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0696 - Horror aus dem Eis

0696 - Horror aus dem Eis

Titel: 0696 - Horror aus dem Eis
Autoren: Claudia Kern
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waren…
    Das hatte den Hacker nicht gestört, und Rikers Computerfachleute hatten kapituliert.
    Aber der hatte sich an jemanden erinnert und ihn um Hilfe gebeten…
    »Ja«, bestätigte er. »Sie haben sich Ihr Geld verdient, Rico Calaerone…«
    ***
    Was kann ich Carsten jetzt sagen?, fragte Nicole sich. Die Beweise waren so greifbar nahe gewesen… und verschwunden, existierten nicht mehr.
    Vermutlich würde er sie für paranoid halten, wenn sie ihm diese Story erzählte.
    Er glaubte ja nach wie vor an das Gute im Menschen, vor allem innerhalb des Freundeskreises. Er hatte bisher nicht wahrhaben wollen, dass Tendyke/Seneca sich nicht an die damalige Vereinbarung halten würde, und er würde es sicher jetzt auch nicht tun.
    »Verdammt«, murmelte sie, und sie musste die Gefühle zurückdrängen, die plötzlich gegen Ty Seneca in ihr aufstiegen. Warum tat dieser Mann so etwas? Warum verriet er alle Prinzipien?
    Sie musste an Ted Ewigk denken.
    Der alte Freund hatte schon vor Jahren vor Tendyke gewarnt, hatte ihm nicht über den Weg getraut. War ihm teilweise mit Feindschaft begegnet. Damals… seine Abneigung schien sich gelegt zu haben.
    Aber empfand nicht auch Don Cristofero eine intensive Feindschaft zu dem Mann, den er in seiner Zeit als Robert deDigue kennen gelernt hatte?
    Gut, Don Cristofero war ein absoluter Chaot, und sich mit ihm anzulegen, fiel kaum jemandem schwer, dessen Nervenkostüm wenig belastbar war; allein dadurch war der Mann aus der Vergangenheit mit vielen anderen Menschen verfeindet.
    Warum also nicht auch mit deDigue/Tendyke/Seneca?
    Und doch…
    Mit Ty Seneca war etwas faul! Oberfaul sogar!
    Nicole wusste nur noch nicht, was sie dagegen tun sollte.
    Und vor allem, was später, wenn sich zeigte, dass es nur eine vorübergehende Erscheinung war…?
    ***
    Wo bist du, Geliebter?, fragte Jin Mei.
    Du wirst erschrecken, wenn du die Antwort hörst, sagte Fu Long.
    Willst du mich wieder zu mehr Geduld zwingen? In ihrer Gedankenstimme schwang ein Lächeln mit.
    Nein, obwohl es angemessen wäre.
    Dann sag mir, was du tust.
    Für eine Weile schwieg Fu Longs Stimme in ihrem Kopf, dann hörte sie ihn »sagen«: Ich teile eine Tasse Kaffee mit einem Vampirjäger.
    Bitte sage mir, dass du scherzt.
    Es ist die Wahrheit.
    Ich habe Angst, wenn ich daran denke.
    Das musst du nicht, denn so lange er bei mir ist, kann er euch nicht jagen.
    Was ist, wenn er dich jagt?
    Das wird er nicht.
    Wieso bist du so sicher?
    Seine Stimme lachte. Ich werde es nicht erlauben. Und nun kehre zurück zu deiner Suche. Es ist wichtig, dass du Erfolg hast.
    Komm bald zurück, Geliebter.
    Das werde ich.
    ***
    »Geht es Ihnen gut?«, fragte der Polizist, der sich als Sergeant Tagak vorgestellt hatte.
    Fu Long öffnete die Augen und nahm den Plastikbecher voll dampfendem Kaffee entgegen.
    »Ja, ich bin nur etwas müde.«
    Über den Rand der Tasse hinweg sah er Gryf an, der seinem Blick mit offensichtlicher Abscheu standhielt. Der Druide sah erschöpft aus.
    Gut, dachte Fu Long. Er fühlte sich sicherer, wenn er nicht jeden Moment mit einer Attacke rechnen musste. Allerdings glaubte er nicht, dass Gryf in Gegenwart der Polizisten einen Angriff riskieren würde.
    In all den Jahren seiner Existenz hatte der Vampir gelernt, dass Staatsdiener gegenüber übersinnlichen Dingen nicht sehr aufgeschlossen waren. Gryf würde die Polizisten wohl kaum davon überzeugen können, dass ein Vampir in ihrer Mitte saß.
    Er reichte die Tasse an den Druiden weiter. Der schüttelte nur den Kopf.
    »Wir sind uns noch nicht vorgestellt worden«, sagte der Vampir zu ihm.
    Bei den Götterdämonen, dachte er gleichzeitig. Ich genieße das mehr, als ich sollte.
    Die beiden Polizisten sahen sich an.
    »Moment«, fragte Tagak. »Heißt das, Sie sind nicht dieser Zamorra, nach dem wir suchen?«
    »Nein, mein Name ist Fu Long.«
    Constable Waterman lehnte sich vor. »Und wo zur Hölle kommen Sie her?«
    »Aus Colorado.«
    Die Antwort schien den Polizisten nicht zu erfreuen. »Reden Sie keine Scheiße. Ich will -«
    »Fragen Sie ihn doch mal, warum er keine Jacke trägt«, warf Gryf ein. In seinen Augen blitzte es.
    Touche, dachte Fu Long.
    Tagak kniff die Augen zusammen und zog seine Taschenlampe hervor. Ihr Licht glitt kurz am Körper des Vampirs entlang, richtete sich dann ruckartig auf sein Gesicht.
    »Was geht hier vor?«, fragte er. In seiner Stimme schwangen Unsicherheit und Angst mit.
    Fu Long lächelte und zeigte spitze Eckzähne.
    »Das, Gentlemen«,
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