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0694 - Lavalles Todesspur

0694 - Lavalles Todesspur

Titel: 0694 - Lavalles Todesspur
Autoren: Jason Dark
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hatte, und er war bereit gewesen, Jane Collins zu töten.
    Ja, zu töten…
    Sie schüttelte den Kopf. Über ihren Rücken floß eine Gänsehaut. So etwas konnte sie kaum fassen.
    Sie gab zu, daß Jane durch ihre Vergangenheit und auch durch ihren Job schon des öfteren in Lebensgefahr geschwebt hatte. Es existierten auch Feinde, und gerade die Nähe John Sinclairs und Sukos wühlte dies alles wieder auf, da wurde eine schreckliche Vergangenheit lebendig, aber damit hatten sich beide Frauen eigentlich abgefunden. Das war auch nicht das Thema.
    Ihr ging es um den Mann.
    Um diesen Stromer, den Stadtstreicher, diesen Unbekannten, den weder Jane noch sie kannten.
    Wer war er? Wo kam er her? Und welches Motiv hatte er gehabt, Jane auf diese Art und Weise töten zu wollen, indem eine Schlange aus seinem Mund huschte?
    Darum ging es letztendlich, und sie konnte sich auch nicht vorstellen, daß er aus eigenem Antrieb gehandelt hatte. Da mußte einfach mehr dahinterstecken.
    Der Penner war geschickt worden. Irgend jemand zog im Hintergrund die Fäden, eine geheimnisvolle Persönlichkeit, die einen bestimmten Plan verfolgte.
    Lady Sarah dachte darüber nach, ob sie die Person kannte oder nicht. Es war eigentlich sinnlos, darüber zu spekulieren. Solange sie keine Anhaltspunkte besaß, würde sie nie zu einem Ergebnis kommen. Nur hatte dieser Vorgang wieder einmal bewiesen, wie trügerisch doch eine Sicherheit war. Man konnte sie als ein dünnes Band ansehen, das jeden Augenblick durch eine äußere Kraft zerrissen wurde.
    Natürlich konnte dieser Vorgang auch mit ihrem Verhältnis zu John Sinclair zusammenhängen.
    Möglicherweise sollte er indirekt getroffen werden durch eine Art Rachetour. Dazu hätte man ihn aber erst befragen müssen, an welchen Fällen er zuletzt gearbeitet und ob sich da etwas aufgebaut hatte.
    Sie drehte sich um. Zwei Fenster besaß der Raum. Sie gingen zum Hof hin, der in den letzten Jahren teilweise neu gestaltet worden war. Gärtner hatten sich mit dem Gelände beschäftigt und eine kleine Idylle geschaffen.
    Die kleinen Grünanlagen und Beete harmonierten wunderbar miteinander. Einige waren im Schatten der frisch gepflanzten Bäume angelegt worden, die auf kleinen Inseln standen und im Laufe der Zeit ein so starkes Geäst entwickelt hatten, daß sie hin und wieder beschnitten werden mußten. Als Ruhezonen verteilten sich Bänke, die grün und auch weiß lackiert waren. Dieser Hof wurde im Sommer gern benutzt. Da feierte die Nachbarschaft hin und wieder kleine Feste. Man traf sich, man redete, war fröhlich zusammen und verstand sich gut.
    Ein Maifest hatte auch stattfinden sollen, das aber war witterungsbedingt ausgefallen.
    Auch jetzt hatte sich der Dunst in den Hof hineingedrückt. Die Schleier drehten sich zu Wolken zusammen und bewegten sich lautlos über die Fläche hinweg.
    Alles war düster, drohend, und Lady Sarah schüttelte sich, als sie nach draußen schaute. Der Wetterbericht hatte kaum Besserung versprochen, wenigstens nicht in den nächsten Tagen.
    Im Haus war es still, bis auf die üblichen Geräusche, die immer vorhanden waren.
    Hin und wieder arbeitete das Holz. Da knackte es, da erklang mal ein leises Ächzen, aber diese Laute waren so normal, daß sich Lady Sarah darum nicht kümmerte.
    Sie schaute in den Raum hinein, und ihr Blick streifte auch das Telefon. Wieder dachte sie an John Sinclair. Jane hatte ihn vorhin nicht erreicht, ob sie es mal versuchen sollte?
    Wahrscheinlich machte sie damit nur die Pferde scheu, und deshalb ließ sie es bleiben.
    Die Einrichtung des Zimmers paßte zu ihr. Möbel, die schon als Antiquitäten gehandelt wurden, standen so verteilt, daß das Zimmer nicht überladen wirkte.
    Auch die kleinen gestickten Decken paßten dazu, ohne daß es kitschig wirkte. Hinzu kamen die Vorhänge, aus schwerem Stoff genäht, aber trotzdem hell und freundlich, damit der Bewohner keine Platzangst bekam. Lady Sarah fühlte sich hier wohl. Sie hatte nie das Gefühl, eingekerkert zu sein, das konnte möglicherweise auch an der hohen Decke liegen, die den Raum schmückte. Eine Stuckdecke in einem sehr hellen Weiß und mit Leisten abgetrennt. Sarah wußte selbst nicht, weshalb sie sich zwischen ihren eigenen Wänden so genau umschaute, als wäre es das letzte Mal, daß sie das Zimmer betreten hätte.
    Wie bei einem Abschied für immer…
    Unsinn, schalt sie sich selbst eine Närrin. Du bist einfach verrückt! Wie kannst du nur…?
    Ihre Gedanken stockten.
    Sie hatte etwas
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