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0696 - Horror aus dem Eis

0696 - Horror aus dem Eis

Titel: 0696 - Horror aus dem Eis
Autoren: Claudia Kern
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‘raus!«
    »Und überspiel sie direkt auch auf unseren Rechner im Château!«, verlangte Nicole rasch, ohne zu ahnen, was sie damit auslösen konnte.
    Uschi wählte sich ins Netz ein.
    Sie rief die URL auf, die Internet-Adresse, unter der die entsprechenden Dateien bereitlagen bereitgelegen hatten.
    Wieder eine Fehlermeldung!
    Die eingegebene URL ist nicht zu finden. Bitte prüfen Sie, ob…
    »Das gibt’s doch nicht«, stöhnte Uschi auf.
    Im gleichen Moment brach die Internet-Verbindung zusammen.
    Und das Betriebssystem des Rechners hängte sich auf.
    »Virus!«, keuchte Nicole auf. »Scheiße, verdammt!« Sie sprang zur Wand, riss den Netzstecker aus der Dose. Der Bildschirm verlosch; das leise Summen des Computers erstarb.
    »Was machst du da?«, entfuhr es Uschi.
    »In den Dateien war ein Virus«, sagte Nicole. »Ich schätze mal, dass der nicht nur diese brisanten Dateien gelöscht hat, sondern auch noch mehr Unheil hier angerichtet hat.« Dabei klopfte sie stellvertretend für den versteckt eingebauten Rechner auf den Monitor. Nur gut, dass es nicht geklappt hat, die Dateien in unser System zu übertragen! Sonst wären unsere Daten jetzt auch erledigt…
    »Aber Hawk schickt uns doch keinen Virus!«, entfuhr es Monica. »Der flickt uns und euch doch die Computer zusammen, wenn sie nicht mehr richtig laufen, der bastelt uns alles zusammen und modernisiert, er hilft uns - welchen Grund sollte er haben…«
    »Vielleicht nicht er selbst. Vielleicht ist er selbst mit diesem Virus ‘reingelegt worden. Ruft ihn an, fragt nach.«
    »Und wie? Seine Telefonnummer kennt nur Rob!«
    Gute Güte, dachte Nicole. Das darf doch wohl nicht wahr sein! Sicher, wenn Zamorra Computerhilfe brauchte, fragte er Tendyke, ob er ihm Hawk ‘rüber schicken konnte, aber… trotzdem…
    Das durfte doch alles nicht wahr sein!
    Da gab’s scheinbar Beweise für eine Übernahmeabsicht, und nun waren sie futsch!
    Nichts mehr in der Hand!
    Durch einen Virus gelöscht!
    Aber wer konnte in der Lage sein, selbst einen so ausgebufften Experten wie Olaf Hawk auszutricksen?
    Nicole war relativ fassungslos…
    ***
    In El Paso, Texas, war Rhet Riker in seinem Büro allein. Seneca war gegangen, und auch Rikers Sekretärin Marian Blower hatte bereits Feierabend gemacht. Riker war einer der Letzten, der sich noch in den oberen Etagen des Gebäudes aufhielt.
    Er vergewisserte sich, dass er nicht belauscht werden konnte.
    Dann wählte er eine ganz bestimmte Telefonnummer an - nicht über das Firmennetz, sondern über sein privates Handy.
    »Haben Sie es geschafft?«, erkundigte er sich, als sein Gesprächspartner sich meldete.
    »Ja«, erwiderte der. »Und nein.«
    »Was soll das heißen?«
    »Es heißt«, erwiderte der andere, »dass ich den Hacker, der in Ihr Datennetz eingedrungen ist, nicht ausfindig machen konnte. Es heißt aber auch, dass ich ihm trotzdem ein paar Viren in die Dateien der Website geschmuggelt habe, die er extra angelegt hat, um diese gestohlenen Dateien anderen zugänglich zu machen. Und zwar rechtzeitig - noch vor dem ersten Download.«
    »Reden Sie Klartext«, verlangte Riker.
    »Gern. Ich konnte den Administrator-Zugriff auf jene Website knacken und die gestohlenen Dateien nachträglich mit Computerviren infizieren. Derjenige, der sie auf seinen eigenen Rechner herunterlädt, aktiviert sie durch diesen Vorgang. Ein kleiner, gemeiner Programmierer-Trick. Mit einer zeitlichen Verzögerung von einem halben Tag, damit der Betreffende nicht schnell genug etwas merkt, greifen die Viren auf seinen Rechner oder sein Netzwerk über und beginnen damit, sich selbst und alles andere zu löschen. Dasselbe passiert auf dem Server, von dem die Dateien heruntergeladen wurden; unser Hacker wird sich also gar nicht über dieses fiese Weihnachtsgeschenk freuen und derjenige, bei dem er die Seite eingerichtet hat, erst recht nicht… und wenn die Dateien zwischenzeitlich bereits weitergegeben wurden, geht das Spiel dort ebenfalls weiter…«
    »Wie haben Sie das geschafft?«
    »Betriebsgeheimnis«, sagte der Gesprächspartner. »Auf jeden Fall dürfte Ihr Firmengeheimnis gewahrt bleiben, denn es gibt keine Beweise mehr dafür. Habe ich mir mein Geld verdient, Riker?«
    Der Geschäftsführer der Tendyke Industries nickte langsam. Er war entsetzt gewesen, als ihm einer seiner IT-Experten gebeichtet hatte, dass das T.I.-Netzwerk gehackt worden war, und welche Dateien dabei abgerufen worden waren! Dateien, die eigentlich besonders geschützt
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