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0694 - Lavalles Todesspur

0694 - Lavalles Todesspur

Titel: 0694 - Lavalles Todesspur
Autoren: Jason Dark
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vergingen einige Sekunden, bis die Antwort erfolgte. »Ja, ich bin einverstanden.«
    Jane war relativ zufrieden, denn die Stimme hätte ziemlich neutral geklungen. Wahrscheinlich war der Kerl mittlerweile entspannter geworden. Es fiel ihr nicht leicht, die letzten Schritte zu gehen..
    Sie stellte sich bereits ein schlimmes Bild vor, und dieser Eindruck wurde nicht »enttäuscht«, als sie auf der Schwelle stand.
    Er hatte ein Messer, und er war der Mann, den sie vom Parkplatz her kannte.
    Schmutzig, ungepflegt, aber höllisch gefährlich, denn er hatte sich aus der Küche eines der scharfen Fleischermesser besorgt, bei deren Anblick sensiblen Menschen bereits der Schweiß ausbrach.
    Das Messer hielt er in der rechten Hand, die Schneide lag dicht unter Sarahs Kehle. Wenn er seine Warnung in die Tat umsetzen würde, dann mußte er die Klinge nur zur Seite ziehen und hatte sein Ziel erreicht.
    Grauenhaft…
    Jane ließ die Waffe fallen. Als sie auf den Boden polterte, glich das Geräusch dem Zufallen eines Sargdeckels.
    Heavy nickte. »Gut, gut!« stieß er mit einer guttural klingenden Stimme hervor.
    Jane bewunderte Lady Sarah, die sich sehr tapfer hielt. Zwar stand ihr der Schweiß auf der Stirn, aber die Augen blickten doch relativ kühl und gespannt, kaum ängstlich.
    Wahrscheinlich mußte man erst so alt werden wie sie und eine derartig große Lebenserfahrung besitzen, um in dieser Situation gelassen zu bleiben.
    »Danke«, flüsterte sie schmallippig.
    Jane hob nur die Schultern. Sie wußte nicht, was sie machen sollte.
    Wäre der Penner allein gewesen, okay, sie hätte es auf einen Kampf ankommen lassen.
    Aber so…
    »Komm her«, flüsterte er.
    Janes Augenbrauen zuckten. »Wohin bitte?«
    »In die Küche.«
    »Gut.«
    Sie bewegte sich mit vorsichtigen und leicht schlurfenden Schritten. Ihr Gesicht zeigte einen harten Ausdruck, der wie geschnitzt wirkte. Sie blieb an der anderen Seite, so daß sie die beiden anschauen konnte.
    »Hast du es geschafft?« fragte er, und seine Augen bekamen dabei einen bösen Blick.
    »Was?«
    »Hast du ihn getötet?«
    Jane nickte.
    Heavy war für einen Moment verunsichert. Seine Hand zitterte, das Messer ebenfalls, und Jane befürchtete Schlimmes, aber der Kerl fing sich zum Glück wieder. »Das wird ihm gar nicht gefallen, nein, das wird er überhaupt nicht mögen.«
    »Wem?«
    »Lavalle.«
    Zum erstenmal war ein Name gefallen, hatte es eine Spur gegeben, mit der. Jane allerdings nicht viel anfangen konnte. Der Name Lavalle war ihr unbekannt.
    Heavy grinste. »Du kennst ihn nicht, wie? Du hast von ihm noch nie gehört.«
    »Richtig.«
    »Er ist ein Bocor .«
    »Was bitte?«
    »Ein Voodoo-Mann, ein Schwarzer Priester, der mit den alten Göttern Kontakt aufgenommen hat. Ich kam durch Zufall zu ihm, ich traf ihn in seinem Haus, und er hat mich nicht getötet. Er ließ mich am Leben und überzeugte mich davon, daß es besser war, wenn ich mich auf seine Seite stellte, denn nur dort kann ich die Macht erleben, eine Macht, die über das Leben hinausgeht, die den Tod umfängt und ihn zu den Menschen bringt, wann immer ich es will.«
    Jane Collins nickte. »Ich glaube dir sogar. Ich glaube dir alles. Nur möchte ich wissen, was wir mit Lavalle zu tun haben und deshalb auch mit dir.«
    »Ich gehöre ihm. Ich setze seine Befehle durch, ich führe sie aus. Und ihr müßt sterben, weil ihr zu einem Menschen gehört, der für Lavalle eine Unperson ist. Sie alle aus dem Umkreis dieser widerlichen Person müssen ihr Leben lassen.«
    Jane ging allmählich ein Licht auf. »Sprichst du dabei von John Sinclair?«
    »So heißt er!«
    Die Detektivin schaute auf Lady Sarah, die aber machte ebenfalls den Eindruck, als hätte sie von nichts eine Ahnung. Sie hob nur die Schultern oder deutete es an.
    »Was hat er Lavalle getan?«
    »Beide hassen sich. Sie stehen auf verschiedenen Seiten, verstehst du das?«
    »Schon, aber…«
    »Nur einer kann überleben. Es ist kein Platz für zwei. Hast du das begriffen?«
    Wie beim Highlander, dachte Jane, hütete sich aber, diese Gedanken auszusprechen und fragte statt dessen, warum Lavalle nicht selbst den Weg des Todes gewählt hatte und statt dessen einen gedungenen Mörder schickte.
    »Weil er sich um Sinclair kümmert!«
    »Jetzt?«
    »Vielleicht.«
    »Gibt es noch weitere Personen, die seiner Meinung nach sterben sollen?« fragte Jane.
    »Ja, es gibt sie. Der Chinese wird ebenfalls nicht überleben können und für immer verschwinden.«
    »Aha.«
    »Aber erst
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