Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0693 - Höllen-Amazonen

0693 - Höllen-Amazonen

Titel: 0693 - Höllen-Amazonen
Autoren: Martin Barkawitz
Vom Netzwerk:
stellten sich ihnen mit gesenkten Speeren in den Weg.
    Nicole sprang plötzlich hoch in die Luft und setzte sie mit ein paar Fußtritten ins Gesicht außer Gefecht.
    Bevor Zamorra darüber staunen konnte, fiel ihm ein kleines Mädchen unter den Zuschauern auf. Das Kind hatte Blickkontakt mit ihm gesucht und zwinkerte ihm zu.
    Plötzlich fiel Zamorra die Kinderstimme ein, die zu seinem unbekannten Retter gehört hatte.
    Das Kind warf einen kleinen Stoffbeutel herüber.
    Der Parapsychologe fing ihn auf. Noch bevor er ihn öffnete, wusste Zamorra, was der Beutel enthielt.
    Sein Amulett!
    Zamorra umfasste Merlins Stern mit beiden Händen. Er verschob die geheimnisvollen Hieroglyphen. Während er damit beschäftigt war, hatte Nicole noch ein halbes Dutzend weiterer Amazonen niedergeprügelt.
    Wie eine Marineinfanteristin auf Speed, dachte der Parapsychologe verwundert. Doch für Erklärungen war später immer noch Zeit.
    Nun richtete er den silbern leuchtenden Strahl seines Amuletts gegen die mächtigen Türflügel des Tempels.
    Sie zerbarsten auf der Stelle. Merlins Stern vibrierte fast vor Energie.
    Seite an Seite liefen Zamorra und Nicole mitten hinein in das Zentrum der bösen Kraft von Rasovia.
    ***
    Mit wildem Blick stierte die Hohepriesterin auf die Überreste des Zombies, den sie erledigt hatte. Die fremde Magie, von der er angetrieben wurde, war nicht zu verkennen gewesen.
    Aber woher stammte diese Kraft?
    Plötzlich bemerkte Balgha, dass Zamorra verschwunden war. Ihr Kampf mit dem Abtrünnigen konnte nur wenige Augenblicke gedauert haben. Und doch hatte diese Zeit für Zamorra ausgereicht, um zu flüchten.
    Und zwar in den Tempel!
    Balgha sah die offen stehenden Türen, die sonst immer geschlossen zu sein hatten. Wieso war es ihr entgangen, dass Zamorra vom Platz verschwunden war? Dieser verdammte Zauberer musste wirklich mächtige Helfer haben!
    Die Hohepriesterin konzentrierte sich.
    Es gab jetzt nur noch eine Möglichkeit, um Zamorra endgültig zu vernichten.
    Doch bevor sie losschlagen konnte, wurde sie von einem Befehl der Oberen gestoppt.
    ***
    Der Tempel war kein Gebäude.
    Er war ein eigenes Universum für sich.
    Sobald die beiden Dämonenjäger den Tempel betreten hatten, verloren sie den Boden unter den Füßen. Beide hatten das Gefühl, als würden sie plötzlich in Öl schwimmen.
    Das Licht schien von überallher zu kommen.
    Doch die Reaktion von Merlins Stern ließ keine Missverständnisse aufkommen. Dieser Ort war böse durch und durch.
    »Wo ist das Zentrum?« Nicoles Lippen formten die Worte. Doch zu hören war nichts in der unwirklichen Atmosphäre des Gebäudes.
    Zamorra erwiderte nichts, weil er keine Antwort wusste. Er spürte deutlich den Zusammenhang zwischen der Hohepriesterin und diesem Ort, von dem sie ihre Kraft bezog.
    Und plötzlich war ihm klar, was er zu tun hatte.
    Alle Gesetze der normalen Welt galten in diesem Tempel des Bösen nicht. Er hatte kein Zentrum. Also war es auch gleichgültig, wohin Zamorra den Strahl seines Amuletts richtete. Wenn er sich nicht getäuscht hatte…
    Und was würde dann aus ihm und Nicole werden?
    Der Parapsychologe musste es riskieren. Er musste vertrauen.
    Er bewegte wieder die Hieroglyphen. Die silbernen Strahlen fraßen sich in die böse Energie um sie herum.
    Und dann explodierte alles. Absolute Finsternis und gleißende Helligkeit lösten einander ab. Nicole und Zamorra glaubten, in ihre Atome zerfetzt zu werden.
    ***
    Die Sonne brannte auf die beiden Dämonenjäger herab: Zamorra und Nicole erwachten fast zur gleichen Zeit. Blinzelnd erhoben sie sich. Beide hatten friedlich nebeneinander im Staub des Wadi gelegen. Neben ihnen sahen sie den Felsspalt, der hinüber nach Gondwanaland führte.
    Auf einem Stein kauerte ein kleines Mädchen namens Tove Nielsen. Es war mit einem Geduldsspiel beschäftigt. Es bestand aus einigen Fäden und schwarzen Bohnen.
    »Das ist ein Spiel, das viele afrikanische Kinder kennen«, verkündete die Kleine mit altkluger Miene. »Ich bin zwar in Dänemark geboren. Aber wer weiß, in wie vielen früheren Leben ich schon in Afrika gelebt habe…«
    »Dann habe ich also dir mein Leben zu verdanken«, sagte Zamorra.
    Rhubten Rinpoche/Tove Nielsen zuckte mit den Schultern.
    »Ich bin sicher, dass du dich irgendwann revanchieren wirst, Zamorra.«
    »Was ist im Tempel geschehen?«, wollte der Parapsychologe wissen.
    »Du hast ihn nachhaltig beschädigt, aber nicht vernichtet. Jedenfalls hat es ausgereicht, um Balghas Macht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher