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0695 - Hexentod

0695 - Hexentod

Titel: 0695 - Hexentod
Autoren: Werner Kurt Giesa
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selbst stets für sicher gehalten hatte. Eines seiner vielen Verstecke überall auf der Erde und in anderen Welten, wohin er sich zurückziehen konnte, wenn er seine Ruhe haben wollte.
    Er besaß so viele Verstecke, wie er Tarnexistenzen besaß, in denen er sich den Menschen oder anderen Lebewesen zeigte, wenn er seinen Geschäften nachging. Geschäfte, die zwar nicht mehr auf Seelenfang basierten wie einst, die aber immerhin seinem ganz persönlichen Vorteil dienten und durch die er Macht schuf und Einfluss gewann. Vermutlich ahnte nicht einmal LUZIFER selbst, was Asmodis damit bezweckte, welches Ziel er anstrebte. Asmodis war schon immer undurchschaubar gewesen, damals in seiner Zeit als Fürst der Finsternis wie heute als »Privatier«.
    Und gerade er, ein Meister der Tarnung und der Täuschung, war davon ausgegangen, dass niemand seine Verstecke aufspüren konnte.
    Und doch war es nun geschehen!
    Ein Irrwisch alarmierte ihn, setzte ihn über die Eindringlinge in Kenntnis.
    Der Ex-Teufel fuhr auf. »Vier Personen«, murmelte er. »Vier Hexen…«
    Angesichts seines Lichtbruders Merlin hatte er allenfalls mit einer Person gerechnet, die versuchen würde, Merlin aufzuspüren - jene Puppenspielerin, die zu den drei Schwestern des Schicksals gehörte. Welche Ironie, dass ausgerechnet Merlin, der ein Gehilfe des Dieners der Schicksalswaage war, von einer Schwester des Schicksals verfolgt und bedroht wurde…!
    Hier aber tauchten gleich vier Hexen auf!
    LTnwillkürlich verstärkte Asmodis den Abwehrzauber, aber dafür war es längst zu spät, da sich die Gegnerinnen bereits innerhalb des Schutzbereichs befanden. Er musste sie persönlich attackieren, um sie wieder hinauszuwerfen oder für ihr unerlaubtes Eindringen zu bestrafen.
    Seine Geheimverstecke durfte nur betreten, wer von ihm persönlich dazu aufgefordert wurde!
    In dieser Hinsicht war er noch rigoroser als Merlin, der auch stets bemüht war, seine unsichtbare Burg in Wales vor Überraschungs-Besuchern zu schützen. Denn im Gegensatz zu Merlin hatte Asmodis eine Menge zu verbergen…
    »Na wartet«, murmelte er.
    Und dann, als er sich den Eindringlingen widmete, erkannte er sie.
    Es waren die Thessalischen Hexen!
    Und bei ihnen war - Baba Yaga…
    ***
    »Du!«, fauchte er ihr entgegen. »Was willst du hier? Wie hast du mich überhaupt gefunden?«
    Yaga lachte spöttisch.
    Sie sah nicht mehr so aus, wie er sie von früher her kannte, war nicht mehr das alte Hutzelweiblein. Sie war entschieden verjüngt, seit sie in Merlins Zauberwald Broceliande den Jungbrunnen benutzt hatte. Jenen Zeitbrunnen, der zerstört war, wie es auch den Zauberwald nicht mehr gab. Vernichtet von Asmodis… niedergebrannt in einer wilden Aktion gegen die Hexe Yaga!
    »Es gibt Mittel und Wege, jenen zu finden, der seinen Schicksalsfaden schon vor langer Zeit knüpfte und damit störend in die Ordnung der Dinge eingriff«, erwiderte Yaga orakelhaft.
    Asmodis verstand nicht, was sie damit meinte.
    Merlin hatte ihm nicht davon erzählt, dass er einst heimlich einen Faden spann und ihn in den Wandteppich der Puppenspielerin einknüpfte. Natürlich war er dabei überrascht worden… und nun holte ihn sein eigenes Schicksal wieder ein.
    Nur um das zu verhindern, hatte er vor einiger Zeit Zamorra und Nicole beauftragt, diesen Wandteppich zu beschaffen, ehe er der Baba in die Hände fiel.
    Doch das war nicht gelungen.
    Yaga besaß ihn nun, hatte ihn der Puppenspielerin abgerungen und diese für tot zurückgelassen… doch die Puppenspielerin war alles andere als tot gewesen. Die Schwester des Schicksals hatte selbst Yaga täuschen können… [2]
    Aber Asmodis wusste nicht mit absoluter Sicherheit, was sich da abgespielt hatte, hatte sich einiges selbst zusammenreimen müssen. Denn Merlin zeigte sich einmal mehr als der große Geheimniskrämer. Er hatte seinen Dunklen Bruder zwar um Schutz und Asyl gebeten, ihm aber nur einen Bruchteil dessen verraten, was er ihm eigentlich hätte mitteilen müssen.
    Schon in eigenem Interesse…
    Aber offenbar, musste Asmodis feststellen, hatte sein Bruder einmal mehr die Situation völlig falsch eingeschätzt!
    »Was du sagst, interessiert mich nicht. Du und deine Begleiterinnen - ihr stört mich. Verschwindet, ehe ich böse werden muss.«
    »Böse«, kicherte Yaga und sah sich nach den drei anderen Hexen um. »Böse, hat er gesagt.«
    Die Thessalischen Hexen zeigten keine Gemütsregung.
    Aber Asmodis spürte das magische Potenzial, das sie in sich aufbauten und
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