Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0693 - Höllen-Amazonen

0693 - Höllen-Amazonen

Titel: 0693 - Höllen-Amazonen
Autoren: Martin Barkawitz
Vom Netzwerk:
Hügeln erweckte.
    Jenes Wesen, das auch als Banshee bekannt ist.
    ***
    Lieutenant Pat O’Donnell hörte den Schrei des Seetauchers.
    Außer ihm vernahm freilich niemand auf dem Platz vor dem Tempel von Rasovia diesen geisterhaften Laut.
    Aber hier stammte auch außer ihm niemand von der Grünen Insel.
    Die uralten Instinkte und das Wissen seiner Vorfahren wurden wieder wach, als O'Donnell den Schrei des Seetauchers hörte. Oder besser gesagt, den Ruf einer Banshee.
    Denn diese Feen seiner Heimat klangen genauso wie die Seevögel, O'Donnell wusste, dass er ein Verdammter war. Er konnte nicht leben und konnte nicht sterben. Jahrelang hatte er wie ein Roboter die Befehle dieser verfluchten Hohepriesterin ausgeführt. Er war ein willenloses Wesen, ohne Gestern, ohne Heute, ohne Morgen.
    Aber nun hatte der Schrei der Banshee ihn aus seinem untoten Dasein aufgeweckt.
    Gewiss, Pat O'Donnell war immer noch ein Zombie. Aber er hatte plötzlich wieder ein Ziel in seinem verfluchten Schattendasein.
    Das Ziel war sein eigener Tod!
    Der ehemalige Offizier spürte, wie die magischen Kräfte der Feen seiner Heimat in seinen untoten Körper flossen. Er sah die verdammte Hohepriesterin vor sich, die gegen diesen Zauberer kämpfte.
    O'Donnell schritt ein.
    Plötzlich löste er sich aus der Phalanx der anderen Untoten, die teilnahmslos auf die Kämpfenden starrten. Er trat dazwischen, als Balgha gerade dem fremden Zauberer den Todesstoß versetzen wollte.
    Stattdessen traf die Energie nun den untoten britischen Offizier.
    Doch O’Donnell fiel nicht um. Der Feenzauber in ihm war zu stark.
    »Was soll das?«, kreischte die Hohepriesterin. »Scher dich weg, Sklave !«
    Doch der Zombie-Lieutenant schwankte auf Balgha zu. Sie saß immer noch auf ihrem Ozala. Nun ließ sie das Tier O’Donnell angreifen.
    Die Reitechse rammte den Zombie mit einer Wucht, die einen Elefanten gefällt hätte.
    Doch O'Donnell stand fest in seinen hundert Jahre alten kaputten Stiefeln. Und als Untoter fühlte er keinen Schmerz.
    Dann attackierte er selbst seine Peinigerin.
    In all den Jahren seines Schattendaseins hatte er sich nie gewünscht, Balgha zu töten. Jetzt aber war es sein größtes Ziel. Natürlich außer dem Wunsch, endlich selbst zu sterben.
    Der Zombie schnellte vom Boden hoch und riss die Hohepriesterin aus dem Sattel!
    Balghas schönes Gesicht war vom Hass verzerrt. Sie richtete die ganze Kraft ihrer Magie nun gegen den abtrünnigen Sklaven.
    O'Donnell umklammerte die Hohepriesterin mit eisernem Griff. Einer normalen Amazone oder einem anderen Menschen hätte der Zombie einfach das Genick brechen können.
    Doch bei Balgha ging das nicht. Die Hohepriesterin hatte zwar das Aussehen einer Frau, bestand aber nur aus purer böser Energie.
    Und mit dieser Kraft vernichtete sie den untoten O’Donnell!
    Der Feenzauber wurde allmählich schwächer. Der Zombie spürte zwar keine Schmerzen. Doch er merkte deutlich, wie sein untoter Körper sich unter dem Dauerbeschuss von Balghas Energieflut immer mehr auflöste.
    Doch je mehr seine unnatürliche Existenz vernichtet wurde, desto freier wurde seine Seele.
    O'Donnell bedauerte nur, dass er die Hohepriesterin nicht hatte töten können. Immerhin war es ihm gelungen, die Kräfte dieser Hexe zu erschöpfen. Vielleicht würde das dem fremden Zauberer dabei helfen, zu überleben.
    Der ehemalige Lieutenant Ihrer Majestät starb.
    Er hörte wieder die Schreie der Seetaucher. In seinem Geist sah er die Wellen des Meeres zwischen der Grünen Insel und England. Und der zarte, langsame Gesang der Banshees trug den lächelnden Sterbenden hinüber in eine andere Welt.
    Endlich war er von der grausamen Zombie-Existenz erlöst…
    ***
    Zamorra wusste nicht, warum der untote Offizier die Hohepriesterin attackiert hatte. Aber ihm war klar, dass er diesem unerwarteten Angriff sein Leben verdankte.
    Noch während Balgha wild mit ihrem rebellierenden Sklaven rang, erschien Nicole auf der Bildfläche. Sie rannte so schnell, wie Zamorra es noch nie bei ihr erlebt hatte.
    »Keine Zeit für Erklärungen!«, keuchte sie, während sie auf den Parapsychologen losstürmte. »Wir müssen den Tempel vernichten!«
    Die Französin deutete auf ein riesiges Gebäude mit einer hohen Freitreppe.
    »Und wie?«, fragte Zamorra.
    Nicole kam ihm verändert vor. Wenn auch auf angenehme Weise.
    »Hab’ Vertrauen!«
    Das habe ich doch heute schon mal gehört, dachte er und folgte seiner Gefährtin, die auf den Tempel zustrebte. Einige Amazonen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher