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0695 - Hexentod

0695 - Hexentod

Titel: 0695 - Hexentod
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mit diesem Haftbefehl?«, wollte Nicole wissen. »Und - was war mit dem keltischen Trinkgefäß?«
    Er nahm es aus einer simplen Pappschachtel, die er in einer noch simpleren Supermarkt-Plastiktüte transportiert hatte. »Das ist es«, schmunzelte er und stellte es auf den Tisch.
    »Wie bist du daran gekommen? Es war doch polizeilich sichergestellt, nicht wahr? Weil dieser Historiker an der Uni sich daran vergiftet hatte…«
    Zamorra nickte.
    »Hast du es etwa aus der Asservatenkammer geklaut?«, entfuhr es Nicole.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich bin kein Dieb! Und ich hatte auch mit gewaltigen Problemen gerechnet. Aber - das, was die Polizei irrtümlich sichergestellt hat, war nicht der richtige Kelch. Der befand sich nach wie vor in der Wohnung des Toten.«
    »Und wie bist du da hineingekommen?«
    Der Parapsychologe lächelte.
    »Ich habe nach meiner Freilassung darum gebeten, die Wohnung besichtigen zu können«, sagte er. »Kommissar Rouland bearbeitete den Fall; ein sehr günstiger Zufall. Also sind wir gemeinsam hinein, und ich fand diesen Kelch und stellte fest, dass er der echte ist. Weshalb der falsche beschlagnahmt und untersucht wurde, ist mir ein Rätsel, wie ich auch nicht weiß, wie man in dem falschen Gefäß Spuren des Giftes gefunden haben will, das Professor Vart umgebracht hat. Jedenfalls hatte niemand etwas dagegen, dass ich dieses Ding hier mitgenommen habe.«
    »Und du bist absolut sicher, das richtige Objekt zu haben?«
    »Vergleich's mit dem Zeitungsfoto, durch das wir überhaupt darauf gekommen sind«, schlug Zamorra vor.
    »Aber die Polizei muss doch auch verglichen haben! Das kommt mir alles sehr merkwürdig und unlogisch vor«, gab Nicole zu bedenken.
    »Mir auch - aber das sind eben die Fakten. Entweder waren die Leute irgendwie magisch benebelt, oder…«
    Oder jemand wollte, dass wir in den Besitz dieses Kelches gelangen, dachte Nicole. Aber aus irgendeinem Grund, dessen sie sich selbst nicht bewusst war, sprach sie den Gedanken nicht aus..
    »Wir sollten dieses Stück sehr vorsichtig behandeln«, sagte sie stattdessen. »Wenn sich bereits ein Mensch daran vergiftet hat, könnte uns das ebenso passieren.«
    »Gift bringt uns beide kaum um«, wehrte Zamorra ab. »Wir haben doch das Wasser von der Quelle des Lebens getrunken. Professor Henri Vart dagegen nicht…«
    »Trotzdem sollten wir nicht leichtsinnig werden«, mahnte Nicole. »Die ganze Sache gefällt mir nicht. Abgesehen von der Episode mit deiner Festnahme erscheint mir das alles zu leicht.« Zu gewollt, zu gesteuert!
    Aber von wem gesteuert?
    Woher sollte sie ahnen, wer in diesem teuflischen Spiel tatsächlich die Fäden zog?
    »Manchmal muss man eben ein wenig Glück haben«, erwiderte Zamorra. »Und das scheine ich diesmal erlebt zu haben. Ich bin selbst überrascht, wie schnell und einfach es ging. Jetzt benötigen wir nur noch die beiden anderen Artefakte.«
    Merlin hatte sie ihnen genannt. Dieses Trinkgefäß aus keltischer Vergangenheit, die Mondharfe und Arawns Querflöte. Diese drei Dinge brauchte der Zauberer von Avalon, um sich aus dem Bann der Puppenspielerin zu befreien.
    Zumindest hatte er sich dahingehend geäußert.
    Anfangs hatten Zamorra und Nicole sich geweigert, schon wieder als seine Helfer aktiv werden zu müssen. Seine Art, Anweisungen zu erteilen und zu erwarten, dass die auch gleich ausgeführt wurden, stank beiden schon lange. Manchmal gab sich Merlin wie ein selbstherrlicher Tyrann, der forderte, ohne zu geben.
    Aber dann war da dieser Zeitungsartikel gewesen, und das Foto zeigte genau dieses Trinkgefäß. Woraufhin Zamorra unverzüglich nach Paris fuhr, um es zu beschaffen - er brauchte ja nun nicht umständlich danach zu suchen.
    Ob und wann sie die beiden anderen Gegenstände finden würden, war die nächste Frage - und Merlin schien nur bis zur nächsten Vollmondnacht Zeit zu haben. Wenige Tage noch… Aber Zamorra war trotz seiner Aktion in Paris nicht gewillt, Zeit zu investieren. Wenn es nicht klappte, musste Merlin sich eben selbst um diese Artefakte bemühen!
    Ein bisschen konnte er ja auch selbst mal erledigen oder das wenigstens versuchen…
    Nicole lächelte verwegen.
    »Überraschung«, verkündete sie. »Wir brauchen nichts mehr zu suchen, was wir bereits besitzen.«
    »Wie bitte?« Der Dämonenjäger runzelte die Stirn.
    »Ich habe inzwischen die fehlenden Teile besorgt!«
    ***
    Plötzlich waren sie da - von einem Moment zum anderen. Sie materialisierten im Refugium des Asmodis, das er
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