Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0693 - Höllen-Amazonen

0693 - Höllen-Amazonen

Titel: 0693 - Höllen-Amazonen
Autoren: Martin Barkawitz
Vom Netzwerk:
Stern in ihren Händen hin und her. Gewiss, diese Metallscheibe hatte eine gewisse Wirkung. Zamorra hatte damit gegen sie, Balgha, gekämpft. Und auch diese Nicole Duval konnte über die Scheibe verfügen.
    Das Ding taugt trotzdem nicht viel, dachte die Hohepriesterin abschätzig und warf das Amulett auf den Boden. Konnte Zamorra mich damit vielleicht im Kampf besiegen? Nein!
    Meine Magie ist viel mächtiger…
    Und sie dankte ihren Oberen für ihre starken Gaben.
    Wieder vertauschte die Hohepriesterin ihr Weihegewand gegen die Kampfuniform der Amazonen. Sie wollte sich diesen Zamorra jetzt persönlich vornehmen.
    Obwohl die Dienerin der Oberen sich selbst als stärkste Kraft in Gondwanaland fühlte, blieb ein Unbehagen zurück. Was war das für eine Macht, die gegen sie arbeitete?
    Balgha konnte sie nicht fassen.
    Die Hohepriesterin straffte sich. Sie schloss ihren Waffengürtel und durchquerte einen Innenhof, um den Rücken ihres Lieblings-Ozalas zu besteigen.
    Dieser Zamorra würde noch um seinen Tod betteln, bevor sie mit ihm fertig war!
    Nicole Duval wurde von den Wächterinnen in die Großküche geführt.
    Dort war die Atmosphäre der in einer menschlichen Abfütterstation sehr ähnlich. Das Geschirr unterschied sich etwas von dem in französischen Großkantinen, die Nicole aus unguter Anschauung kannte.
    Messer und Gabeln schienen bei den Amazonen unbekannt zu sein. Es gab nur Löffel, mit denen der Inhalt der bauchigen Terrinen in die Münder befördert wurde.
    Immerhin verabreichte man Nicole selbst zunächst eine Mahlzeit. Sie hatte noch nichts gegessen, seit sie erstmals Gondwanaland betreten hatte. Entsprechend hungrig war die Französin. Der dicke, sämige Eintopf schmeckte gar nicht einmal schlecht.
    Doch kaum hatte sie aufgegessen, als eine Wächterin ihr die Terrine auch schon wieder wegriss und sie zur Arbeit an einem großen Spülstein trieb.
    Nicole Duval hatte Abwaschen immer schon gehasst. Aber sie begann brav damit, die schmutzigen Terrinen zu schrubben, die von einer Art Fließband zu ihrem Arbeitsplatz befördert wurden.
    Erstens, um die Wächterinnen in Sicherheit zu wiegen. Und zweitens, weil die kleine Tove Nielsen sich neben sie stellte und ebenfalls mit einer groben Bürste den verkrusteten Behältern zu Leibe rückte.
    »Ich arbeite auch in der Küche«, sagte die Stimme des wieder geborenen buddhistischen Abtes in Nicoles Kopf. »Ich könnte auch über größere Entfernungen Kontakt mit dir aufnehmen, Nicole. Aber so kostet es mich weniger Energie.«
    »Das ist gut«, dachte die Französin zurück. »Und ich danke dir für das Wasser der Kraft, Rhubten Rinpoche. Du wolltest mir noch erzählen, was es bewirkt.«
    »Nenne mich bitte Tove Nielsen. So heiße ich in diesem Leben. -- Das Wasser der Kraft macht dich stark, Nicole Duval. Du kannst jetzt jede dieser Riesenamazonen im waffenlosen Kampf besiegen, wenn du es willst. - Wichtiger ist allerdings das Wasser der Klarheit, das ich dir zuvor verabreicht habe. Es verschafft dir eine Erfahrung, die fast an das heranreicht, was wir Buddhisten Erleuchtung nennen.«
    »Ist es nicht gefährlich, wenn du mir immer das falsche Wasser zu trinken gibst?«
    »Natürlich ist es riskant, Nicole. Aber Balgha und ihre Kriegerinnen haben nur einen verdunkelten Geist. Die Macht des Bösen hat ihnen die klare Sicht genommen. Daher ist es leicht, sie zu hintergehen.«
    »Und dennoch gibt es Gondwanaland schon unvorstellbar lange«, dachte Nicole.
    »Unvorstellbar lange«, bestätigte der wieder geborene Abt. »Doch auch Gondwanaland wird einst vergehen, so wie alles vergeht. Außer dem erleuchteten Geist.«
    Die Französin erwiderte nichts.
    Tove/Rhubten Rinpoche deutete das Schweigen ihrer Gedanken richtig.
    »Du sorgst dich um deinen Freund, um Zamorra. Du möchtest mit ihm zusammen diesem Ort des Bösen entkommen.«
    » Natürlich! Du nicht?«
    »Meine Stunde wird kommen«, erwiderte das kleine dänische Mädchen in Gedanken. »Aber wenn du und Zamorra entkommen wollt, müsst ihr zuvor Balghas Macht brechen.«
    »Und wie sollen wir das tun?«
    »Oh, das ist einfach. Die Hohepriesterin ist selbst nur ein Stück böse Energie. Ihr müsst in den Tempel der Oberen eindringen. Das Allerheiligste von Rasovia, wenn du so willst. Das Energiezentrum dieser Kultur des Bösen. Wenn ihr dort euer Zerstörungswerk beginnt, wird Balghas Macht gebrochen.«
    »Und womit sollen wir den Tempel zerstören?«
    »Ihr habt doch dieses Amulett, das ihr Merlins Stern nennt,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher