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0701 - Draculas Blutgemach

0701 - Draculas Blutgemach

Titel: 0701 - Draculas Blutgemach
Autoren: Jason Dark
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gegen die vier anderen Frauen. »Gehört habt ihr sicherlich von meiner Grube. So etwas spricht sich im Reich herum. Aber bald werdet ihr es erleben. Es sind noch einige Pfähle frei, glaubt mir. Und ihr könnt euch überlegen, was ihr morgen anders machen werdet. Oder aber auf den Pfahl!«
    Die Frauen schwiegen. Sie waren ebenso bleich wie die beiden Verurteilten.
    Assunga hoffte, daß Dracula sie noch nicht entdeckt hatte. In ihrem Kopf hatte sich ein gewisser Plan festgesetzt. Wenn es ihr gelang, die Mädchen und Frauen zu retten, würden diese ihr sehr dankbar sein. Mehr als allen anderen.
    Aber sie mußte noch warten, obwohl sie sich bereits mit Einzelheiten des Plans beschäftigte.
    Dracula wartete. Sein Blick strahlte Haß und Vorfreude aus. Wenn er die beiden Frauen schreien hörte, nachdem sie in die Grube geworfen waren, war das für ihn das höchste. Dann würde seine schwarze Seele wieder befriedigt sein, und er würde sich berauschen an den Schreien und am Geruch des frischen Blutes.
    Er bewegte seine langen, bleichen Finger, auf denen dichte, schwarze Haarbüschel wuchsen. Er war aufgeregt, es paßte ihm nicht, daß seine Soldaten so lange fortblieben.
    Wut überkam ihn. »Wo bleibt ihr denn?« brüllte er. »Wie lange wollt ihr suchen?«
    Nicht mehr lange, dann sie kamen.
    Und sie trugen gemeinsam etwas, das sie auf der Wasserfläche schimmernd gefunden hatten. Ein verkohltes Etwas, das einmal ein Mensch namens Zamack gewesen war.
    Selbst ein Mensch wie Dracula war überrascht. Er trat zwei, drei Schritte zurück, schüttelte den Kopf, fuhr durch sein Haar und fragte mit zitternder Stimme: »Was ist das?«
    »Zamack!«
    »Was ist das?«
    »Wir fanden ihn auf dem Wasser. Er trieb mit den Wellen. Er… er war einmal ein Mensch.«
    Der Blutgraf heulte auf. Aber nicht aus Mitleid, sondern aus Haß, Wut und Zorn, denn damit hatte er beim besten Willen nicht rechnen können. Jahrelang war der Einäugige einer seiner engsten Vertrauten gewesen, und nun dies.
    »Ich will es nicht!« brüllte er. »Ich will es nicht sehen. Schafft es wieder weg!«
    Die Soldaten verschwanden, der Graf aber drehte sich herum und starrte die beiden Schwestern aus blutunterlaufenen Augen an.
    »Seid ihr das gewesen?« keuchte er.
    »Nein, nein…«
    »Sagt die Wahrheit!«
    Sie standen in gebückter Haltung und mußten die Köpfe heben, um ihn anschauen zu können. Ihre Augen glänzten tränennaß, die Blicke waren voller Angst.
    »Wer war es?«
    »Wir wissen es nicht!«
    Er hätte noch weiter gefragt und war auch bereit, die Peitsche einzusetzen, aber die beiden Soldaten kehrten zurück, und die brauchte er. Er vergaß den Toten und herrschte die Männer an, endlich die Grube zu öffnen.
    Zwei Taue waren an den Rändern des Deckels befestigt und lagen sich gegenüber. Sie waren zu Schlingen zusammengedreht worden, die von kräftigen Händen umfaßt wurden.
    »Anheben!«
    Der Deckel war schwer. Die Männer keuchten. Schweiß schimmerte auf ihren Gesichtern, aber sie schafften es, hoben ihn hoch und schleiften ihn zur Seite.
    Der Schacht lag frei.
    Und aus ihm strömte ein fürchterlicher Geruch, der den Frauen den Atem raubte.
    Es war eine Mischung aus Blutgeruch und dem Gestank der Verwesung. Kein Mensch konnte das aushalten, bis auf den Blutgrafen, denn er rieb seine Hände und lachte.
    Dracula trat sogar dicht an die Grube heran und schaute in die Tiefe. Es sah so aus, als wollte er diesen fürchterlichen Geruch bewußt einatmen, der auf ihn wie Balsam wirkte.
    Er war begeistert Dann drehte er sich um.
    Seine Blicke richteten sich auf die beiden Schwestern, die vor Angst fast vergingen. Sie wußten, daß sie keine Chance mehr hatten.
    Keiner stand hier auf ihrer Seite, und sie sahen, wie sich die Lippen des Blutgrafen zu einem häßlichen Lächeln in die Breite zogen. Er deutete mit dem Zeigefinger in die Schachtöffnung. »Es sind noch genügend Pfähle frei«, erklärte er. »Ihr werdet euch einen aussuchen können.« Den beiden Soldaten gab er ein Zeichen und befahl ihnen, die neuen Opfer zu ihm an den Grubenrand zu bringen.
    Die Ärmsten hielten die Köpfe gesenkt. Sie schauten zu Boden und schluchzten. Es mußte für sie unaussprechlich schlimm sein, aber ein menschlicher Teufel wie Dracula weidete sich an ihren Qualen.
    Assunga hatte alles mitbekommen. Und sie hatte sich über die Unsicherheit des Blutgrafen amüsiert. Sie wußte, wer Zamack umgebracht hatte. Eigentlich hätten es die Frauen auch wissen müssen, aber sie
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