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07 - Geheimagent Lennet jagt das Geisterschiff

07 - Geheimagent Lennet jagt das Geisterschiff

Titel: 07 - Geheimagent Lennet jagt das Geisterschiff
Autoren: Vladimir Volkoff
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macht?«
    Diese Frage kommt vom Vater, dachte Lennet. Sie kann einem schon fast leid tun in ihrer Verlegenheit.
    Und er sagte leichthin: »Ich habe einen Haufen Sachen aus Amerika mitgebracht. Eine Hand mit Elektromotor, mit der man sich den Rücken kratzen kann, eine ganze Sammlung von Kautabaken und sogar Beaujolais in Dosen. Außerdem auch einen Wecker, der läutet, wann er gerade Lust hat.«
    Lennet bestieg wieder das Motorboot, blieb diesmal aber stehen, weil sein Hinterteil heftig schmerzte. Das Treffen mit Chiquita bereitete ihm etwas Sorge, weil er sich fragte, wie das Salzwasser wohl auf seinem wunden Fleisch wirken werde.
    Aber er wollte die Verabredung einhalten.
    Nun, das mit dem Salzwasser war nicht so schlimm, nachdem der erste Schock überwunden war. Und so planschten, tauchten und alberten sie wie am Tag zuvor auch, nur daß Chiquita diesmal einen roten Badeanzug trug.
    Sie waren bereits dabei, sich von der Sonne trocknen zu lassen, als Chiquita fragte: »Kommt es jetzt bald?«
    »Was?«
    »Dein gelbes Unterseeboot.«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Du hast mich doch gestern zum Essen eingeladen.«
    »Und du hast abgelehnt.«
    »Du könntest deine Einladung ja vielleicht wiederholen, und ich verspreche dir, daß ich sie diesmal annehme.«
    »Ich hole dich bei dir zu Hause ab.«
    »Sagen wir lieber im Columna.«
    »Um halb zehn?«
    »Einverstanden.«
    Lennet verabschiedete sich. Jetzt kam die Verabredung mit seinem Chef über den Sender dran.
    In seinem Zimmer holte er den Sender aus »Pandora", chiffrierte schnell eine Nachricht, die seine Unterhaltung mit Mac Donald betraf und sendete sie auf die gleiche Weise wie gestern. Dann wartete er auf die Antwort. Sie kam um die Mittagszeit. »Insel l an Insel 2:
    Erstens: Anerkennung.
    Zweitens: Setzen Sie Verbindung mit britischem Konsul fort.
    Drittens: Unser Mann hat Ihren Aufenthalt auf der Insel immer noch nicht gemeldet. Es scheint also sicher zu sein, daß man ihn geschnappt und umgedreht hat. Vielleicht ist es sogar die gleiche Macht, die das System zur Schiffsüberwachung in Händen hat. Es ist sogar möglich, daß die Engländer unseren Mann in den Händen haben.
    Viertens: Sie werden sich also am Tag offiziell vorstellen und bei Nacht das Haus Don Diegos durchsuchen. Suchen Sie nach irgendwelchen Hinweisen, daß er für eine andere Macht als Frankreich arbeitet.
    Fünftens: Berichten Sie morgen um die gleiche Zeit. Oder früher, wenn es Ihnen besser paßt.
    Ende.«
    »Ende", funkte Lennet und packte seine Sachen wieder zusammen. Er war begeistert.
    Wenn dieser Don Diego Cavalcantes gemeldet hätte, daß ich hier bin, so hätte der Hauptmann ihn sicher zurückgerufen. Und das wäre doch schade gewesen, gerade diesmal, wo er einen Auftrag in einem Traumland hatte! dachte er.
    Es war noch zu früh zum Mittagessen, und Lennet sagte sich, daß er ganz gut noch nach Santa Eulalia fahren könne, um dort mit Pat, dem Freund von Pepito, Kontakt aufzunehmen. Auf Pat war er ohnehin sehr gespannt, denn er ahnte nicht, was sich aus diesem Gespräch ergeben sollte.
    Er mietete einen Wagen, einen kleinen robusten Seat aus spanischer Fabrikation, und fuhr nach Santa Eulalia. Schon von weitem sah er die weiße Kirche, die wie eine Festung auf einem steilen Hügel lag. Er ließ sich die »Bar zum Schwarzen Pferd"
    zeigen, parkte den Wagen und ging hinein.
    In einem Raum mit niederer Decke und weißgekalkten Wänden, der durch eine Theke geteilt wurde, saßen drei Engländer und tranken mit finsterer Miene vor sich hin. Ein Mann von etwa fünfundzwanzig Jahren mit flammend roten Haaren bediente.
    »Ein Bier, bitte", sagte Lennet auf Spanisch, indem er sich auf einen Barstuhl schwang und sich ebenfalls gegen die Theke lehnte.
    Die drei Engländer tauschten mißbilligende Blicke aus.
    »Verfluchte Spanier", ließ der eine fallen. Eine Minute verstrich.
    »Man fragt sich, was die hier eigentlich zu suchen haben", sagte der zweite.
    Wieder verging eine Minute.
    »Als ob sie nicht zu Hause bleiben könnten", sagte der dritte.
    Jetzt war Lennet dran. Er ließ ebenfalls eine Minute verstreichen und sagte dann in englischer Sprache: »Ein schönes Land, dieses Spanien, für Touristen.«
    Die drei Briten sahen sich an, aber keineswegs betroffen, wie Lennet erwartet hatte, sondern eher empört. »Verfluchte Touristen", meinte der erste. Eine Minute Schweigen.
    »Daß die nicht zu Hause bleiben können", sagte der zweite.
    Wieder eine Minute Schweigen.
    »Es fehlt bloß noch,
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