: 0701 - Draculas Blutgemach
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sich durch deinen Körper bohren und dich aufspießen. Ich werde mich an deinen Schreien ergötzen, ich…«
    Assunga sprach gelassen in seine Worte hinein. »Du bekommst den Mantel nicht.«
    »Ja, ich…«
    Sie lachte ihn laut an. »Weißt du überhaupt, wie wertvoll er ist? Woher du ihn bekommen hast? Weißt du das, Dracula?«
    »Nein – ja…«
    »Was denn nun?«
    »Ich habe ihn mir schneidern lassen. Eine alte Zigeunerin, die Mutter eines Schamanen, stellte ihn her, und sie hat ein besonderes Futter für diesen Mantel genommen.«
    Assunga nickte. »Das stimmt.« Sie öffnete ihn. »Das Futter ist weiß, es ist heller, es ist wie Leder…«
    Dracula legte den Kopf schief. »Oder wie Haut…«
    »Auch das. Menschenhaut nämlich.«
    Der Graf nickte. »Ja, sie nahm die Haut ihres eigenen Sohnes, der vor ihr starb.«
    »Du weißt Bescheid.«
    »Sicher. Ich liebe ihn auch. Und weil ich ihn so mag, wirst du ihn jetzt ausziehen und mir…«
    »Niemals freiwillig!«
    »Dann tötet sie!«
    Darauf hatten die Soldaten gewartet. Die Säbel hielten sie schlagbereit. Im nächsten Augenblick aber, sie hatten sich kaum bewegt, traf sie die Kraft der Hexe.
    Assunga handelte schnell, brutal und tödlich!
    Die beiden Soldaten hatten ihre Säbel kaum in die Höhe bekommen, als sie schon von den Flammen erwischt wurden, die wie breite Feuersäulen aus den Augen der Hexe schossen.
    Sie trafen voll.
    Flammenströme umzuckten die Gesichter der Soldaten. Sie traten zurück, erreichten den Rand der Grube und verloren ihr Gleichgewicht. Sie schrien, als sie in die Tiefe kippten, und in die Schreie mischten sich zwei dumpfe Geräusche.
    Ein Zeichen dafür, daß sie das Schicksal ereilt hatte, das den beiden Frauen zugedacht worden war.
    Zwei andere aber waren noch da. Sie hatten das Ende ihrer Freunde mitbekommen, und plötzlich flammte in ihnen die nackte Panik auf. Sie wollten nicht mehr, sie hatten keine Lust, für irgend jemand zu kämpfen, sie wollten nur noch ihr Leben retten.
    Sie ließen die beiden Frauen los, die zur Seite taumelten, zum Glück nicht auf die Grube zu, sondern von ihr weg, wo sie auf dem breiten Bett zusammensanken.
    Der Blutgraf begriff die Welt nicht mehr. In diesem, im Verhältnis zu seinem Reich, kleinen Refugium, war für ihn seine grausame Welt zusammengebrochen wie ein Kartenhaus.
    Und plötzlich packte auch ihn die Furcht, daß ihn die Feuersäulen als nächstes erwischen konnten.
    Assunga wußte dies.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, Dracula, nicht du. Ich greife nicht in die Geschichte ein. Ich bin auch nicht gegen dich, ich will nur nicht, daß du diese Frauen bei dir behältst. Ich werde dir sogar eine Möglichkeit geben, daß du dich von der Zauberkraft deines eigenen Mantels überzeugen kannst.« Sie öffnete die Brosche unter ihrem Hals und bewegte die Schultern, damit der Stoff zur Seite fließen konnte. »Streife ihn dir über, Blutgraf, einen Versuch gebe ich dir, damit du meine Macht kennst, die ich durch deinen Mantel bekommen habe.«
    Dracula überlegte. »Bist du dir meiner so sicher?«
    »Ja, sonst würde ich dich verbrennen. Du sollst einmal die Chance haben, eine andere Zeit zu sehen!«
    Er nickte. »Ja, ich nehme sie!«
    Sie reichte ihm den Mantel. Der Blutgraf war ungefähr so groß wie die Hexe, er paßte ihm, und er schnallte ihn zu. Dann hob er den Kopf an. »Was jetzt?«
    »Denk an die Zukunft, an diese Stelle, an deinen Pavillon, von dem noch Reste vorhanden sind.«
    Er zögerte noch.
    Assunga wiederholte die Worte.
    Dann erst nickte er.
    Er schloß die Augen. Sein Gesicht vereiste zur Maske.
    Einen Augenblick später war der Platz vor der Grube leer!
    ***
    Der Wolf wimmerte noch immer. Er lief aufgeregt um die Pfähle in der Grube herum, schabte manchmal mit dem Körper dagegen, und es hörte sich an, als würde er über alte Baumrinde streifen.
    Ich wußte noch immer nicht, was ihn zu diesem ungewöhnlichen Verhalten trieb. War es möglicherweise eine magische Aura die sich zwischen den Wänden der Grube befand?
    Ich hatte keine Ahnung und dachte darüber nach, ob ich es mit dem Kreuz testen sollte, als etwas Ungewöhnliches und auch für mich Unerklärliches geschah.
    Genau in der Mitte der Grube und zwischen den Pfählen, entstand ein Fauchen.
    Da zitterte die Luft, und plötzlich stand dort ein Mann, der sich unsicher und völlig überrascht umschaute.
    Ich hatte es da besser, ich konnte mich auf ihn konzentrieren, durchforstete sein Gesicht, sah mir die Gestalt an und dachte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher