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0701 - Draculas Blutgemach

0701 - Draculas Blutgemach

Titel: 0701 - Draculas Blutgemach
Autoren: Jason Dark
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heran.
    Dracula war ein kleiner Mensch! Auf den mächtigen Polstern des Bettes verlor sich seine Gestalt fast. Und wären da nicht die zahlreichen Frauen gewesen, die ihm Gesellschaft leisteten, er wäre nicht besonders aufgefallen.
    Eines fiel an ihm auf. Der tiefschwarze Bart, der den Großteil seines Gesichts einrahmte.
    Die sichtbare Haut wirkte im Gegensatz dazu sehr blaß. Das Schwarz des Bartes setzte sich erst bei den Augen des Blutgrafen fort, die in den Höhlen lagen wie runde Kohlestücke. Darüber bildeten die Augenbrauen kleine Halbbögen, als wären diese mit einem Pinselstrich gezeichnet worden. Auch das Haar war schwarz, aber nicht sehr wollig oder buschig. Es lag beinahe schon unnatürlich glatt auf seinem Kopf, bei dem die Länge ebenso auffiel wie die Lippen, die für das Gesicht eigentlich zu dick waren.
    Bisher hatte niemand von der Hexe Notiz genommen. Sie wollte auch, daß dies noch so blieb und drückte deshalb so lautlos wie möglich die Tür ins Schloß.
    Sie warf noch einen Blick dorthin, wo sich an der anderen Seite das Schloß befinden mußte, und sie dachte wieder an das Blut, das sie da gesehen hatte. Dafür mußte es einen Grund geben!
    Den gab es auch.
    Eine Öffnung konnte Assunga nicht erkennen, dafür den toten Körper der Ratte, den jemand von innen gegen die Tür genagelt hatte und dessen Blut durch das Türschloß geflossen war.
    Ein Mensch hätte sich erschreckt, die Hexe grinste nur kalt und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Zentrum zu.
    Das war das Bett!
    Zusammen mit Sena waren es sechs neue Mädchen, die sich der Blutgraf an seine Seite geholt hatte. Alle auf einmal konnte er nicht bedienen. Er vergnügte sich mit drei Frauen, wobei sie nackt waren, er aber ein langes Gewand aus dunkelrotem Stoff trug, das an der Vorderseite nicht geschlossen war.
    Die anderen drei waren ebenfalls beschäftigt. Sie tranken Wein, gossen dem Blutgraf immer wieder nach, der die Küsse der Gespielinnen genoß, dabei trank, ab und zu lustvoll aufstöhnte und es sich gutgehen ließ.
    Einen direkten Weg in dieses Refugium hinein gab es nicht. Wenn sich die Hexe dem Bett nähern wollte, mußte sie schon über die verteilt liegenden Kissen steigen, um sich dem Zentrum nähern zu können.
    Sie blieb dabei dicht an der Wand, denn dort war es dunkler. Da überwogen die Schatten, während in der Mitte des Refugiums der Lichteinfall doch ziemlich stark war.
    Sie ging mit leisen Schritten und nahm plötzlich wieder den Blutgeruch wahr, der in ihre Nase stieg und dessen Quelle sie nicht herausfinden konnte, denn von der Tür her, wo die tote Ratte angenagelt war, wehte er ihr nicht entgegen. Er mußte eine andere Ursache haben.
    Unwillkürlich drehte sie den Kopf nach rechts, denn dort lag das Zentrum des Pavillons, der noch abgedeckte Schacht. Sie konnte sich gut vorstellen, daß der Geruch in der Tiefe geboren wurde und durch irgendwelche Ritzen oder Spalten ins Freie drang.
    Das war typisch für ihn. Nicht grundlos trug Dracula den Beinamen der Blutgraf und natürlich auch den des Pfählers.
    Die Frauen lachten.
    Sie hatten ihren Spaß, was Assunga nicht verstand. Wahrscheinlich ging es um ihr Leben. War der Graf einmal unzufrieden mit ihnen, würde er sie entweder seinen Männern überlassen, oder sie einfach in die Grube hineinwerfen, wo auf sie ein noch schrecklicheres Schicksal wartete. Deshalb mußten sie alles geben, auch wenn es ihnen zuwider war. Zudem war er ihr Herr und Gebieter und sie die Leibeigenen.
    Ein junges Ding kraulte mit beiden Händen durch den Bart des Grafen, dem dies erst gefiel, dann aber nicht mehr, denn er schnellte plötzlich hoch und schlug der jungen Frau ins Gesicht.
    Das Klatschen übertönte selbst das Gelächter, und die Kleine kippte zur Seite. Sie rollte vom Bett, zog ihre Knie an, richtete sich halb auf und schaute den Blutgrafen mit einem nahezu hündisch ergebenen Blick an.
    Jeder Mensch hätte sich davon beeinflussen lassen. Dracula war zwar auch ein Mensch, doch in seiner Brust lag ein Herz aus Stein.
    Er kannte keine Gefühle, er war eine Maschine, er war nicht besser als ein Dämon, und sein Blick versprach das Grauen.
    »Komm her!«
    Die beiden anderen Frauen wichen zurück. Am Fußende des Bettes blieben sie hocken, Angst auf den Gesichtern und in den Augen.
    Das junge Ding rutschte näher. Es zitterte vor Angst. Dann sah es die gespreizten Hände des Blutgrafen, die tiefer ruckten und Zugriffen.
    Wie zahlreiche Stricke umklammerten sie den Hals des
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